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Genfer Premieren, Teil eins

Familienkutschen, Kleinwagen, Elektroautos – die Zeiten überdimensionierter PS-Monster und spritfressender Straßenkreuzer sind vorbei. Genf ist zum ­Eldorado der Vernunftbegabten geworden.

Alfa Romeo Giulietta: Er war einer der großen Stars in der Schweiz und auch die größte Hoffnung der Italiener. Mit dem Giulietta hofft Alfa endlich wieder Anschluss an die Erfolge der Vergangenheit zu finden. Immerhin rühmt sich Alfa Romeo, mit dem gleichnamigen Vorgänger aus den 50er-Jahren das Segment der Sportlimousine erfunden zu haben. Im Vergleich mit der Ur-Giulietta kommt die aktuelle Version mit einem üppigen Komfort- und Sicherheitspaket auf den Markt. Dazu zählen Features wie zweistufige Fahrer- und Beifahrerairbags, von vorn nach hinten durchgehende Kopfairbags und Seitenairbags in den Vordersitzen ebenso wie eine dynamische Fahrstabilitätskontrolle, eine elektronische Differenzialsperre sowie das Kraftstoff sparende Start&Stopp-System inklusive Schaltpunktanzeige. Zur Auswahl stehen fünf Vierzylinder Turbomotoren mit einer Leistung zwischen 105 und 235 PS.

BMW 5: Premieren gab es am BMW-Stand in Genf einige. Highlight war sicher die Weltpremiere der neuen 5er-Limousine. In sechster Generation setzen die Bayern auf ein hohes Maß an Sportlichkeit, ein gesteigertes Komfortniveau und jede Menge Fahrerassistenzsysteme. Bei Markteinführung Ende März stehen ein Acht- und fünf Sechszylinder-Motoren zur Auswahl. Im Juni soll dann der 520d in die Fußstapfen des Vorgängers als effizientestes Fahrzeug im Segment treten.

Lexus CT 200h: Toyotas Nobelmarke stellte in Genf erstmals einen kompakten Fünftürer vor. Das neue Lexus-Einstiegsmodell soll sich ab Anfang 2011 vor allem mit Audis A3 und dem 1er BMW matchen und der Marke ein jüngeres Zielpublikum erschließen. Der CT 200h wird ausschließlich als Vollhybrid mit einem 1,8-Liter-Benzintriebwerk und einem zusätzlichen Elektromotor erhältlich sein. Preise und weitere technische Details stehen noch nicht fest.

Ford Focus Traveller:  Jeder dritte Focus-Käufer in Europa greift zum Kombi, genannt Traveller, in Österreich ist es sogar jeder zweite. Da ist es nur vernünftig, den Kunden in regelmäßigen Abständen frische Ware zu liefern. In Genf wurde jetzt die dritte Generation des Familien-Focus aus der Taufe gehoben. Es handelt sich dabei um das fünfte von insgesamt zehn geplanten Modellen, die auf der neuen C-Segment-Plattform von Ford entstehen. Und auch in dieser dritten Generation wird es wieder ein sportliches Hochleistungs-Topmodell inklusive Ford EcoBoost-Benzindirekteinspritzer geben.
Optisch erinnert der Focus Turnier ein wenig an den großen Bruder Mondeo. Blickfang ist eine integrierte Dachreling, die sich über die gesamte Länge zieht und in einem schicken Dachspoiler endet. Der neue Focus Traveller wird zuerst in Europa an den Start gehen, außereuropäische Märkte werden bei entsprechender Nachfrage folgen.

Mazda 5: Einen ersten Blick auf die Zukunft des 5ers konnte man am Mazda-Stand erhaschen. Der Kompaktvan wird ab Herbst erhältlich sein und soll vor allem Familien ansprechen, die einen aktiven Lebensstil pflegen und dafür Platz brauchen. Deshalb kommt der neue Mazda5 mit zwei Schiebetüren im Fond und einem flexiblen Siebensitz-Arrangement. Saubere Antriebsstärke verspricht ein neu entwickelter 2.0-l-Benzin-Direkteinspritzer mit Start-Stopp-Automatik i-stop und einer speziell abgestufter Sechsgangschaltung. Verglichen mit bisher reduziert sich der CO2-Ausstoß laut Mazda damit um circa 15 Prozent. Optisch folgt der neue Mazda5 dem Nagare-Designkonzept früherer Konzeptautos. 

