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Scharfe Stromspitzen

Ganze 54 Seiten umfasst der jüngste Bericht, den die Tiroler Wasserkraftwerke AG (Tiwag) kürzlich an den Landeshauptmann abgeliefert hat. Darin enthalten sind überarbeitungen jener Kraftwerksprojekte, die die Tiwag gerne verwirklichen würde. Des Weiteren liefern die Männer um Tiwag-Chef Bruno Wallnöfer einen Statusbericht zur Akzeptanz in der Bevölkerung ab. Diese habe sich in den vergangenen Monaten kontinuierlich verbessert, so der Bericht. In den betroffenen Gemeinden und bei den Bauern, die um ihre Almen fürchten, ist die Stimmung aber weiterhin ziemlich eindeutig: Wasserkraft vielleicht ja, aber bitte nicht in unserem Tal. Kraftwerksbauer, die auf den schnellen Tiwag-Auftrag hoffen, sind also vorerst gut beraten, die Geduldspille zu schlucken.

Ganz anders sieht es ein paar Berge entfernt aus. Die Illwerke Vorarlberger Kraftwerke AG investiert allein heuer 121 Millionen Euro in das Kraftwerk Kops II. Der Ausbruch der riesigen Kraftwerkskaverne in Gaschurn-Rifa ist bereits abgeschlossen, der Durchschlag des Druckschachtes erfolgte im November 2005. Weitere vierzig Millionen investieren die Vorarlberger in Instandhaltungen von bestehenden Kraftwerken und Netzen.

Seit Ende Februar steht auch fest, dass die Verbund-Austrian Hydro Power AG 365 Millionen Euro in das Pumpspeicherkraftwerk Limberg II investieren wird. Alle behördlichen Genehmigungen für das Projekt wurden erteilt beziehungsweise positiv verhandelt. Das neue Pumpspeicherwerk wird die Leistung der Speicherkraftwerke Kaprun mehr als verdoppeln, ohne jedoch mehr Wasser zu benötigen. Der Bau des Triebwasserweges und der Kaverne erfolgt komplett unterirdisch, sodass nach Fertigstellung von außen nur das Zufahrtstor in die Kaverne zu sehen sein wird. Strom liefern wird die Anlage ab 2012. Ebenfalls in Bau ist Gerlos II, wo um siebzig Millionen die Leistung auf 200 MW verdreifacht wird. Noch in der Planungspipeline steckt das Grenzkraftwerk Inn (GKI), das von einem Konsortium bestehend aus Verbund (50%), Tiwag (36 %) und den Engadiner Kraftwerken (14 %) realisiert werden soll. Rund 270 Millionen soll das Projekt kosten und 88 MW Leistung liefern.

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