Alles neu macht der Mai
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Kaum zwei Jahre ist es her, da hat Microsoft Windows Vista auf den Markt gebracht und nun steht schon Windows 7 vor der Tür. Wir haben einen ersten Blick auf den Release Candidate 1 geworfen und streichen die wichtigsten Merkmale für Sie heraus.
Nachdem Vista mehr als undankbar in Empfang genommen wurde, überschlägt man sich derzeit mit Lobpreisungen von Windows 7, dem designierten Nachfolger und neuen User-Betriebssystem von Microsoft. Aber auch hier gilt es kritisch zu hinterfragen und zu prüfen. Welche Anforderungen sind mit dem Paket verbunden und wo liegen die Neuerungen die einen Umstieg attraktiv machen könnten.
Auf den ersten Blick
Für diejenigen die schon mit Vista gearbeitet haben, bietet das Design auf den ersten Blick nicht viele Neuerungen. Nur die Taskleiste fällt durch ihre Form und die etwas anders angeordneten Objekte auf. Trotzdem gibt es gerade hier die meisten offensichtlichen Änderungen zu entdecken.
Wer viele Files auf einmal geöffnet hat, findet diese jetzt gruppiert unter einem Symbol. Einzelne Programme können komfortabel mit einem Klick wieder geschlossen werden. Ganz rechts befindet sich nun der Knopf zum ausblenden aller Fenster, und anzeigen des Desktops.
Auch die Sidebar, das schwarze Schaf von Vista, wurde abgeschafft. Stattdessen können jetzt alle Minianwendungen nach Belieben auf dem Desktop verteilt und unterschiedlich Transparent dargestellt werden. Zwar sind auch hier wieder Performanceeinbußen zu verzeichnen, diese fallen aber weit nicht so drastisch aus wie durch die frühere Sidebar.
Bedienbarkeit
Auch die grundlegenden Bedienungselemente wurden überarbeitet. Es gibt jetzt mehr Möglichkeiten die Oberfläche durch die Tastatur oder die Maus zu steuern. Beispiel gefällig: Windows Taste und Pfeil nach oben maximiert das aktuelle Fenster, Pfeil links oder rechts hingegen legt das Fenster an dem jeweiligen Rand des Arbeitsplatzes ab. Neu ist auch die so genannte Jump-Liste, die Programmen im Startmenü die zuletzt bearbeiteten Projekte zuordnet und so viel schneller verfügbar macht.
Die grundlegenden Verwaltungsaufgaben können jetzt durch das neue Wartungscenter aufgerufen werden. Die Übersicht wurde seit Vista verbessert, klare Linien und einfache Bedienungselemente präsentieren wichtige Systemereignisse unaufdringlich aber dennoch informativ.
Viele der Standardprogramme wie Rechner oder Notepad wurden überarbeitet. So ist zum Beispiel Paint jetzt im gleichen Design wie Office 2007 zu finden. Allgemein gesagt, sind so die Basisprogramme übersichtlicher und einfacher geworden. Es ist die Summe all dieser kleinen Änderungen die die Benutzerfreundlichkeit steigert.
Strukturverbesserungen und Sicherheit
Neu und innovativ ist die viel gelobte Windows-XP-Kompatibilitätsvariante. Hierbei können Anwendungen in einem Windows-XP-Umfeld ausgeführt werden. Möglich ist das ganze durch eine neue Version der virtuellen Maschine. Für den User ist das einmal in der virtuellen Maschine installierte Programm dann einfach vom Windows-7-Desktop aus zu starten. Dieses Glanzstück soll vor allem Firmen helfen schnell auf die neue Windows Version umzusteigen. Gerade den Unternehmen welche aus Kompatibilitätsgründen einen Umstieg auf Vista unterlassen haben wird somit ein starker Anreiz geboten. Die Userkontensteuerung (UAC) wurde ebenso überarbeitet und bietet jetzt eine weitere Einstellung zur Konfiguration an. Hinzu kommt, dass die Steuerung nun nicht mehr so oft aktiviert wird. Wichtige Systemelemente sind allerdings immer noch geschützt.
Die Sicherheit wurde noch weiter verbessert. So ist zum Beispiel die Autostartfunktion der USB-Datenträger deaktiviert. Malware oder Würmer die sich durch dieses Hintertürchen in letzter Zeit verbreitet haben, stehen so vor einer weiteren Barriere bevor sie ein System infizieren können.
Anforderungen und Leistung
Waren die Hardwareanforderungen von Vista vor zwei Jahren noch sehr hoch, so gibt sich Windows 7 das die selben Ansprüche stellt (1 Ghz Prozessor, 1 Gigabyte Arbeitsspeicher, 16 Gigabyte Festplattenplatz) relativ handzahm. Die Performance scheint allerdings nicht darunter zu leiden, so ist etwa die getestete Version gefühlt schneller und reaktionsfreudiger als eine Vista-Installation mit der gleichen Hardware. Messbare Werte sind das allerdings keine, nur beim Bootvorgang und bei der Installation läßt sich ein merklicher Geschwindigkeitszuwachs feststellen. Es ist schön zu sehen, dass hier in den letzten Jahren so viel weiterentwickelt wurde.
Fazit:
Insgesamt macht Windows 7 einen sehr sauberen und leistungsstarken Eindruck. Es scheint als hätte Microsoft viele der Beschwerden über Windows Vista ernst genommen und die Ecken und Kanten aus dem Vorprodukt nicht übernommen. Die endgültige Entscheidung bleibt zwar noch aus, aber wenn die finale Version hält was der Release Candidate 1 jetzt schon so überzeugend verspricht, wird dieses Windows weit offener empfangen werden als das Vorangegangene.