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Procurement mit Pepp

Das Ziel: Unternehmen innerhalb der EU sollen auch über die Grenzen hinweg Beschaffungsverfahren mit Verwaltungen einfach und elektronisch abwickeln können. Eine Success Story für E-Government.

Innerhalb der EU stellt die öffentliche Verwaltung in Summe den größten Auftraggeber dar. Obwohl geschätzte 16 Prozent des Bruttoinlandproduktes, 1.500 Milliarden Euro, durch Einkäufe der öffentlichen Verwaltung erzielt werden, steckt die elektronische Abwicklung mit Lieferanten nach wie vor in den Kinderschuhen. Aus diesem Grund startete die EU in Zusammenarbeit mit mehreren Mitgliedsstaaten im Vorjahr das Projekt "Pan-European Public Procurement Online", kurz PEPPOL. Es hat sich zum Ziel gesetzt, in ganz Europa neue Maßstäbe hinsichtlich der elektronischen Beschaffung zu verwirklichen.

Neben besonderen Zielen, die IKT-Wirtschaft und Informationsgesellschaft in Europa zu fördern, haben die EU-Mitgliedstaaten in der "Manchester Deklaration" festgelegt, den Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen für Unternehmen barrierefrei und die Abläufe in der öffentlichen Beschaffung effizienter zu gestalten. Der Schwerpunkt wurde hierbei auf die Bereiche elektronische Abwicklung, Ausschreibung, Liefer- und Zahlungsprozesse gelegt. Bis 2010 sollen die technischen Voraussetzungen geschaffen sein, damit 100 Prozent der Beschaffung elektronisch abgewickelt werden können und wenigstens die Hälfte der Beschaffung tatsächlich darüber abgewickelt wird.

Derzeit wird nun eine durchgängige, grenzüberschreitende Pilotlösung entwickelt, die aufbauend auf den nationalen Systemen eine gemeinschaftliche Lösung für das öffentliche Beschaffungswesen ermöglicht. Jedes Unternehmen in einem EU-Land kann dann mit jeder öffentlichen Verwaltung in einem anderen EU-Land sämtliche Beschaffungsvorgänge elektronisch abwickeln. An dem Piloten sind unter der Führung Norwegens mehrere Länder beteiligt. Die österreichische Beteiligung an der Arbeitsgemeinschaft umfasst das Bundesministerium für Finanzen, die Bundesbeschaffung GmbH und das Bundesrechenzentrum. BRZ-Geschäftsführer Roland Jabkowski sieht in PEPPOL ein weiteres gelungenes Beispiel, das die führende Position Österreichs als Know-how-Träger einer europäischen E-Government-Strategie festigt.

Hilfe für KMU
Mittels Standardisierung des Beschaffungsprozesses und einheitlichen elektronischen Verfahren soll insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen der Weg zur problemlosen Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen geebnet werden. Dadurch wird nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gestärkt, sondern erfährt der europäische Markt darüber hinaus einen Innovationsschub – das Projekt PEPPOL belebt den Wettbewerb im gesamten EU-Raum. Die Realisierung des Projekts bringt Vorteile sowohl für Steuerzahler als auch für Lieferanten der öffentlichen Verwaltung. Mit optimierten Beschaffungsprozessen können Steuer- als auch Unternehmensgelder in Millionenhöhe eingespart werden, wie Erfahrungen in einzelnen Ländern zu elektronischen Abwicklungen von Auktionen, Bestellvorgängen und Rechnungsstellungen bereits gezeigt haben.

Österreich ist innerhalb des Projekts federführend in den zwei Arbeitspaketen Öffentlichkeitsarbeit und E-Bestellung tätig. Die drei heimischen PEPPOL-Partner zeichnen für die Umsetzung dieser beiden Teilbereiche verantwortlich und wirken darüber hinaus an der Durchführung vier weiterer Arbeitspakete mit. Das BRZ übernimmt die Bereitstellung und Servicierung der IT-Infrastruktur hierzulande. Die Österreicher können hierbei bereits auf eine Vielzahl von existierenden Lösungen und Portalen wie E-Shop, SAP des Bundes oder FinanzOnline verweisen, die als Grundlage für das Projekt gelten.

Weitere Information und Kontakte unter www.peppol.eu
Last modified onMittwoch, 15 Juli 2009 19:37
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