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Zoff um das üA-Zeichen

Ein Teil der Wirtschaft drängte, die Politik reagierte. 1995 fassten die Landeshauptleute den Beschluss, das In-Verkehr-Bringen von Bauprodukten neu zu regeln. An Motiven dafür fehlte es nicht: Die mächtige Schotterfraktion Oberösterreichs klagte über Wettbewerbsverzerrungen mit Deutschland und unkontrollierte Ostimporte. Das österreichische Institut für Bautechnik (OIB) wurde mit der Erstellung der Baustoffliste öA beauftragt. Dann vergingen Jahre, die Liste erschien schließlich im Oktober des Vorjahres. Sie enthält Produkte, die bislang nicht einer CE-Kennzeichnung (EU) unterliegen. Aufgelistet sind Produkte und jene technischen Regelwerke, denen sie zu entsprechen haben. Parallel dazu wurde das so genannte üA-Zeichen kreiert, mit dem alle in der Baustoffliste öA enthaltenen Baustoffe in Zukunft zu schmücken sind.
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Salzburger Kämpfe

Die Nichtverleihung des Salzburger Landesarchitekturpreises entpuppt sich als politisches Hickhack. Salzburgs Landeshauptmann Franz Schausberger habe die Unterschrift unter den Juryvorschlag verweigert, weil er nicht durch Regierungsbeschluss bindend gemacht worden sei, erläutert sein Referent Johannes Hörl. Gabriele Burgstaller, die wegen Abwesenheit Schausbergers den Juryvorschlag als SPö-Stellvertreterin hätte unterschreiben müssen, habe dies verweigert, so Hörl weiter. Ursula Spannberger, Kuratorin des Preises und Mitglied der in der Jury sitzenden Salzburger Initiative Architektur, die dem Vernehmen nach vonseiten der Architektenkammer als »Zuschanzerpartie« kritisiert wird, will Schausberger nun dazu bringen, seine Entscheidung zu überdenken. Im Herbst wird geredet.
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Krisenappell

Knauf-Chef Manfred Winkler sieht seine Vorahnungen bestätigt. Die Baukonjunktur habe sich in österreich talwärts bewegt, und die Winterarbeitslosigkeit sei enorm hoch, kritisiert Winkler, der damit vor allem die Regierung meint, die trotz mehrfacher Appelle nicht reagiert hat.

Gleichzeitig warnt er davor, die Konjunktur auf gut österreichisch krank zu jammern. Denn in ganz Westeuropa sind die Wachstumsraten laut Euroconstruct für 2002 mit 1,7 Prozent nach wie vor positiv. In Osteuropa geht die Prognose sogar von 6,6 Prozent Steigerung aus.

Das sei aber erst der Anfang, denn erst ab dem EU-Beitritt 2004 "wird in diesen Ländern ein kleiner Bauboom bevorstehen, von dem auch österreich profitieren kann";. Der Grund dafür sei, dass große internationale Konzerne sich erst dann entschließen würden, dort zu investieren.

Für Knauf interessant sei auch die Prognose, dass sich im Westen und Osten Europas der Nichtwohnbau und die Sanierung überproportional entwickeln werden. "Für 2004 sind in Osteuropa bereits gewaltige Wohnungsbausanierungen geplant, und es ist zu hoffen, dass die Maastrichtkriterien diese nicht zunichte machen werden";, so Winkler. Aber auch in österreich sieht er ein paar Hoffnungsschimmer für die nächsten zwei Jahre in Gestalt von "hoffentlich vorgezogenen öBB-Projekten und dem Neu- beziehungsweise Umbau von Schulen";.

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Selfmademan

Dietmar Steiner hat Grund zum Feiern: Vor zehn Jahren wurde der Grundstein für das Architekturzentrum Wien (AZW) gelegt. Geburtshelfer waren Ursula Pasterk und Hannes Swoboda sowie Kunstminister Rudolf Scholten - "die einzigen Politiker, die Architektur buchstabieren konnten", so Steiner. Sie bestellten sich beim Architekturpublizisten ein Konzept für eine Architekturgalerie. Seine Idee: Ein Zentrum, basierend auf den Säulen Archivierung, Publikation, öffentliche Diskussion und Präsentation von Architektur.