Mercedes E-Klasse Cabrio: Mit dem Cabrio komplettiert Mercedes die erfolgreiche E-Klasse-Familie. Wie alle in Genf vorgestellten Modelle zeigt sich auch das Cabrio von seiner umweltfreundlichen Seite. Nur 5,4 Liter soll der offene Viersitzer auf 100 Kilometer schlucken. Damit das Cabrio auch in von der Sonne weniger begünstigten Breitengraden Erfolge feiern kann, wurde es von Mercedes auf Ganzjahrestauglichkeit getrimmt. Unter anderem durch ein automatisches Windschott, das auf Knopfdruck ausfährt und die Turbulenzen im Innenraum deutlich verringert sowie eine in die Rückenlehnen der Vordersitze integrierte Nackenheizung, die warme Luft aus verstellbaren Luftdüsen in den Kopfstützen bläst und wie ein unsichtbarer Schal Hals und Nacken der Insassen wärmt. Mit einem serienmäßigen Akustikverdeck verspricht das E-Klasse-Cabrio zudem einen der geräuschärmsten Innenräume in diesem Segment.

Mini Countryman: Er wächst und wächst und wächst. Mini ist beim neuen Countryman nur noch der Name. Erstmals gibt es einen Mini mit vier Türen und einer großen Heckklappe und Platz für bis zu fünf Personen, und erstmals überschreitet ein Mini die magische 4-Meter-Marke. Trotz dieses enormen Wachstumsschubes ist der Countryman aber immer noch unzweifelhaft als Mini erkennbar. Zur Markteinführung des Countryman stehen drei Benzin- und zwei Dieselmotoren mit einer Leistung zwischen 90 und 122 PS zur Auswahl.
Ebenfalls erstmals in Genf vorgestellt wird eine neue USB-Schnittstelle zur Einbindung des iPhones in das Audio- und Infotainmentsystem des Fahrzeugs. Diese Mini-exklusive Technologie schafft erstmals in einem Automobil die vollständige Vernetzung mit der Welt der Entertainment-, Kommunikations- und Online-Funktionen sowie der Fahrzeuginformationen, die durch moderne Smartphone-Technologie ermöglicht wird.  

Porsche Cayenne: Das Böse zeigt sich von seiner guten Seite. Den schlechten Ruf als CO2-Schleuder und Benzin fressendes PS-Monster hat sich der Cayenne redlich verdient. Jetzt soll aber alles anderes werden. In der neuen Generation präsentiert sich der Cayenne zwar in allen Versionen deutlich kräftiger, aber auch sparsamer. Bis zu 20 Prozent soll die durchschnittliche Ersparnis betragen. Außerdem wird es den Cayenne erstmals auch als Hybridfahrzeug geben. Dabei soll das Zusammenspiel zwischen einem 47 PS starken Elektromotor und einem 333 PS starken Kompressormotor einen Verbrauch von 8,2 Litern ermöglichen.  Auch optisch gibt es die eine oder andere Veränderung. Während die Front dem Vorgängermodell und dem Hausbrauch entsprechend wenig verändert wurde, haben die Designer am Heck stärker Hand angelegt. Das Ergebnis ist Geschmacksache. Die Rückansicht wirkt insgesamt weniger wuchtig, hebt sich aber auch deutlich weniger vom Mitbewerb ab. Etwas mehr Mut zu Individualität wäre sicher kein Fehler gewesen. Die Preisgestaltung in Österreich beginnt bei 69.350 Euro. 

Renault Wind: Renault war in der Vergangenheit immer wieder gut für gestalterische Überraschungen. Schließlich hat man sich auch über Jahre als »createur d'automobiles« gesehen. Ungewöhnlich designte Fahrzeuge wie der Velsatis, der Avnatime und vor allem der erste Megane haben dieser Selbstbeschreibung durchaus Rechnung getragen. Ungewöhnlich ist auch der neue Roadster von Renault. »Wind« heißt das kleine Raumwunder, das auf einer Länge von 3,83 Metern offen wie geschlossen ein Gepäckvolumen von 270 Litern verspricht. Das ist deutlich mehr als vergleichbare Fahrzeuge dieser Klasse. Möglich wird dies durch eine einfache, aber effektive Dachkonstruktion. Der Preis für den vielen Platz: eine hohe Dachlinie und ein pummelig wirkendes Hinterteil.

VW Sharan: 15 Jahre hat der Sharan bereits auf dem Buckel, mehr als 600.000 Mal wurde er in dieser Zeit in ganz Europa verkauft. Jetzt endlich hat die biedere Familienkutsche ausgedient und ein runderneuerter Sharan rollt in die Schauräume. Nur zwei Bauteile teilen sich der alte und der neue Sharan, und das sind die Sonnenblenden – alles andere ist neu.  Zu den herausragenden Tugenden des neuen Sharan zählt neben einem enorm sparsamen Verbrauch von nur 5,43 Litern die praktische Funktionalität. Etwa das variable Sitzkonzept EasyFold, das im Handumdrehen Platz für sieben Personen schafft, oder der Light­Assist für eine automatische Fernlichtsteuerung. Ebenfalls in die Kategorie »praktisch« fallen die hinteren Schiebetüren und die Position der Türgriffe links und rechts der B-Säule.

 

 

 

 

 

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