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Gewaltiger Zuwachs

Das Wirtschaftsforschungsinstitut prognostiziert der heimischen Gasindustrie goldene Zeiten. Bis 2020 wird der Verbrauch in Kraftwerken um 63 Prozent steigen, bei Industrie werden 18 Prozent mehr Gas verfeuert und die Haushalte sollten ihren Verbrauch innerhalb der kommenden 14 Jahre um 26 Prozent erhöhen, so die Wifo-Vorausschau. »Das wäre erfreulich, ist aber nicht sicher, weil das ein wirklich gewaltiger Zuwachs wäre«, kommentiert Jesco Kistowski, Geschäftsführer der EconGas GmbH. Was stimmt. Der heimische Gesamtverbrauch würde damit von neun Milliarden Kubikmeter auf rund zwölf Milliarden wachsen. Das Wifo setzte voraus, dass alle derzeit im Raum stehenden Gaskraftwerke ans Netz und Zehntausende Haushalte und Gewerbebetriebe neu ans Netz gehen und genauso viel Energie verbrauchen wie ehedem, was aufgrund moderner Wärmedämmung und Heiztechnik nicht zutrifft.
Auch ist nicht gesagt, dass der Gasverkauf überall floriert. »Die staatlich geförderten Konkurrenzenergien machen uns das Leben schwer«, befindet Kistowski. Der Obmann des Fachverbands Gas Wärme und Chef der Wien Energie Gasnetz GmbH Helmut Miksits geht noch einen Schritt weiter. »Bioenergien sind wohlstandsvernichtend«, meint er mit dem Verweis auf die derzeit gegebene Förderpolitik. Pelletsheizungen und Windkraftstrom würde es kaum geben, wenn nicht die öffentliche Hand große Summen dafür aufwenden würde, so der Manager. »Die Politik vernachlässigt alle Themen außer CO2«, fügt Gerhard Siegl, Vorstandsdirektor der Oberösterreichsichen Ferngas AG zu. Diverse Landesgesetze würden biogene Brennstoffe beim Thema Feinstaub bevorzugen und stets auf die CO2-Neutralität verweisen. Dabei sei die gar nicht so sicher gegeben, weil ein großer Teil der Biomasse bereits importiert werde, so Siegl. Der Fachverband möchte deshalb ein Umdenken bei der Politik erreichen. Die positiven Eigenschaften von Erdgas müssten angemessen berücksichtigt werden.
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