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Startschuss für Masterplan

\"Zwar liegt österreich mit einem Breitband-Versorgungsgrad von 13 Prozent der Bevölkerung an fünfter Stelle in Europa. Allerdings ist österreich nach einer Verlangsamung des Wachstums weltweit ins Mittelfeld abgerutscht. Dieser Entwicklung soll mit einem Masterplan für die weitere Verbreitung von Breitband gegengesteuert werden\", ließ im Frühjahr 2003 Telekom-Regulator Georg Serentschy verlautbaren. Was seitdem passiert ist? Regionalförderungen zum ländlichen Breitbandausbau wurden gestartet, ein Steuerabsetzbetrag für Breitbandkosten geschaffen, Interessensvertretungen aus der Wirtschaft läuteten weiter Sturm, gründeten Arbeitsgemeinschaften, und unaufhörliche parlamentarische Diskussionen unterstrichen die Notwendigkeit zur konzertierten Initiative für den Wirtschaftsstandort. Heute, zweieinhalb Jahre später, steht österreich nach einem Rückfall seiner Wettbewerbsfähigkeit an 30. Stelle eines weltweiten Technological-Infrastructure-Ranking.

Zweieinhalb Jahre später haben nun auch Serentschy und BMVIT-Sektionschef Andreas Reichhardt den finalen IKT-Masterplan vorgestellt. Mit 44 Maßnahmen soll österreich wieder an die EU- und Weltspitze geführt werden. Das Ziel: innerhalb der kommenden drei Jahren wieder unter die Top-Fünf- beziehungsweise Top-Zehn-Länder EU-weit und weltweit zu kommen. Längerfristig lautet der Plan, überhaupt zu den besten fünf weltweit zu gehören. Dazu gilt es, die eine oder andere Hürde zu überwinden. In der öffentlichen Wahrnehmung hinke die IKT-Branche noch etwas nach, so Serentschy. \"Man darf nicht übersehen, dass mit einem Anteil von sechs Prozent am BIP dieser Wirtschaftszweig genauso groß ist wie der Tourismus. Die Aufmerksamkeit, die der Tourismus hat, die hätten wir auch gerne oder dort müssen wir mit dem Masterplan hin\".

Der Masterplan verfolgt vier zentrale strategische Ziele. Die IKT-Branche soll mehr in das Bewusstsein gerückt, der Standort österreich soll gefördert, die Breitbandinfrastruktur soll ausgebaut und die Nutzung erhöht werden. Tendeziell sind sie ja umfassend, die Roadmaps und Masterpläne. Vor allem, wenn sich die Landkarte geografisch ändert: \"Distanzen werden immer kleiner und unsere KMUs können so Märkte bearbeiten, die sie ohne den Einsatz der modernen Kommunikationsmittel nie erreichen würden\", plant Gorbach. Der IKT-Markt wachse mit 3,9 Prozent rascher als die Gesamtwirtschaft in österreich, das allein zeige schon, wie wichtig dieser Markt sei. Medienstaatssekretär Franz Morak fordert indes mehr Geld für den gesamten IKT-Bereich. \"Japan gibt pro Kopf rund 350 Euro für die IKT-Forschung jährlich aus, in den USA sind es 400 Euro. österreich wendet in diesem Bereich nur einen Bruchteil dieser Gelder auf, da besteht Handlungsbedarf\", weiß Morak.

Auch für WKO-Chef Christoph Leitl nimmt die Bundesregierung noch zu wenig Geld in die Hand, um den Wirtschaftsstandort österreich hinsichtlich einer guten Performance im IKT-Bereich zu stärken. \"österreich hat von 2003 bis 2005 zehn Mio. Euro in diesen Wirtschaftszweig investiert, allein Schweden vierzigmal so viel\". Ein Land wie dieses ist dem RTR-Papier zufolge großes Vorbild, da dessen nationale Trickkiste bereits für meßbare Effekte in der Wirtschaft sorgen konnten. \"Im IKT-Bereich führende Länder, wie zum Beispiel Schweden, Finnland, Dänemark und UK, reviewen regelmäßig ihre Masterpläne\", heißt es dort. Rot und fett markiert.

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