In neue Höhen
- Written by Redaktion_Report
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Die Zusammenarbeit könnte - ginge es nach den Wienern - künftig noch einen weiteren Schritt gehen. »Es laufen bereits Gespräche, die gesamte GSM-R-Entwicklung aus Deutschland nach Wien zu holen«, so ein Insider. Die Wiener kämpfen aber auch an anderer Front, denn Carrierausrüster Alcatel überprüft derzeit die Bedeutung des Lucent-Merger-Portfolios fürs heimische Business. Wohl möglich, dass man dabei den Wienern frontal kommt, schließlich ist Kapsch seit Jahren Vertriebspartner für die kanadischen Netzwerker. Doch stellt sich die Mannschaft um KCC-Vorstand Thomas Schöpf bewusst den neuen Marktverhältnissen. Um ebenfalls im Carrierbereich künftig besser Fuß fassen zu können, wurde Branchenhaudegen Peter Futterknecht akquiriert. Der neue CTO soll das Traditionsunternehmen in die ergiebigen Telcogewässer steuern. Untiefen und Strömungen der Szene sind dem Technikkapitän bestens bekannt: Die berufliche Laufbahn begann Futterknecht bei Alcatel als Verantwortlicher fürs Netzwerkmanagement. Die weiteren Stationen: Leiter Netzwerkbetrieb bei der UTA, dann Head of Network beim Mobilfunker One. Die Alcatel-Vergangenheit kam ihm dann wieder bei einem weltweit beachteten Projekt zugute: Ende 2003 lagerte One den Netzbetrieb an die Franzosen aus.
Applikationen. Der neue Technikchef will Kapsch CarrierCom nun »für die Zukunft aufstellen«, wie er sagt. Noch sei der Dienstleister aktuellen Technologien verhaftet, Aktivitäten Richtung NGN und IMS werden daher angestrebt. Besonders im Softwaregeschäft will der Experte die Time-to-market-Raten seines neuen Arbeitsgebers verbessern können. »Wir werden in Zukunft viel am Applikationslayer bewegen. Dazu sind aber Termintreue und jene Qualitätsanforderungen nötig, die Carrierkunden voraussetzen«, beschreibt Futterknecht die angestrebte Metamorphose des IKT-Dienstleisters zum Carrierspezialisten. Also gelte es, auch die Releasezyklen im Telcogeschäft zu verkürzen. Die Digitaltechnologie ist nach zwanzig Jahren im Amt bereit zur Ablöse, das Next-Generation-Network werde nach weiteren sieben Jahren von IMS-Themen in den Hintergrund gedrängt werden. »Es geht dabei nicht um einen Selbstzweck der Industrie, sondern um Maßnahmen, künftigen Anforderungen besser entsprechen zu können.«