Damit hat das Unternehmen bereits die erste Auflage der Regulatoren, eine Abdeckung von 25 Prozent der Bevölkerung bis Ende 2003, erreicht. Bis Jahresende soll mit rund 1.000 Basisstationen eine Abdeckung von bis zu 40 Prozent erreicht werden.
Boris Nemsic sieht den übergang zu UMTS als einen evolutionären Schritt für sein Unternehmen. Die mobilkom hat das UMTS-Netz auf ihrer bestehenden Infrastruktur aufgebaut. Allerdings soll der Testbetrieb mit rund 1.000 "friendly User" erst dann aufgenommen werden, wenn genügend Endgeräte zur Verfügung stehen. Das Netz ist für kommerzielle UMTS-Handys bereit, die allerdings erst in den kommenden drei bis sechs Monaten in ausreichenden Stückzahlen auf den Markt kommen werden. "Wir laden die Handyhersteller ein, ihre Geräte in unserem Netz zu testen", so Nemsic. Der kommerzielle Betrieb soll in der ersten Jahreshälfte 2003 starten.
Die mobilkom verfolgt bei der Errichtung ihres Netzes eine Zwei-Hersteller-Strategie. Als Netzwerklieferanten treten Nortel Networks und Ericsson auf, die jeweils ein selbständiges Teilnetz errichtet haben. Die Kapazität des UMTS-Netzes der mobilkom beträgt bei Datenübertragung 384 kbps, bei Video-Calls 664 kbps. Das System ist von Beginn an in der Lage, Bewegbilder zu übertragen, wie Nemsic sogleich bei der Pressekonferenz mit einem Video-Call an die steirische Frau Landeshauptmann Waltraud Klasnic demonstrierte.
Nemsic sieht die Zukunft für UMTS durchaus optimistisch. Die mobilkom kann, nachdem die Kosten für die Lizenzen im europäischen Vergleich relativ gering waren, den Netzaufbau aus dem Cashflow finanzieren. Bisher wurden 72 Mio Euro in den Aufbau der UMTS-Infrastruktur investiert. Bis 2010 soll diese Summe voraussichtlich auf 600 bis 700 Mio Euro steigen.
Der Mobilfunkanbieter startet mit einem eigenen Content-Angebot bestehend unter anderem aus News-Flashes der ORF-Nachrichten und Reuters Business-News, sowie Bundesliga-Informationen oder Verkehrskameras in das UMTS-Zeitalter. Eine Killerapplikation für UMTS sieht Marketing-Chef Hannes Ametsreiter derzeit nicht. Er setzt vielmehr auf ein ganzes Paket aus Informations- und Entertainment-Diensten, die noch entwickelt werden müssen. Die zukünftigen Verrechnungsmodelle für die UMTS-Nutzung stehen jedenfalls noch nicht fest. "Wir müssen hier einen eigenen Weg finden."