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Kleiner, großer Server

Der Praxisbericht zum neuen Small Business Server 2008. Alles zur Installation, den Anforderungen und Neuerungen bei Microsoft jüngster Business-Server-Release.


Mit dem Erscheinungsdatum im Dezember des Vorjahres ist der SBS 2008 gerade noch seinem Namen gerecht geworden. Welche Neuerungen in dem Komplettpaket für kleine Firmen warten und wie sich die Versionen voneinander unterscheiden lesen sie hier.

Windows Small Business Server 2008 ist eine integrierte „All-in-One“-Serverlösung, die kleine Unternehmen dabei unterstützt, Geschäftsdaten besser zu schützen und die Produktivität zu steigern. Die Lösung bietet zahlreiche Funktionen, die größere Unternehmen ebenfalls verwenden - (beispielsweise E-Mail, Internetanbindung, Intranet, Remotezugriff, Unterstützung für mobile Geräte, Datei- und Drucker-Freigaben sowie Datensicherung und Wiederherstellung) – zu einem für Kleinunternehmen angepassten Preis.

Gleich zu Beginn sei gesagt, dass die aktuelle Serverversion nur als 64 Bit Betriebssystem installiert werden kann, da die beigefügte Exchange 2007 Komponente nur mehr diese Architektur unterstützt. Damit gibt es keine Möglichkeit einen alten SBS 2003 Server per Upgrade auf den aktuellen Stand zu bringen. Was bleibt, ist die Migration der Daten mit Hilfe mehrerer Assistenten. Neu ist auch die drastisch gestiegene Hardwareanforderung des SBS 2008, so gab sich der Vorgänger noch mit 512 MB Arbeitsspeicher zufrieden, jetzt allerdings sollten es schon mindestens 4 GB sein. Dabei ist allerdings anzumerken, dass dies wohl die ersten realistischen Angaben in der Geschichte des SBS sind, denn die Vorgänger wurden seitens Microsoft immer weit unter der Toleranzgrenze vieler IT-Professionisten eingestuft.

Der Small Business Server ist in zwei Pakete unterteilt, die mit einer leicht unterschiedlichen Preisgestaltung auf verschiedene Firmenstrukturen passen. Die Basis Version enthält neben dem Server 2008 den integrierten Exchange 2007 und Share Point Portal Services 3.0. Bei der Premium Lizenzierung ist ein SQL 2008 mit von der Partie, sowie eine eigenständige Server-2008-Version die auf einem zweiten Gerät installiert werden kann. Damit unterstützt Microsoft auch Unternehmen die eine Weiterentwicklung ihrer Infrastruktur planen und vor allem diejenigen die eine Datenbankanbindung benötigen. Die Premiumversion ist um gut ein Drittel teurer als die Standardvariante, aber immer noch ein Schnäppchen im Hinblick auf den enthaltenen SQL-Server.

Preislich sind beide Versionen, Standard und Premium, im Vergleich zu ihren Vorgängern teurer geworden, aber die günstigeren Clientlizenzen wiegt diese Tatsache wieder auf. Ein weiterer Vorteil des neuen Lizenzmodells ist bessere Skalierbarkeit. Im Gegensatz zu früher können nun auch einzelne Lizenzen erworben werden. Ein Vorteil der vor allem kleinen Firmen bei der Expansion zu Gute kommt.

In beiden Paketen enthalten sind Testversionen von Microsoft Forefront und OneCare. Die beiden Produkte, dienen dem gleichen Zweck, dem Schutz vor bösartiger Software wie Viren oder Malware. Trotzdem kann es gerade beim SBS Server zu einigen Verwechslungen kommen. Während sich OneCare für Server um den Schutz des Basisservers und der Clients kümmert, ist Forefront für den Exchange Mailserver gedacht. Hier könnte Microsoft noch sehr stark nachbessern, denn gerade kleine Unternehmen wollen eine einfache und überschaubare Lösung zum Schutz vor Viren. Zusätzlich dazu, sind beide Programme nur als 120 Tage Testversion enthalten, danach werden laufende Kosten fällig um den Virenschutz aufrecht zu erhalten.

