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Euphorie und Verantwortung

Euphorie und Verantwortung Fotos: T-Systems

T-Systems baut auf vier Säulen und entwickelt schlagkräftige Einheiten für Sicherheitsbelange der Industrie.

Hannover Messe 2019: Die IT-Branche ist endgültig in die heiligen Hallen der Industrie zurückgekehrt. Es ist das erste Jahr ohne IT-Leitmesse CEBIT. Wer sich aber Anfang April an den Messeständen der Industrie vorbeizwängt, bekommt von einer Inszenierungskrise der IT auf Messeniveau wenig mit. Hier steckt die Digitalisierung überall drin – in jeder Anlage, in Schalt- und Energietechnik, in der Analyse der Daten aus vernetzten Sensoren, in neuen Servicemodellen und im zwillingshaften Abbild von Maschine und Systemen.

Adel Al-Saleh, CEO der Geschäftskundensparte T-Systems der Deutschen Telekom, bringt es auf den Punkt: »Digital ist das normale Geschäft geworden. Die IT ist Bestandteil des Umsatzmotors in der Wirtschaft.« T-Systems baut sein Geschäft auf den vier großen Themenblöcken Connectivity, Cloud – besser gesagt: Multi-Cloud-Umgebungen –, das Digital-Spektrum rund um IoT und Datenanalysen sowie den Brocken Security auf.



Bild: Adel Al-Saleh, T-Systems: »Die IT ist Bestandteil des Umsatzmotors in der Wirtschaft geworden.«

Im Vorfeld der 5G-Frequenzauktion in Deutschland herrscht in der IT-Branche regelrechte Euphorie. Die Evolution der Kommunikationstechnologie schreitet voran. Vieles, was in den vergangenen Jahren auf die Beine gestellt worden ist, soll mit der neuen schnelleren und robusteren Mobilfunkgeneration nun auch Flügel bekommen. Campus-Netze beispielsweise werden eine verlässliche Infrastruktur für Produktions- oder Logistik-Umgebungen bieten. Die Anbindung über Mobilfunk eignet sich besonders für mobile Teilnehmer, also etwa für die Steuerung von Fahrzeugen. Beim Leuchtmittelhersteller Osram in Schwabing bei München werkt man dazu zunächst mit 4G. Konvergenz bedeutet hier, das öffentliche Mobilfunknetz mit weiteren Antennen auf dem Firmen-Campus für sichere, private Business-Anwendungen zu ergänzen. Die Mischung aus 4G, später 5G, WiFi und Festnetz sei die »Connectivity der Zukunft«. Osram ist der erste große Kunde, der mittels »Network Slicing« dedizierte Drahtlosinfrastruktur erhält. Bei mehr als einem Dutzend weiterer Unternehmen sind ebenfalls Campus-Netze vor dem Start.

»Es gibt kein Unternehmen in der produzierenden Industrie, das nicht über vernetzte Geräte spricht«, berichtet Al-Saleh. Dazu bietet das Unternehmen nun SAP-Lösungen für alle Umgebungen: on-premises, in der Private Cloud, Public Cloud und in hybriden Formen. Mit mehr als 820.000 Terabyte in SAP HANA-Datenbanken ist der IT-Dienstleister einer der größten SAP-Hosting-Partner weltweit. »Wir bieten Kunden die Flexibilität, jede Cloud zu nutzen, die sie wollen«, verspricht der Manager maximale Freiheit für IT-Infrastrukturen. Es sind die Details, die dieses Angebot tatsächlich interessant machen – die Optimierung der Work­loads zwischen den Cloud-Welten. Man weiß: die Reise in die Wolke beginnt mit kleinen Schritten und irgendwann steht die IT-Mannschaft vor einem kaum noch verwaltbaren Konvolut. Während ein Angebot für die Multi-Cloud schnell ausgesprochen ist, hapert es oft in der Umsetzung der Einfachheit eines Wechsels zwischen den unterschiedlichen Ebenen. T-Systems ist nun angetreten, die zunehmend komplexen Umgebungen zumindest nach außen hin, gegenüber IT- und Fachabteilungen, einfach zu halten.

Auch wurde in Hannover ein neues Portfolio für die Private Cloud vorgestellt, mit Plattform-Angeboten für VMware, Microsoft Azure Stack und OpenStack. Die Private Cloud soll genauso einfach wie eine Public Cloud funktionieren. Die Infrastruktur ist entweder in den Rechenzentren von T-Systems verfügbar oder vor Ort beim Kunden installiert. Die drei Plattformen haben jeweils ein Pendant mit gleicher Logik in der Public Cloud: Microsoft Azure Stack mit Microsoft Azure. VMware mit VMware auf Amazon Web Services. Und OpenStack mit der Open Telekom Cloud. »Das macht den Weg zu einer hybriden Cloud leicht«, so Al-Saleh.

Sicherheit als Säule
Dass in allen diesen Modellen eine Sicherheitsebene eingezogen wird, ist heute selbstverständlich. Ein jüngeres Thema ist Security in der Maschinenwelt. Mit der Idee des IoT und »Industrial Internet of Things (IIoT)« werden unzählige Angriffsvektoren auf Infrastrukturen geschaffen. Der gebürtige Österreicher Werner Koestler, Leiter Strategie der Division Interior bei Continental, rechnet auf der HMI vor: 100 Elektronikbauteile, die heute in jedem Auto verbaut sind, multipliziert mit 40 Millionen Fahrzeugen auf Deutschlands Straßen, ergeben vier Milliarden »Points of Risk«. Folglich steht für die Industrie der Schutz des Autos an oberster Stelle. Doch die Grenzen verschwimmen auch hier: Das Produkt Auto endet heute nicht mehr an den Ecken der Karosserie, sondern in der Cloud. Gemeinsam mit dem IT-Partner entwickelt die israelische Continental-Tochter Argus Cyber Security ein Sicherheitssystem für die vernetzte Straße. Gemeinsam bauen sie das erste sogenannte »Automotive Security Operations Center« auf. T-Systems bringt Know-how im Betrieb von Security Operation Centers (SOC) ein. Von Argus kommt das Wissen im Bereich der automobilen Cybersicherheit.

»T-Systems ist die Security-Einheit der Deutschen Telekom«, präzisiert dazu François Fleutiaux, Geschäftsführer Commercial bei T-Systems International. Sicherheit werde heute in jedes Produkt und in jeden Service integriert und ist für sein Unternehmen ein Wachstumsfeld. Um die Säule erfolgreich auszubauen, sei nun ein überproportionales jährliches Wachstum nötig. »Wir stellen uns dieser Herausforderung. Wir haben mit dem Wissen unserer 1.500 Sicherheitsexperten die besten Voraussetzungen dafür, für unsere Kunden und uns die bestmöglichen Sicherheitslösungen umzusetzen«, betont er.




Foto: François Fleutiaux, T-Systems: »IT-Security ist ein wichtiger Teil aller unserer Angebote an Geschäftskunden.«

Last modified onMittwoch, 01 Mai 2019 14:34
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