Risikofaktor Nanotechnologie
- Written by Redaktion_Report
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Gefahren sehen die Versicherungsexperten zum Beispiel bei möglichen Berufskrankheiten. \"Der Umgang mit freien Nano-Partikeln in der Produktherstellung birgt derzeit kaum abschätzbare Risiken\", warnte Vrignaud. So seien Langzeitfolgen nicht auszuschließen. Auswirkungen der in Produkten verarbeiteten Nano-Partikel seien noch nicht endgültig erforscht.
Die Allianz fordert deshalb unter anderem mehr unabhängige wissenschaftliche Forschung, die von der öffentlichen Hand forciert wird, sowie mehr Transparenz bei der Veröffentlichung von Resultaten nanotechnologischer Forschung. Versicherungen, Politik und Gesellschaft sollten sich dem Thema Nanotechnologie rasch und mit höchster Verantwortung nähern, so Vrignaud. Darüber hinaus müssten international gültige Standards gesetzlich verankert werden.
Der Markt für Nanotechnologie ist weltweit in einem rasanten Aufschwung begriffen. Nach Berechnungen der Marktforscher von Lux Research machen derzeit Produkte, die Nanotechnologie einsetzen, weniger als 0,1 Prozent der globalen Warenproduktion aus. Bis zum Jahr 2014 soll ihr Anteil aber bereits auf 15 Prozent anwachsen. Allein in österreich arbeiten nach aktuellen Expertenschätzungen rund 100 Betriebe auf nanotechnologischer Basis oder mit Nanotech-Produkten - mit stark steigender Tendenz.
Die Nanotechnologie sei freilich nicht primär ein \"Schreckensgespenst\", hieß es. Vielmehr sei sie in vielen Bereichen, so auch für die Versicherungswirtschaft, ein Hoffnungsträger. In Zukunft könnten etwa nanotechnologisch verbesserte Medikamente Diagnose und Heilung von Krankheiten beschleunigen.