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Kleiner Umbau

Mit dem überraschenden Ausscheiden von Karl Steinmayr aus der kaufmännischen Geschäftsführung der Alpine Bau hat der zur spanischen FCC-Gruppe gehörende Konzern mitten im Sommer einmal kurz für Aufsehen gesorgt. Steinmayr war zuletzt auch für den Bereich Kraftwerksbau verantwortlich und war vor seiner Tätigkeit als Alpine-Geschäftsführer beim früheren Eigentümer Pappas tätig. Er wurde erst im November 2006, also nach der übernahme durch die FCC, als einer von insgesamt acht Chefs bestätigt. Jetzt hat er sich eine neue Aufgabe gesucht und bleibt zugleich im Aufsichtsrat der Kraftwerkssparte, wie eine Sprecherin betont. Für die kaufmännischen Agenden zeichnet nun José Angel Brandin allein verantwortlich, eine Nachbesetzung steht nicht an. über ihm als Geschäftsführer der übergeordneten Alpine Holding GmbH sitzt Placido Alvarez Holgado. An ihm und seinen Kollegen liegt es jetzt, die Alpine profitabler zu machen. Im Vorjahr ist dies nicht wirklich gelungen, wie der seit Juni vorliegende Geschäftsbericht des Konzerns belegt. Zwar stieg die Bauleistung um nahezu 13 Prozent von 2,009 auf 2,266 Milliarden Euro, das Ergebnis ist jedoch deutlich geschrumpft. So betrug das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 2005 gut 54 Millionen Euro, 2006 hingegen nur knapp 21 Millionen. Der Jahresüberschuss der Alpine reduzierte sich von 36 Millionen Euro im Jahr 2005 auf gerade 3,2 Millionen Euro. »Bei einigen Projekten im In- und Ausland waren erhöhte Risikovorsorgen erforderlich«, heißt es dazu im Vorwort des Geschäftsberichtes. Zu einzelnen dieser Projekte bestünden diesbezüglich noch Nachtragsforderungen, die allerdings noch nicht aktivierungsfähig waren, so das Management. Die vom früheren Mehrheitseigentümer nicht ausreichend unterstützte Expansion in die weite Welt ist also nicht nur rosig. Des Weiteren musste die Alpine negative Ergebniseffekte durch Insolvenzen von Kunden wegstecken. Im Bereich des Finanzergebnisses sei die Zinsbelastung durch die Finanzierung der Expansion erheblich angestiegen. »Das Zinsergebnis ist mit einem saldierten Aufwand von 13,6 Mio. Euro (Vorjahr 5,1 Mio. Euro) stark angestiegen. Dies ist vor allem auf die gestiegenen Kreditzinsen und auf den durch das Anwachsen der Forderungen gestiegenen Kreditbedarf zurückzuführen«, so die Bilanz. Der Auftragsstand der Alpine zum Jahresende 2006 betrug 2.176 Mio. Euro, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von sechs Prozent entspricht und rund 83 % des geplanten Jahresumsatzes für das Geschäftsjahr 2007 ausmacht. Rund 38 Prozent der Bauleistung werden im Ausland erzielt.
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