"Ich habe damit meinen Job selbst definiert", räumt der gelernte Architekt ein - mit Erfolg: Ein Jahr später wird Steiner zum Leiter des AZW ernannt. Dass es trotz Wiener Mehrheitsbeteiligung - Stadt und Bund teilen sich das Jahresbudget von ungefähr zwei Millionen Euro im Verhältnis zwei zu eins - eine nationale Institution wurde, "haben wir Wien zu verdanken", so Steiner. "Die Republik muss endlich eine Architekturpolitik definieren", bemängelt er fehlendes Interesse des Bundes an der Architektur und meint das auch finanziell.

Die Zukunft seines Zentrums sieht der meist schwarz gekleidete Architekturfanatiker Steiner nicht so schwarz: "Ende der Achtzigerjahre meinte Wissenschaftsminister Busek zum Konzept: Das wird nie was. Heute ist unser Modell internationaler Standard. Jetzt müssen wir uns neu definieren. österreich hat gute Architektur, wir müssen eine Plattform bieten, um sie stärker im öffentlichen Bewusstsein zu implantieren."

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Neue Verbund-Planer

Das führende heimische Ingenieur- und Beratungsunternehmen für die Bereiche Energie, Umwelt, Infrastruktur und Verkehr, die Verbundplan GmbH, hat einen Generationenwechsel hinter sich gebracht. Mit Anfang Jänner wurden Günter Moraw und Michael Schmidt zu Geschäftsführern der Verbundplan. Sie folgen damit Heinz H. Giljum und August Grausam nach.

Schmidt, der zuletzt als Chef der Verbund-Umwelttechnik fungierte, wird sich um die kaufmännischen Agenden kümmern, Moraw, zuletzt Vorstandsmitglied der Tessag Austria AG, ist für Vertrieb und Technik zuständig.

Als Tochtergesellschaft des Verbund verfügt die Verbundplan GmbH über ein breites Leistungsspektrum, das sowohl Planungs- und Beratungsleistungen für Wasser- und Wärmekraftwerke, elektrische Anlagen, Wasserwirtschaft als auch Bau- und Projektmanagement, Energie- und Netzeinsatzplanungen umfasst. Das Unternehmen beschäftigt 300 Mitarbeiter, der Jahresumsatz 2001 liegt bei rund 43 Millionen Euro.

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Mr Eurogate

Der Jurist Walter-Wolfgang Reichling hat eine nette Geschichte hinter sich und keine einfache vor sich. Zehn Jahre Mischek, danach drei Jahre Selbstständigkeit und seit November des Vorjahres in der Bauträger Austria Immobilien AG (B.A.I.) zuständig für Eurogate, österreichs größtes Stadtentwicklungsprojekt.

Der aktuelle Stand sieht so aus: "Ich bin guter Dinge, dass in dem nun in Ausarbeitung befindlichen Strukturplan etwas entsteht, das dem von Norman Foster vorgegebenen Masterpaln gerecht wird“, hofft der Projektentwickler.

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Gebäudebetreuer

Egon Berger, bis vergangenes Jahr Leiter der Abteilung Facilitymanagement bei Honeywell, ist Geschäftsführer der Techem Energy Contracting GmbH. Das im Dezember gegründete Unternehmen ist eine 100-Prozent-Tochter der deutschen Heitech Energiecontracting und -service GmbH, die 1996 von Techem Deutschland übernommen wurde und Energie- und Anlagencontracting anbietet.

Bergers Kunden sind Bauträger und Hausverwaltungen. "Wir errichten die Anlage und verkaufen die Energie über die Megawattzahl oder die Laufzeit“, erklärt er. "Performance-Contracting, wie es bei Schulgebäuden üblich ist, machen wir nicht. Das ist kein Geschäft, da profitiert nur die öffentliche Hand“, so Berger über die Methode, dem Nutzer eine Anlage kostenlos hinzustellen, die sich über die Energieeinsparungen refinanziert.

Dem Schwesterunternehmen Techem Messtechnik, in österreich seit 40 Jahren tätig, vergibt Berger Aufträge als Subunternehmer, sein Kerngeschäft sei das aber nicht. Seinen Abgang von Honeywell begründet er mit der Rücknahme des FM-Geschäfts durch das Automatisationsunternehmen. "Die Gewinne entsprechen oft nicht den Konzernvorgaben“, schildert er nicht erfüllte Erwartungen in die junge Branche. Neben dem Contracting für Alt- und Neubauten will sich Berger mit sechs Mitarbeitern als FM-Berater für Bauherren positionieren.

