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Auf dem Weg

Branchenspezifische Fachsoftware ist vielfach für Superuser ausgelegt. Infor will dem mit einer Simplifizierung entgegentreten. »Software muss einfach zu handhaben sein«, sagt Duncan Angove. Branchenspezifische Fachsoftware ist vielfach für Superuser ausgelegt. Infor will dem mit einer Simplifizierung entgegentreten. »Software muss einfach zu handhaben sein«, sagt Duncan Angove. Foto: Infor

Als »aufregendsten Schritt der letzten vier Jahre« bezeichnete Infor-Präsident Stephan Scholl beim Inforum in Frankfurt die Entwicklung des Softwareprofis hin zur Industry Cloud Company. Die Plattform Infor Xi ist für Cloudlösungen konzipiert und ein Schritt auf diesem Weg. Von Karin Legat aus Frankfurt

"Work is beautiful", so lautet die laufende Kampagne von Infor. Arbeit ist nicht immer schön, aber sie ist wichtig. Mit seinen Anwendungen will der Spezialist für Unternehmenssoftware dazu beitragen, dass möglichst viel von dieser »Schönheit« spürbar wird. Da gibt es viel zu tun, denn laut Stephan Scholl gibt es nicht die eine allumfassende Lösung, es braucht Branchenvielfalt. Geboten wurden den rund 600 TeilnehmerInnen auf der zweitägigen Anwenderkonferenz daher wie jedes Jahr Networking-Möglichkeiten, Produktpräsentationen sowie zahlreiche praxisorientierte Schulungen und eine Software-Expo mit 59 Demoständen verteilt auf zwei Ebenen.

Infor Xi
On top stand Infor Xi, die neue Technologieplattform, die speziell für cloudbasierte Lösungen konzipiert ist und auf bewährten Technologien wie Infor 10x und dem Integrationsframework Infor ION beruht. Die gesamte Oberfläche fußt auf HTML5. Die Plattform bietet eine multimandantenfähige Umgebung und unterstützt Open-Source-Systeme wie Red Hat Enterprise Linux, JBoss Enterprise Middleware oder Postgres Plus Database von EnterpriseDB. Infor-Xi-Applikationen setzen auf der Cloud-Infrastruktur von Amazon auf. Die neue Plattform ist ab sofort verfügbar und wird schrittweise für alle Infor-Produktreihen erscheinen. »Technologien wie Cloud und Big Data erfordern laufende Innovationen, um wettbewerbsfähig zu bleiben«, so Duncan Angove, zweiter Präsident bei Infor. »Unser Unternehmen hat mehr als eine Milliarde Dollar für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Mit den Applikationen für Infor Xi können wir nun die Früchte unserer Investitionen ernten.«

CloudSuites
Die Kooperation mit Amazon war ein zentraler Punkt in der Keynote der beiden Infor-Präsidenten. »Wir sehen eine neue Generation an Unternehmen heranwachsen, die dann erfolgreich ist, wenn sich der weltweite Betrieb mit Agilität, Transparenz und Analysen verbinden lässt«, so Stephan Scholl. Dafür hat Infor die CloudSuites herausgebracht, eine Suite an Geschäftsapplikationen, die über die Cloud Services von Amazon Web Services (AWS) in der öffentlichen Cloud zur Verfügung stehen wird. Wieso SaaS über Amazon? AWS bietet eine ausgezeichnete Infrastruktur, ist in zehn Regionen mit 25 physisch getrennten unabhängigen Infrastrukturen, den sogenannten Availability Zones, und 51 Amazon CloudFront-Edge-Standorten weltweit vertreten. Seit 23. Oktober ist AWS auch mit einer eigenen Region in Deutschland vertreten.

Branchenvielfalt
Für Matthias Sartor, Vizepräsident Business Consulting der DACH-Region, steht fest: »Es gibt keine single architecture. Für jede Industrie sieht die Cloudlösung anders aus.« Mit der Infor CloudSuite Food & Beverage richtet sich Infor etwa an Lebensmittelhersteller. Sie liefert den Prozessfertigern Werkzeuge, mit denen sich branchenübliche Herausforderungen wie kurze Haltbarkeitsdaten sowie variierende Zutaten meistern lassen. Die CloudSuite Fashion stattet Unternehmen der Textilindustrie mit geschäftskritischen Cloud-Applikationen aus, die helfen, Prozesse im Back-Office zu straffen und tiefen Einblick in alle Facetten des Unternehmens zu nehmen, angefangen von Buchhaltung und Reporting über Personalplanung und Supply-Chain-Prozessen bis hin zu Projekten, Vertrieb und Customer Relationship Management. Zuletzt wurde die CloudSuite-Lösung für den Automotive-Bereich präsentiert. Daran wurde firmenintern drei Jahre intensiv gearbeitet. Integriert in die CloudSuite sind je nach Modul eine Vielzahl an Infor-Anwendungen wie Infor ION Middleware, Infor Analytics und Infor Workforce Management. Matthias Sartor nutzt das Gespräch mit dem IT & Telekom Report auch für eine nähere Vorstellung seines Geschäftsbereiches. Infor Industrial Manufacturing ist eine speziell entwickelte Software-Suite für die Verwaltung des kompletten Fertigungsprozesses über die Kosten- und Terminplanung bis zur Verwaltung von Fertigungsanlagen, Qualitätskontrolle und Analysen. »Unsere Kunden nutzen Infor Industrial Manufacturing, um zum Beispiel die Planung und Transparenz komplexer Lieferketten zu verbessern, intelligente Planungs- und Verteilungs-Tools für höhere Auftragserfüllungsquoten zu erstellen und dadurch kürzere Order-to-Cash-Zyklen zu erreichen, 7x24 firmeninternen und externen Key-Stakeholders Zugriff auf kritische Daten aus allen Geschäftsbereichen zu garantieren und einen vollständigen Überblick in Echtzeit über die Schlüsseldaten von Verkauf und Geschäftsvorgängen zu erhalten.«

Cloud-Security
Auch zum Thema Sicherheit in der Cloud verweist Sartor auf die hohe Bedeutung der Zusammenarbeit mit Amazon. »Was Amazon an Sicherheitsmöglichkeiten in seiner Infrastruktur eingebaut hat, kann kein KMU und kein Großunternehmen selbst aufbauen und bezahlen.«


inforLabs
Im Herbst 2014 hat Infor eine neue interne Abteilung ins Leben gerufen: die Dynamic Science Labs mit Sitz in Cambridge. Leiter Ziad Nejmeldeen skizziert die Aufgaben des Lab-Teams, das sich aus Natur-, Wirtschaftswissenschaftern, Mathematikern und Ingenieuren zusammensetzt. »Wir integrieren Big Data und Machine-Learning in die Infor-Apps, um sie schnell, smart, skalierbar und elegant zu machen.« Ein Vorteil für die Kunden, denn Big Data wird bald eine geschäftliche Notwendigkeit sein und viele Unternehmen können sich weder die Hardware noch die spezialisierten Mitarbeiter leisten, um echten Nutzen aus ihren Daten zu ziehen. Infor baut damit die wissenschaftliche Herangehensweise  zu einer Schlüsselkompetenz aus, die über Produktlinien hinweg arbeitet und intelligente Daten liefert. Zwei Anwendungen sind bereits verfügbar: Revenue Management System für das Hotelgewerbe und die Talent-Management-Lösung. Derzeit arbeiten die Dynamic Science Labs an weiteren Projekten für Healthcare, Distribution, Retail und Customer Relationship Management.

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