Kleine Punktlandung
- Written by Redaktion_Report
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Fast täglich trudeln Horrormeldungen über den Weltölhandel, die ölreserven und die damit verbundenen Preissteigerungen durch die Medien. Zugleich fiebert das ganze Land im Biomasseboom. Der Effekt sind großvolumige Zubauten bei den Heizanlagenherstellern Fröling, Hargassner, KWB und anderen. Sie alle würden kaum ausbauen, wenn nicht der Markt nach Pellets- und Hackschnitzelheizungen verlangen würde. Eine Verschiebung der Marktanteile ist also absehbar. Die Abwendung von öl und Gas wird jedoch eine ganze Weile dauern, denn noch 2004 waren österreichweit mehr als 900.000 ölfeuerungen in Betrieb. »2005 wurde mehr Heizöl verkauft als im Jahr davor. Es war mengenmäßig ein gutes Jahr«, weiß Reichard. Die Ursache: Schon 2004 waren die Kunden zurückhaltend und mussten deshalb im Vorjahr einkaufen, weil die Tanks leer waren. Viel Engagement legt das IWO in die Kampagne »Geizraum statt Heizraum«. Damit sollen ölheizungs-Eigentümer motiviert werden, ihre Altanlagen gegen neue, leistungsstarke ölkessel zu tauschen. Geschätzte 450.000 Kessel seien altersbedingt auszutauschen, erklärt Reichard. Damit könnten in Summe 397 Millionen Liter öl bzw. gut eine Million Tonnen Co2 eingespart werden. Noch sei es zu früh für ein Zwischenresümee, an Anfragen fehlte es den IWO-Beratern auf den einschlägigen Messen jedenfalls nicht.
Freuen darf sich der smarte ölmann unterdessen über das Einlenken der Vorarlberger Landesregierung. Die hat mit Anfang 2006 in ihren Wohnbauförderrichtlinien das Kriterium »Reduktion lokaler Luftschadstoffe« aufgenommen. Für ölfeuerungen mit Brennwerttechnik erhält man beim Verfeuern von schwefelarmem Heizöl leicht ab sofort drei ökopunkte. Das ist nicht viel im Vergleich zu den 22 Punkten, die Vorarlberg für eine Pelletsheizung gibt, aber dennoch ein Zeichen, dass die komplexe Welt von Luftschadstoffen nicht eindimensional ist.