Zwischen Müller und Maier
- Written by Redaktion_Report
- font size decrease font size increase font size
Dass konvergente Netzwerke nicht nur bei Providern sondern auch bei Firmenkunden groß (besser: größer) angesagt sind, ist indes für den Experten keine Neuigkeit. \"Herr Müller entscheidet über die Telekommunikation, Herr Maier über die IT\", gäbe es in den Unternehmen längst nicht mehr. Einmal mehr bescheinigt sich T-Systems in Sachen IKT-Know-how jene Unique-Selling-Proposition zu haben, die man beim Mitbewerb vermisse. Mit der jüngst erfolgten Akquisition der Volkwagen-IT-Tochter Gedas sei man nun am richtigen Weg, so Pauly: \"Die Gedas erwirtschaftet 75 Prozent ihres Umsatzes außerhalb Deutschlands und hilft uns bei der Gründung einer eigenen Industrielinie für den Automotivebereich\". Mit der neuen Wertschöpfungskette wolle man nun die Nummer eins am Outsourcingmarkt im Automobilbereich, EDS, angreifen.
Während Branchengrößen wie etwa IBM Global Services auch noch in einigen Jahren an Top-Positionen zu finden sein werden, sieht der T-Systems-Vorstand eine anstehende Marktbereinigung unter den europäischen IT-Dienstleistern. Player wie Atos Origin, Fujitsu Siemens (in Großbritannien ein signifikanter Branchenplayer) - aber auch T-Systems selbst - sie würden geradezu nach Konsolidierung schreien, fühlt Pauly. \"In Frankreich, Spanien, Italien, österreich, der Schweiz und den Benelux-Ländern wollen wir jeweils mindestens auf den dritten Rang der führenden Dienstleister für Informations- und Kommunikationstechnik vorstoßen, in Großbritannien bis auf Rang fünf.\" Um sich die Vorteile großer internationaler Dienstleister zu sichern, schließt Pauly weitere übernahmen nach der wirtschaftlichen \"Verdauung\" der Gedas nicht aus.
Kaum Auswirkungen. In österreich findet sich T-Systems ebenso wie im paneuropäischen Vergleich auf Platz drei der IT-Services-Konzerne. Nach der Abgabe des Hardwaregeschäfts Ende 2005 an S&T ist T-Systems-Geschäftsführer Rudolf Kemler ob des \"absolut sauberen Portfolios froh, aus den Hardwareservices draußen zu sein\". Während in Deutschland die Bereiche des Business-Process-Outsourcing laufend erweitert werden, wartet man in österreich immer noch auf den ersten BPO-Kunden. Kemler kann dazu auf Verständnis aus der Konzernzentrale zählen. Selbst Pauly sieht die \"Schwierigkeit, außerhalb Deutschlands an BPO-Projekte zu kommen\".