Raiffeisen-IT-Geschäft geht an Grossnigg
- Written by Martin Szelgrad
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Restrukturierer Erhard Grossnigg übernimmt in einer „österreichischen Lösung“ das Drittkundengeschäft von Raiffeisen Informatik.
Der Abschluss des Verkaufs des sogenannten Drittkundengeschäfts des IT-Dienstleisters Raiffeisen Informatik dürfte kurz bevor stehen. Laut Insiderinformationen, die dem Telekom & IT Report vorliegen, bekommt Österreichs prominentester Restrukturierer Erhard Grossnigg den Zuschlag für das ausgegliederte Servicegeschäft des Wiener Rechenzentrumsbetreibers und IT-Lösungsanbieters. Weitere namhafte Unternehmen, darunter Kapsch, gehen leer aus. Sie haben um den Geschäftsteil „IT-Markt“ geboten, der rund zehn Prozent des Umsatzes von Raiffeisen Informatik ausmacht. Darin ist das IT-Service-Geschäft mit Kunden, die nicht zur Raiffeisen-Gruppe gehören, gebündelt.
Wunsch der beiden Haupteigentümer der Raiffeisen-IT, die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien und die RZB Invest Holding, war eine „österreichische Lösung“. Bei Raiffeisen Informatik will man sich konkret dazu nicht äußern. Einer Sprecherin zufolge „gibt es derzeit laufende Gespräche mit Interessenten.“ Im Fokus der Raiffeisen-IT bleibt weiterhin der Technikbetrieb für die Raiffeisenbanken, einzelne weitere Finanzdienstleister und IT-Dienstleistungen für die Uniqa, an der die RZB Anteile hält.
Die Übernahme durch Grossnigg könnte nun für einen weiteren IT-Player einen gehörigen Schub bringen. Grossniggs Unternehmenstochter grosso Holding hält Anteile an dem Technologieanbieter und IT-Systemhaus S&T. Erhard Grossnigg, der 2011 an der Übernahme des damals in finanzielle Turbulenzen geratenen Unternehmens beteiligt war, ist Vorsitzender des Aufsichtsrats. Das Unternehmen ist ein größerer Player in der Region Zentral- und Osteuropa und strebt bereits seit längerem den Wandel vom einfachen "Box-Moving"-Geschäft zu höherwertigen IT-Dienstleistungen an. Demnach ist besonders die SAP-Expertise der Raiffeisen-IT für S&T attraktiv. Die S&T AG hat mehr als 2.300 Mitarbeiter und Niederlassungen in über 20 Ländern.
Auch Erhard Grossnigg will zum Zeitpunkt noch keine klare Bestätigung geben: "Wir befinden uns in guten Gesprächen und erwarten möglicherweise noch in dieser Woche präzisere Informationen bekannt geben zu können."