Große Datenmengen - schnelle Speicher
- Written by Martin Szelgrad
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Storagelösungen für KMU-Anforderungen, Highend-Lösungen für jedes Unternehmen. Was die Hersteller bieten, wie Speicherlösungen und Prozessorleistung nun eng zusammenrücken.
Bei 80 % der IT-Entscheider, so eine weltweit durchgeführte Untersuchung von Dell und Intel, stehen die Bereiche Cloud Computing, Mobility, Big Data und Software-defined Datacenter auf der Tagesordnung ganz oben. Das Geschäft mit den Daten – ob Speicherlösungen, Backup- und Recoveryinfrastruktur, Business-Intelligence oder Datenanalysen – ist zu einer Überlebensfrage für Unternehmen geworden. Wer heute nicht über seine Daten auf Knopfdruck verfügt, zieht im Wettbewerb mit der Konkurrenz den Kürzeren. Dabei bringt die Speicherung strukturierter und unstrukturierter Daten alleine noch nichts, erinnert Dell-Geschäftsführer Pavol Varga: »Es gibt auf der gesamten Welt keinen Entscheider, der seine Schritte auf Daten basiert.« Also sind die IT-Hersteller angetreten, aus dem Rohmaterial Diamanten zu schleifen: Information. Varga sieht seine Palette an Servern, Storage und IT-Management-Tools in sogar noch höherer Funktion. »Wir wollen, dass sich die IT-Teams in den Unternehmen wieder mit wichtigen Sachen beschäftigen«, so der Experte. Möglich soll dies ein neues Angebot softwaredefinierter Storage machen, die direkt in einer leistungsfähigen Servergeneration gehostet wird.
Mussten früher die zu verarbeitenden Daten aus dem Storagebereich im Rechenzentrum zu den Prozessoren im Server und wieder zurück geschickt werden, will man jetzt auf diesen Weg verzichten. Flash-Speicher im Rack, erweiterbar in Terabyte-Schritten auf eine Gesamtgröße, die traditionellen Storagelösungen um wenig nachsteht, reduzieren die Latenzzeiten empfindlich. Gerade Bankenanwendungen oder Analysesysteme verlieren bei Verzögerungszeiten von Millisekunden quasi ihre Existenzberechtigung. Sie müssen bereits in Mikrosekunden denken und handeln – und das machen virtualisierte Profispeicher direkt im Server möglich. Varga spricht dazu auch von einem »destruktiven Trend für die alten Platzhirsche, die IT-Storage-Hersteller«. Der Grund ist nicht die Migration der IT-Architekturen in die Wolke, sondern die bereits enorme Leistungsfähigkeit von Serverlösungen. Es wird dennoch weiterhin beide Speicherwelten geben – beide Ansätze haben auch in Zukunft ihre Berechtigung.
Aber auch die Platzhirsche des IT-Storage-Marktes schlafen nicht. Der Preisverfall im Storagebereich ist seit Jahren nicht mehr aufzuhalten. Jüngst erweiterte EMC seine Flashspeicher-Familie um die neuen Modelle VNX-F5000 und VNX-F7000. Beide Ausführungen bieten eine hohe Speicherdichte für weniger als fünf Dollar pro Gigabyte – selbst ohne Deduplizierung oder Datenkomprimierung. Die neuen Modelle beschleunigen I/O-intensive Datenbankanwendungen unter Microsoft SQL oder Oracle in physischen wie virtualisierten Anwendungsumgebungen. Die VNX-F7000 kann auf bis zu 172 Terabyte Kapazität ausgebaut werden. Die hohe Speicherdichte wird durch den Einsatz eines neuen Einschubcontainers für 120 2,5-Zoll-Flash-Laufwerke ermöglicht. Übrigens: Seit September hat EMC einen neuen Kunden in Italien. Der Hersteller unterstützt das Rennteam Ducati Corse des Motorradherstellers Ducati in seiner IT-Strategie. Das Ducati-Team wird mithilfe der NAS-Lösung EMC Isilon Performancedaten wie Strömungsdynamiken der Motoren, Archivierung von Tests und Telemetrie-Daten konsolidieren, verwalten und analysieren. Die Speicherplattform liefert wertvolle Informationen darüber, wie die Fahrer auf der Strecke wertvolle Millisekunden einsparen können. Zumindest auf der Piste sind Millisekunden noch ausreichend.
Neue Produktvarianten
Fujitsu wiederum bringt mit DataCore, einem dedizierten Anbieter von softwaredefinierten Storagearchitekturen, zu bereits etablierten 16Gb/s-Varianten drei neue, kosteneffektive Modelle des Gemeinschaftsprodukts »Fujitsu DataCore SVA«. Die Storage Virtualization Appliance (SVA) kommt mit 8-Gb/s-Konnektivität und einem »Call Home«-Service auf den Markt. Call Home heißt: Sobald sich Platten und Systeme unwohl fühlen, rufen sie bei ihrem Hersteller an. Automatisiert wird so Equipment getauscht, noch bevor es überhaupt ausfällt. Selbstverständlich bieten auch Dell- und EMC-Produkte dieses Feature.
Die vorkonfigurierten Lösungen bei Fujitsu und DateCore jedenfalls adressieren Unternehmen jeder Größe – auch kleine Firmen –, die SAN-Infrastrukturen durch Speichervirtualisierung erweitern und optimieren möchten. In der maximalen Ausbaustufe unterstützt die SVA bis zu 750 Hosts und erzielt einen Datendurchsatz von bis zu 1,2 Mio. I/O-Operationen pro Sekunde (IOPS).
Die neuen PowerEdge-Server der 13. Generation bei Dell haben Speichertechnologien inklusive, die eine deutliche Leistungssteigerung ermöglichen. So verfügt der Dell-Server PowerEdge R630 über 1,8-Zoll-SATA-Flash-Laufwerke, die im Vergleich zu 2,5-Zoll-SSDs mit der gleichen Speicherkapazität 2,4-mal so viele IOPS erzielen. PowerEdge R730xd wiederum schafft eine Speicherkapazität von bis zu 100 TB für Microsoft Exchange. Er ermöglicht im Vergleich zur früheren Servergeneration eine Zunahme der Mailboxgröße um bis zu 50 %.