„Windows Live“ im Test
- Written by
- font size decrease font size increase font size
Mit Windows Live liefert Microsoft eine Software Suite die völlig kostenlos online benutzt werden kann. Kontaktpflege, E-Mail, ausgelagerter Speicher und mehr sind im Angebot enthalten. Dennoch gibt es auch einige Dinge die nicht gefallen wollen.
Hotmail, der Mailzugang, der schon seit Jahren von Microsoft angeboten wird, dient als mögliches Basiskonto, mit dem eine Windows Live-ID verknüpft werden kann. Doch ist es nicht zwingend erforderlich, ein Hotmailkonto zu besitzen. Auch jedes andere Mailkonto kann dazu verwendet werden. Dann allerdings können auch keine Kontakte verwaltet werden. Es wäre schön, wenn diese Möglichkeit zumindest in ihrer Basisfunktion ausgekoppelt würde.
Die Kalenderfunktion von Windows Live erinnert stark an den Outlook Kalender, was in diesem Fall ja nichts Schlechtes ist. Aufgaben können geplant werden, Erinnerungen sind leicht gesetzt und es ist auch möglich gewisse Kalender für andere Benutzer frei zu geben. Ein Vorteil des Kalenders ist, das ihn andere Benutzer auch dann anzeigen können, wenn Sie über keine Windows Live-ID verfügen. Dann wird ganz einfach eine Einladung mit einer bestimmten Webadresse verschickt. Schon können die richtigen Benutzer die Daten einsehen.
Speicher
„Windows SkyDrive“ ist ein Speicherort für Daten mit einer Maximalkapazität von Fünfundzwanzig Gigabyte. Dies ist eine beachtliche Größe, wenn man bedenkt, dass bei den meisten Anbietern ab dem ersten Gigabyte Zahlungen fällig werden. SkyDrive ist recht übersichtlich gestaltet und bietet Dateiverwaltung wie man sie schon vom Windows Explorer kennt. Wie bei den anderen Live-Elementen können auch hier Berechtigungen für andere Benutzer vergeben werden um das Teilen von Inhalten abzusichern. Zusätzlich werden Daten wie etwa Fotos gleich erkannt und als Alben in die Fotofunktion von Windows Live übernommen. Das Bearbeiten von Fotos ist online zwar nicht möglich, aber Personen können markiert und mehrere Fotos zu Alben zusammengefasst und freigegeben werden.
Office
„Office Live Workspace“, das derzeit noch in der Beta Phase ist, rundet das Angebot ab. Es unterstützt die drei wichtigsten Formate Word, Excel und Powerpoint. Eine Importfunktion gibt es auch, mit der eigene Daten in Office Live übertragen werden. Insgesamt stehen für Dokumente fünf Gigabyte an Onlinespeicher zur Verfügung - relativ viel, wenn nur Text oder Tabellenfiles bearbeitet werden. Aber da Powerpoint auch zum Umfang gehört, sind größere Dateien durchaus möglich. Trotzdem ist die Speicherkapazität mehr als ausreichend bemessen.
Der Office Live Workspace will aber nicht nur als Editor verstanden werden, sondern er dient auch zum Organisieren und Verwalten von Arbeiten und Projekten. So entfaltet er erst in der gemeinsamen Nutzung mit anderen sein volles Potential.
Ärgerlich ist allerdings, dass es keinen direkten Weg von der Live-ID-Startseite zu Office Live gibt. Manchmal erscheint ein Shortlink in der Auswahlliste, meistens allerdings nicht. Das verhindert ein barrierefreies Arbeiten und unterbricht unnötig den Workflow.
Downloads
Auch wenn die meisten Dienste direkt im Internet angeboten werden, so gibt es auch die Möglichkeit ein paar weitere zur Installation herunter zu laden. Darunter „Windows Live Mail“, ein schlankes Mailprogramm, Messenger oder auch Bearbeitungssoftware zum Erstellen von Videos.
Gelungener Auftritt trotz Schwachstellen
Insgesamt bietet Windows Live ein paar essentielle Webfunktionen in einem guten Gesamtpaket. Dabei braucht es sich auch nicht vor der Konkurrenz - hauptsächlich Google - zu verstecken. Trotzdem wird es wohl noch ein wenig dauern, bis die gewünschte Marktdurchdringung erreicht ist. Zumal ja auch Google sein Angebot ständig weiter entwickelt und neue Ideen präsentiert. Es wäre auch wünschenswert, die Kunden stärker in die Entwicklung von zukünftigen Inhalten mit ein zu beziehen, wie es ja bei Google Labs schon länger möglich ist.
Zudem ist es nicht einzusehen, warum im Office Live Workspace nur dann Office-Dokumente erstellt werden können, wenn auch eine Office-Version auf dem Rechner vorliegt. Google hat mit seiner online verfügbaren Officesuite hier eindeutig die Nase vorn. Aber vielleicht läss sich Microsoft früher oder später durch den Konkurrenzdruck von Openoffice und Google dazu überreden auch hier nachzubessern.
Last modified onDonnerstag, 10 Dezember 2009 16:54