Von Angela Heissenberger»Wir sind ein AMS-Fan!«, zeigt sich Franz Kollmann, Personalchef des Süßwarenproduzenten Manner, von den umfassenden Diensten des AMS begeistert. Zwar würden auch private Personalvermittler ähnlich kompetent und freundlich auftreten, allerdings nicht kostenlos. Die langjährige Zusammenarbeit stützt sich auf »gegenseitiges Vertrauen, das von beiden Seiten ein großes Maß an Offenheit voraussetzt«, meint Kollmann. So besuchen die BeraterInnen des AMS immer wieder die Produktionsstätten der beliebten rosa Schnitten, um sich ein Bild von den Anforderungen, die an künftige MitarbeiterInnen gestellt werden, zu machen. »Mit diesem Wissen ausgestattet, können sie von uns angefordertes Personal noch effizienter aus dem AMS-Evidenzstamm herausfiltern.«
Joboffensive Von Mitte März bis Ende Juni ist es wieder so weit. Das AMS tourt durch ganz österreich, um Kontakte zu Unternehmen weiter zu intensivieren, offene Stellen zu akquirieren und das breite Dienstleistungsangebot des AMS vorzustellen. »Wir wollen damit auch Betriebe, die unsere Stellenvermittlung schon länger nicht oder noch gar nicht in Anspruch genommen haben, für die Meldung offener Stellen gewinnen«, begründet Herbert Böhm, Vorstand des AMS österreich, diese offensive Marketingtour.
Auch die gebrandeten Smarts, mit denen die AMS-MitarbeiterInnen für jeweils zwei Wochen in jedem Bundesland Station machen, geben dem Arbeitsmarktservice einen modernen Anstrich. Von Verstaubtheit keine Spur: In der Kundenbetreuung geht man längst neue Wege und bietet neben der klassischen Personalsuche umfassende Dienstleistungen für Unternehmen. »Wir werden immer wieder auf die aktuellen Förderungsmöglichkeiten für Neueinstellungen oder Weiterbildung bereits beschäftigter Personen hingewiesen und entsprechend beraten«, bestätigt Manner-Personalist Kollmann. »Auch die Unterstützung durch das Ausländerreferat ist aufgrund der sich ständig ändernden Bestimmungen unerlässlich und wird von uns immer wieder gerne angenommen.«
In einem persönlichen Beratungsgespräch werden anhand der AMS-BusinessCheckliste die Wünsche und Bedürfnisse der Unternehmer individuell erfasst und ein maßgeschneidertes Dienstleistungsprogramm erstellt. Ein Service, das gerade auch für Klein- und Mittelbetriebe unerlässlich ist, so Siegfried Arztmann, Obmann der Wirtschaftskammer Spittal/Drau. Als einer der Geschäftsführer des Softwarespezialisten asut computer verweist er auf eine lange Partnerschaft mit dem AMS: »Vor allem mit Schulungsmaßnahmen für Beschäftigte haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht. Außerdem schätzen wir das Engagement und die persönliche Betreuung bei der Suche nach neuen MitarbeiterInnen.«
Gewachsenes Vertrauen Auf langjährige Zusammenarbeit mit dem AMS kann auch IKEA Innsbruck zurückblicken. Die begann nämlich noch während der Projektphase für die Errichtung des neuen Möbelhauses vor fünf Jahren. »Damals ging es um Wiedereinsteigerinnen, die in einem eigenen Ausbildungsprojekt gezielt auf ihre zukünftigen Aufgaben in einem IKEA Einrichtungshaus vorbereitet wurden«, erzählt Marlis Wörgetter, Human Resources Managerin von IKEA Innsbruck. Aus der erfolgreichen Kooperation entstand eine tragfähige Basis - heute werden alle offenen Stellen des schwedischen Möbelriesen automatisch auch beim AMS gemeldet. Dort werden BewerberInnen vorselektiert und passende KandidatInnen zu IKEA weitergeleitet. Das Arbeitsmarktservice legt in der Auswahl potenzieller MitarbeiterInnen besonderes Augenmerk auf jene Aspekte, die in der Firmenphilosophie der freundlichen Schweden festgemacht sind: die Möglichkeit zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung für offene und aufrichtige Menschen. »Für IKEA sind alle MitarbeiterInnen - unabhängig von ihrer Herkunft und Muttersprache, Religion, Geschlecht oder Hautfarbe - mögliche Führungskräfte von morgen«, sagt Wörgetter. 61 Prozent der rund 200 Beschäftigten bei IKEA Innsbruck sind Frauen - im Handel nichts Besonderes. Was aber sehr wohl auffällt: Auch die Hälfte der Führungskräfte ist weiblich. Wenngleich hier auch die skandinavischen Wurzeln des Unternehmens ihre Wirkung zeigen, so hat das individuelle Personalrecruiting des AMS hier einen wesentlichen Beitrag geleistet.
Suchen und bilden »Diszipliniert und profitabel wachsen«, lautet das Motto des viertgrößten Autolieferers der Welt, Magna International. Dessen Europazentrale in Oberwaltersdorf kooperiert eng mit der örtlichen AMS-Filiale Baden. »Wir sind mit den Leuten, die uns geschickt werden, sehr zufrieden. Der Arbeitsmarkt ist derzeit ein Arbeitgebermarkt, das heißt, wir haben eine wirklich große Auswahl an BewerberInnen und können uns die Besten aussuchen«, sagt Christian Hadler, Human Resources Manager.
Neben der klassischen Jobausschreibung vertraut Magna auch bei der Beschäftigung von Ausländern auf das Know-how des AMS. Besonders wenn es um die Verpflichtung hochqualifizierter Schlüsselarbeitskräfte geht, ist die Kompetenz des Arbeitsmarktservice unbestritten. Aber auch interne und externe Aus- und Weiterbildungsprogramme werden gerne genützt. So bietet das AMS Niederösterreich seit Jahren Qualifizierungsförderungen an, vor allem in den Bereichen Personalentwicklung, Lohnverrechnung, EDV-Trainings und Sprachkurse.
Erfolgstour Im Vorjahr besuchte das AMS im Zuge der Tour durch die Bundesländer rund 16.200 Betriebe und konnte insgesamt fast 300.000 freie Stellen akquirieren, das entspricht einem Zuwachs von 7,7 Prozent. 92 Prozent der Stellen wurden durch Vermittlung des AMS nachbesetzt. Auch bei den Lehrstellen erzielte das AMS deutliche Steigerungen. Insgesamt kletterte 2005 die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 24 Prozent auf rund 33.800, gleichzeitig waren rund 65.600 Jugendliche (plus 16 Prozent) auf der Suche nach einer freien Lehrstelle.
Für den Schnittenproduzenten Manner machte sich die Teilnahme an der AMS-Tour 2005 doppelt bezahlt. Im Rahmen des BusinessTour-Gewinnspiels gewann das Unternehmen einen mit dem Firmenlogo gebrandeten Smart, der vom AMS für ein Jahr zur Verfügung gestellt wird.