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Untergeordnete Rolle

Als Bill Gates im Jahr 2004 die Aussage wagte, dass \"Spam innerhalb der nächsten zwei Jahre kein Problem mehr darstellt\", ahnte er wohl selbst nicht, welch dramatischen Verlauf die Entwicklung nehmen würde. Den fatalen Irrtum des Microsoft-Chefs belegen Anfang September auf dem Antispam-Kongress in Köln vorgestellten Zahlen: Experten gehen davon aus, dass von 2005 bis heute durchschnittlich insgesamt rund 300 bis 350 Prozent mehr an unerwünschten E-Mails in den Postfächern gelandet ist als in den Jahren zuvor. Börsennotierte Unternehmen haben Spezialisten zufolge eine harte Nuss zu knacken. \"Seit Ende 2004 ist die Zahl um den Faktor fünf gestiegen. Wir sprechen hier von rund 2,2 Millionen Spam-Mails an einem einzigen Tag\", warnt Robert Rothe, Geschäftsführer des deutschen Securityspezialisten eleven.

Die Täter bedienen sich dabei immer raffinierterer Methoden und \"ziehen ihren ganz persönlichen Nutzen aus der raschen Fortentwicklung neuer Technologien und der nach wie vor unzureichenden Implementierung geeigneter Sicherheitsmaßnahmen\", wie Evangelos Ouzounis von der European Network and Information Security Agency (ENISA), . Ein großes Problem stellen dabei heute so genannte Bot-Netze dar. Mit Würmern oder Trojanischen Pferden infizierte PCs kommunizieren fremdgesteuert miteinander, ohne dass der Nutzer etwas davon bemerkt. Die Netzwerke können eine Größe von mehreren tausend Rechnern erreichen und eignen sich dadurch hervorragend für die Verbreitung von Spam. Da die IP-Adressen ständig wechseln, lässt sich kaum noch nachvollziehen, wer für den Versand verantwortlich ist. \"Ein weiteres Problem liegt in der rasanten Geschwindigkeit der Verbreitung: Zwischen der Infektion eines PCs und dem Versand der ersten Spam-Mail liegen gerade einmal 36 Sekunden\", so Richard Cox, CIO Spamhaus. Daneben stellen aktuell auch PDF- und ZIP-Dateien eine neue Bedrohung dar. Die Formate werden als \"Container\" für Bild-, Text- oder Excel-Dokumente verwendet, in denen sich Spam-Nachrichten verbergen.

Untergeordnete Rolle der Politik. Was die Lösungsansätze betrifft, spricht heute kaum noch jemand über Maßnahmen der Politik beziehungsweise des Gesetzgebers. Die Wirtschaft geht mehr und mehr dazu über, sich selbst zu helfen und Gruppierungen zu bilden, die international aufgestellt zum Gegenschlag ausholen. \"Die Organisation auf internationaler Ebene ist auch bitter nötig, da die Spam-Problematik nationale Grenzen nicht kennt und ein globales Phänomen darstellt\", hieß es am Kongress.

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