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2007 ist ein SIP-Jahr

Das »Session Initiation Protocol (SIP)« gilt derzeit noch als Geek-Beschäftigung mancher Provider und Integratoren. Dennoch wird ihm bereits die nächste Revolution im Netz zugeschrieben. SIP gilt als mächtiger Hebel für die unaufhörlich beschworene Konvergenz von Fest-, Daten- und Mobilnetzen. Und setzt dabei auf den ersten Trend dieses Jahrtausends: Mobility. Unternehmen wie Vonage und Skype sind die Vorreiter der baldigen Ablöse der reinen Sprachtelefonie durch die Breitbandwelt. Doch auch die etablierte Providerszene weiß um die Chancen, die die Sprachvermittlung über die IP-Leitungen bringt. Branchenschätzungen zufolge wird innerhalb der nächsten zwei, drei Jahre jedes zweite Unternehmen über IP telefonieren.

Es muss nicht immer ein globaler Shooting-Star sein: Skype sprengt zwar seit Jahren mit seinen nunmehr über 75 Millionen Nutzern jeglichen Rahmen moderaten Wachstums, vermag es aber nicht, die Türen zum Mitbewerb zu öffnen. Das Skype-Modell ist proprietär, ohne Skype-Client geht gar nichts. Dies ist legitim im Privatbereich, aber unbefriedigend für die Businesswelt. An dieser Stelle bietet sich der offene Standard SIP an, der relativ einfach auch eine Integration in die Telefonanlagen bei den Firmen erlaubt. überhaupt: SIP - nach TCP/IP und HTTP der dritte Internetmeilenstein - hebelt einen wesentlichen Hemmschuh heutiger Businessmodelle aus: Regionalität. Dies hat bereits der Start der Registrierungsstelle enum.at (Electronic Number Mapping) gezeigt: Die österreicher waren weltweit die Ersten, die die kommerzielle Nutzung gestartet hatten. Ihre Unterstützer touren seitdem unermüdlich durch die Welt, um auf die grenzenlosen Möglichkeiten der neuen Konvergenzplattform aufmerksam zu machen.

Dank ENUM können nun Ressourcen im Internet über klassische Telefonnummern erreicht werden - egal, ob es sich dabei um Fax, Mobilfunk, Voice-Mail-Systeme, E-Mail, IP-Telefonie, Webseiten, GPS-Koordinaten, Anrufumleitungen oder Unified Messaging handelt. So ist ein Vorarlberger Unternehmen, das eine ENUM-Nummer auf seinen Visitenkarten hat auf für seine deutschen Kunden dank eigenem Rufnummernbereich zum Ortstarif erreichbar. Erfolgt der Call zwischen zwei passenden Endgeräten, kann weltweit sogar kostenlos telefoniert werden. Der ROI für ebensolche Investitionen ist dadurch schnell erzielbar.

Dank ENUM und SIP entsteht nun eine neue Telco-Generation. Diese muss sich zwar nicht mit Lizenzen herumschlagen, ist aber gefordert, die gleiche Qualität in die IT-Netze zu bringen, die die Nutzer aus der alten Sprachwelt kennen. Kein leichtes Unterfangen - doch alles wird besser. Mein aktuelles Windows stürzt schon lange nicht mehr so oft ab, wie seine Vorgängerversionen. Dafür fängt mein Handy gerade damit an.

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