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Der aufgeblasene Drache

Von Angela Heissenberger

Es war wie ein Märchen aus Tausendundeiner Nacht: Als das chinesische Webportal alibaba.com Anfang November an die Börse ging, gelang der erst sieben Jahre alten Firma das zweitgrößte Börsendebüt eines Internet-Unternehmens nach Google. Am Tag der Erstausgabe streifte Alibaba an der Börse von Hongkong rund 1,5 Milliarden Dollar (eine Milliarde Euro) ein. Die Aktien waren 250-fach überzeichnet, der Ausgabewert schoss spektakulär auf die dreifache Höhe.
Dieser Traumstart ist umso erstaunlicher, als es sich bei dem Internetportal um ein nach internationalen Maßstäben relativ kleines Unternehmen handelt. Die 2000 von dem ehemaligen Lehrer Jack Ma gegründete Firma dient als E-Commerce-Drehscheibe für kleine und mittelständische Unternehmen und deren potenzielle Kunden. Die mäßig originelle Geschäftsidee ist nicht sonderlich lukrativ: ähnlich wie bei eBay, allerdings ohne Auktionen, ist die Vermittlung kostenlos. Geld verdient Alibaba nur durch Zusatzdienste - und zwar nicht gerade üppig. Im ersten Halbjahr 2007 streifte die in Hangzhou in Ostchina ansässige Firma bei einem Umsatz von 88,5 Millionen Euro einen Gewinn von 27,5 Millionen Euro ein.

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