Installation und Verwaltung
Beim Starten der Installation fällt die neue Optik auf, die sich stark am etwas bunteren Vista-Design orientiert. Es lässt sich nun mal nicht leugnen, dass auch dieser Betriebssystemschritt mit einer optischen Anpassung der Server und Clientsysteme, dem Benutzer klar machen möchte, welche Systeme nun technisch zusammengehören. Die Dateneingabe bei der Installation beschränkt sich auf das Wesentliche, wie etwa die Zeitzone, den Domänennamen und das Administratorkonto.
Neu ist auch hier, wie bei Vista, eine grafische Überarbeitung des gesamten Setupverlaufes, die aber durch klare Strukturierung recht angenehm überrascht. Die Installation kann aufgrund der Konfiguration einer Domäne und des Herstellens einer Exchange Infrastruktur schon gut zwei Stunden in Anspruch nehmen. Dann aber beschränkt sich jede weitere Tätigkeit auf administrative Basisaufgaben.

Nach Ende des Setups startet der Server und öffnet die neue Windows SBS Konsole. as Design, ist mit seinen einzelnen Karteikarten schon vom Home Server bekannt und bietet die wichtigsten Verwaltungsmöglichkeiten gut strukturiert und übersichtlich dar. Auch der unerfahrene Anwender kann hier schnell Benutzer einrichten, Ordner freigeben oder Client-Rechner auf ihre Tauglichkeit zur Integration überprüfen. Alles in allem erlauben die so genannten Assistenten hier eine praktikable Möglichkeit der Systemverwaltung. Diese einfache Verwaltung ist ein weiterer Schritt seitens Microsoft den Einstieg in die Serverlandschaft auch für weniger technisch Bewanderte zu ermöglichen.

Aufgaben wie die Migration von Vorgängerversionen oder etwa das Verschieben der Exchange-Datenbank lassen sich mit Hilfe der Assistenten recht leicht erledigen und auch der Zugriff auf die Webhilfe ist überall ersichtlich. Jeder Punkt in der SBS-Konsole ist mit einem Hilfethema verknüpft, dass bei Bedarf eine erweiterte Erklärung zu den jeweiligen Themen bietet.

Der IT-Professionalist hingegen stößt früher oder später an die Grenzen der SBS-Konsole. In diesem Fall allerdings kann er durch Öffnen einer Managementkonsole recht schnell zu den altbekannten Verwaltungswerkzeugen zurückkehren. Auch die Powershell, die standardisiert im SBS 2008 vertreten ist, erweist sich für die Systemverwaltung praktisch. Mit dieser Unterteilung schafft Microsoft ein angenehmes Gleichgewicht zwischen Basisverwaltung für jedermann und erweiterter Bedienbarkeit für Spezialisten.

Bei der Datensicherung ist der SBS 2008 aber wohl über das Ziel hinausgeschossen. Microsoft sieht hier nur externe Festplatten als Sicherungsziel vor, Bandlaufwerke werden nicht unterstützt. Hier würde man sich zumindest etwas mehr Flexibilität wünschen, zumindest aber die Möglichkeit die Daten einzeln zu sichern. Die Sicherung ist somit zwar für den Laien recht einfach zu bewerkstelligen, aber eine erweiterte Verwaltung ist nicht vorhanden. Es bleibt nur der Griff zu Drittanbietersoftware wie etwa Symantec Backup Exec oder Yosemite Backup.

Fazit
Insgesamt ist der neue SBS 2008 in beiden Versionen sicher eine günstige Lösung für kleine Firmen, die von den vielen enthaltenen Produkten profitieren. Die Verwaltung ist für den technisch weniger versierten Benutzer noch einmal deutlich einfacher geworden und der Funktionsumfang ist gestiegen. Trotzdem gebe es auch hier noch Bedarf an Verbesserungen, vor allem aber im Bereich des Virenschutzes und der Datensicherung.

Last modified onDonnerstag, 12 Februar 2009 14:37

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