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Der Wunderwuzzi

»Die Leute erwarten Wunderdinge von mir«, sagt Marcel Hirscher und findet es deshalb gar nicht abwegig, »es ganz bleiben zu lassen«. »Die Leute erwarten Wunderdinge von mir«, sagt Marcel Hirscher und findet es deshalb gar nicht abwegig, »es ganz bleiben zu lassen«. Foto: Raiffeisen/Dominic Ebenbichler

Skistar Marcel Hirscher brilliert neuerdings in allen Disziplinen und legte damit die Basis für den vierten Sieg des Gesamtweltcups. Ein Karriereende kann er sich dennoch vorstellen.

»Besser wird’s nicht mehr«, sagte Marcel Hirscher, als er im Vorjahr zum dritten Mal den »depperten Glasbecher«, wie er die Trophäe für den Gesamtweltcup nonchalant bezeichnete, entgegennahm. Nun, die heurige Saison verlief noch einmal um einiges besser. Der 26-jährige Salzburger ließ die Konkurrenz nicht nur in seinen Paradedisziplinen Slalom und Riesentorlauf verzweifeln, sondern fuhr auch in Abfahrt und Super-G an die Weltspitze.

Als Sohn eines Skischulbesitzers in Annaberg war Hirschers Weg in den Skisport vorgezeichnet – auch wenn sein Vater Ferdinand stets betont, er hätte ihn ebenso unterstützt, wäre etwa das Geigenspiel seine große
Leidenschaft geworden. Die Frage stellte sich nicht: Marcel gewann dreimal die Juniorenweltmeisterschaft und in der Saison 2007/08 den Gesamteuropacup. Die Möglichkeit, als Doppelstaatsbürger für den niederländischen Skiverband zu starten, schlug er aus. 2007 schloss der Schulkollege von Anna Fenninger die Hotelfachschule Bad Hofgastein als »bester Absolvent« ab und rückte in den Weltcup auf. Vier Weltmeistertitel und die Slalom-Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Sotschi folgten.

Ab dem Winter 2011/12 entschied er drei Jahre in Folge den Gesamtweltcup für sich, ein viertes Mal war dieses Kunststück noch keinem Rennläufer zuvor gelungen. Trotzdem scheint ihm ein Leben ganz ohne Skisport nicht abwegig: »Die Leute erwarten Wunderdinge von mir«, und überlegt laut, »ob ich es nicht bleiben lassen soll«.

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