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Auf den Spuren des Räubers

In einem neuen Forschungsprojekt der Technischen Universität Wien beschäftigen sich Wissenschafter mit der automatischen Erkennung von auffälligem Personenverhalten in Banken. Ziel ist es, eine Software zu entwickeln, die mit Hilfe von Algorithmen eine aufgenommene Szene automatisch interpretiert und untypisches Personenverhalten erkennt. \"Hier stoßen wir an grenzen\", erklärt Projektleiter Martin Kampel. \"Verhalten zu definieren und mathematisch zu modellieren ist ein sehr komplexes Vorhaben.\" Um untypisches Verhalten zu klassifizieren, muss festgelegt werden, wie das typische Verhalten aussieht. Das ist nicht immer einfach. Bankkunden sind in der Regel relativ statisch, sie stehen brav in der Schlange und warten bis sie an die Reihe kommen. Schnelle Bewegungen und häufige Ortswechsel könnten verhaltensauffälliges Muster darstellen, also ein Anzeichen für Gefahr sein. Allerdings haben auch Kinder die Eigenschaft, nicht immer an der Seite der Eltern zu stehen, sondern im Foyer herumzutollen. Sie stellen aber kaum eine Bedrohung für eine Bank dar. Das an der TU Wien entwickelte System sollte laut Kampel erkennen, dass sich die Kinder untypisch verhalten, aber kein Sicherheitsrisiko sind. Ziel der Forschung ist es, eine allgemeine Methode zu finden, die auf viele Szenarien anwendbar ist und Lichtschwankungen, Schatten und Reflexionen ebenso berücksichtigt wie schwache Kontraste.
Ein möglicher Lösungsansatz ist eine relativ strenge Auslegung des typischen Verhaltens. Bei Abweichung von diesen festgelegten Normen wird die Information direkt an die Sicherheitszentrale weiter gegeben. Der Mitarbeiter entscheidet nach einem Blick auf den Monitor, ob es sich um einen Ernstfall handelt oder nicht.
Die Forschungsanstrengungen an der TU gehen ausschließlich in Richtung Software. \"Wir müssen zwar wissen, wie die überwachungsbilder in der Kamera entstehen, beschäftigen uns aber nicht mit der Entwicklung neuer Kameratechnologien\", sagt Kampel. Das würde dann doch zu weit führen.
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