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Zurück zur Basis

Leo Windter fokussiert die Energie AG Oberösterreich wieder aufs heimische Kerngeschäft. Leo Windter fokussiert die Energie AG Oberösterreich wieder aufs heimische Kerngeschäft.

Die Energie AG Ober­österreich definiert mit ihrer »PowerStrategie 2020« einen Kurs zwischen notwendiger Reduktion und möglichem Wachstum.

Nach einer einjährigen, umfassend geplanten Vorbereitungsphase präsentierte die Energie AG Oberösterreich am 13. März dem Aufsichtsrat ihre Pläne zur Konsolidierung und Neupositionierung des Konzerns im Energiemarkt. Die »PowerStrategie 2020« wurde im Hinblick auf die mittelfristige Zukunft konzipiert und gilt als Antwort auf die energiepolitisch turbulenten Entwicklungen der letzten Jahre. Beherzte interne Veränderungen sollen bereinigend, aber in letzter Konsequenz vor allem stärkend wirken. Auch in Sachen Personal wird es Auswirkungen geben, doch, so Energie-AG-Generaldirektor Leo Windtner, durch Generationswechsel und natürliche Abgänge »im verträglichen Maße«.

Wirklich überraschend kamen die Pläne der Vorstände der Energie AG Oberö­sterreich nicht. Schon länger war bekannt, dass eine inkohärente Energiepolitik ein verantwortungsvolles Management der Energieversorger in ganz Europa schwierig machte. Das CO2-Emissionsgesetz war zwar gut gemeint, doch in der praktischen Umsetzung zeigten sich schnell die Grenzen zwischen Theorie und Praxis. Sinkende Preise auf den internationalen Strombörsen einerseits, aber auch der Appetit auf erneuerbare Energie durch großzügige finanzielle Förderung führte bei so manchem Energielieferanten zu wirtschaftlicher Salto-Akrobatik. Die Folge fasst Windtner in einem Satz zusammen: »Die Energiebranche in Europa ist in einem Umbruch, wie wir ihn in den vergangenen 40 Jahren nicht erlebt haben.« Er fügt hinzu: »Reale Zukunftsprognosen sind zum heutigen Zeitpunkt kaum zu erstellen«.

Unter diesem Aspekt nimmt die Energie AG Abstand von jeglichen Experimenten. Zurück zur Basis, heißt es da. Und die Basis ist, wie in jedem Unternehmen, der Kunde. Das heißt aber auch: zielorientiert strategische Synergien nützen und sich beherzt von unwirtschaftlichen Projekten verabschieden. So ist die Konzentration auf den österreichischen Markt und das angrenzende Ausland entschieden. Nahezu alle Projekte in den CEE-Ländern werden eingestellt.

Rückbesinnung

Erst am 6. März 2014 erfolgte bei der Energie AG ein wesentlicher Schachzug, die Vollübernahme der Ferngas AG. Mit dem Zusammenschluss und der Vereinheitlichung beider Servicestellen wird ein rigides Kostenmanagement in allen Sparten – Technik, Vertrieb und am kaufmännischen Sektor – möglich. Dies vorausgesetzt, kann das Hauptaugenmerk auf den heimischen Kunden gelegt werden.

Energiekonsumenten

Der moderne Energiekonsument ist aufgeklärt, technisch versiert, wählerisch und rechnet genau. Dienstleistung am Energiesektor ist daher neu zu definieren. Visionär zeigt sich die Energie AG zur Nutzung ihres vorhandenen Glasfasernetzes. In diesem Bereich will man sogar expandieren, um gerüstet zu sein für ein breites Feld an innovativen Produkten. Auch ermöglicht die Einbindung der in Oberösterreich bereits bewährten Smart-Meter-Flexibilität mit zusätzlichen Funktionen, die weit über die reine Energieverbrauchsmessung hinausreichen.

Bis hin zu ultraschnellem Internet und Downloaddiensten hoher Daten geht die Vision. Die Steuerung einzelner Anlagen im Haushalt, etwa Jalousien je nach Sonnenstand, und autonome Wärme- und Kälteregulierung sollen zur Selbstverständlichkeit werden. Ebenso will der oberösterreichische Versorger künftig Großkunden verstärkt ansprechen, primär – dank Ferngas AG im Rücken – in Sachen Gasversorgung. Auf diesem Sektor zeigt die Unternehmensleitung mehr Einsatzbereitschaft: Gedacht ist die Option, Photovoltaikanlagen auf den Flachdächern größerer Firmen zu installieren. Das derzeit noch etwas hypothetische Modell sieht eine Art Mietkauf für derzeit geplante 20 Jahre vor.

Last modified onMontag, 07 April 2014 10:21
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