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85 Mannjahre für Datacenter Automation

Franz Beranek ist im letzten Jahr mit seinem Softwarehaus SBB "in London gelandet", ist gemeinsam mit einem US-Partner in Amerika erfolgreich und will heuer "den Schritt vom internationalen zum globalen Unternehmen" vollziehen. Mit "UC4" bietet SBB eine einheitliche Architektur an, die es ermöglicht, unterschiedlichste Software-Plattformen zueinander zu bringen und getrennte Arbeitsabläufe integrativ zu automatisieren - "Job Scheduling" wird das genannt.

Im Visier sind primär Rechenzentren von Großunternehmen: "Verkaufsgespräche dauern hier durchschnittlich 1,5 Jahre. Der Einsatz fremder Entwicklercrews anstelle von Mitarbeitersuche macht mittlerweile mehr Sinn", meint Beranek. Mit 80 Mitarbeitern wurden 2000 mehr als 105 Millionen Schilling Umsatz erzielt.

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Rettungsring Marketing

Deutliche Rückgänge im Wohnbau, boomender Pfusch und höhere Kreditkosten durch Basel II. Die Existenzangst vieler Bauunternehmer kommt nicht von ungefähr. Der drastische Anstieg der Arbeitslosigkeit zeigt, dass die Branche mitten in der Krise steckt. Ein Tief, das von Dauer sein könnte. Kurzfristig jedenfalls wird auch das von der Regierung in Aussicht gestellte "Konjunkturpaket" nichts an der Misere am Bau ändern. Für Unternehmen, die weiterhin am Markt bestehen wollen, wird deshalb das Heranrücken an die Kunden zum entscheidenden Faktor werden. Das zumindest glaubt Karl Fröstl, Chef der Firma Unternehmensberatung & Industrie-Consulting GmbH. Sein Rezept für das Not leidende Baugewerbe sind die Bildung von Netzwerken und die Hinwendung zur Verkaufsorientierung. "Die Verknüpfung von Baumeistern und Immobilienfachleuten wird zunehmend zur Notwendigkeit." Dazu kommen, so der Berater, drei wesentliche überlebenskriterien für kleinere und mittlere Betriebe:

• das aktive Verkaufen,

• das Anbieten von Fixpreisprodukten, auch wenn diese in der Form nicht zur Realisierung gelangen, und nicht zuletzt

• die Motivation von Mitarbeitern.

Letzteres, so Fröstl, könne entscheidend sein. Wichtig dabei: Der schnelle Geldregen über Prämiensysteme erweist sich vielfach als nicht zielführend. Fröstl sieht in einer Art Stufensystem die beste Lösung: Mitarbeiter sollten zuerst mitdenken, dann mitverantworten und schließlich mitprofitieren.

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Verstaubte Aussichten

Mit Prognosen ist es wie mit Statistiken: Es lässt sich alles damit beweisen, es kommt nur auf die Perspektive an. So tauchen in den Baukonjunkturprognosen für 2002 unterschiedliche Szenarien für die Altbausanierung auf.

Die Forschungsgesellschaft für Wohnen, Bauen und Planen (FGW) erteilt den Hoffnungen, die die kränkelnde Bauwirtschaft in diesen Sektor setzt, eine klare Absage: Trotz Fördermaßnahmen seien seit 1999 nur stagnierende Produktionswerte erzielt worden, der Absturz von neun Prozent 2001 werde sich heuer lediglich auf drei Prozent verlangsamen.

Für den österreichischen Verband der Immobilientreuhänder (öVI) bereits Grund zum Jubel: "Auftragsvolumen steigt an!" Ursache der unterschiedlichen Prognosen: Die FGW beurteilt die gesamte Bauwirtschaft, der öVI sieht das Bauhilfsgewerbe als Nutznießer der Sanierung.

"Das ist nicht ganz von der Hand zu weisen, dass man zu unterschiedlichen Prognosen kommt", meint dazu FGW-Geschäftsführer Wolfgang Amann und räumt ein, dass Gewerke wie der Trockenbau vom Sanierungsbedarf profitieren würden.

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