Infrastruktur Report
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\"Der Infrastrukturreport durchleuchtet erstmals den Status der österreichischen Infrastruktur in ihrer Gesamtheit. Wir zeigen Stärken, Schwächen sowie Verbesserungspotenziale der heimischen Infrastruktur auf und stellen deren Position im internationalen Vergleich dar\", erklärt David Ungar-Klein, der die Studie mit Unterstützung des Meinungsforschungsinstituts OGM und der Strategieberatung Roland Berger Strategy Consultants herausgegeben hat.
In der IT top. Vor allem im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien liegt österreich deutlich über dem europäischen Durchschnitt. Der Vorsprung wird aber kontinuierlich kleiner: \"Die anderen europäischen Länder investieren massiv in den Ausbau ihrer IKT-Infrastruktur, während in österreich das Wachstumspotenzial geringer wird\", erklärt Roland Falb, Managing Partner im Wiener Büro von Roland Berger. Trotz dieses insgesamt guten Ergebnisses sehen aber laut OGM-Umfrage 55 Prozent der heimischen Manager noch große Ausbaupotenziale. \"Vor allem der verstärkte Infrastrukturausbau im ländlichen Raum, steuerliche Anreize zum IKT-Ausbau für Unternehmen und eine stärkere Integration von modernen Informationstechnologien in die Bildungspolitik stehen auf der Wunschliste der Führungskräfte ganz oben\", so OGM-Studienautor Peter Hajek.
Aufholbedarf im Breitbandbereich. Weniger gut sieht die Situation im Breitbandbereich aus: Einige internationale Technologie-Indizes deuten darauf hin, dass österreich hinter andere Länder zurückfällt. So belegt österreich im ICT-Index des Global Competitiveness Report 2005-2006 Rang 18 (2004-05: Rang 19) und hinkt noch immer dem 13. Rang aus dem Jahr 2003/04 hinterher. Deshalb sehen auch 59 Prozent der österreichischen Manager Verbesserungspotenziale auf Grund von unzureichenden Investitionen in Breitband. \"Als Folge befürchten 30 Prozent der Führungskräfte, dass der Wirtschaftsstandort österreich zurückbleibt beziehungsweise unattraktiv wird. Jeweils 16 Prozent der Befragten glauben, dass dadurch der Technologiefortschritt gehemmt wird und aus Kommunikationsproblemen Zeit-, Geld- und Effizienzverluste resultieren\", zitiert Hajek die Ergebnisse seiner Befragung.
Als Verbesserungsvorschlag für den Bereich Breitband wünschen sich 41 Prozent der Manager mehr Preistransparenz, ein gutes Drittel den gezielten Aufbau von Anwenderwissen und 29 Prozent fordern mehr staatliche Förderung für kleine und mittlere Unternehmen bzw. für Haushalte.
Energie über dem internationalen Benchmark. österreich zählt zu den Vorreitern der Energieliberalisierung in Europa. Die öffnung des Strom- und Gasmarktes bringt den heimischen Unternehmen und Endkunden jährlich Einsparungen von insgesamt etwa 1,3 Milliarden Euro. Es wünschen sich jedoch laut OGM-Umfrage 62 Prozent der Topmanager mehr Preistransparenz und damit eine bessere Vergleichbarkeit der Anbieter. Ein weiterer Verbesserungsvorschlag, vorgebracht von 14 Prozent der Befragten, ist die Reduzierung möglicher Energieausfälle. \"Dem gegenüber steht der von uns herangezogene Key Performance Indicator (KPI), der die Ausfallzeit pro Anschluss pro Jahr misst. Hier unterbietet österreich die Werte aller Vergleichsländer und erzielt die volle Punktezahl von 100\", sagt Roland Berger-Partner Falb.
Privatisierung wirkt sich positiv aus. Die Post ist der Infrastrukturbereich, der im Vergleich zum Vorjahr die stärkste Verbesserung aufweist. Sie schaffte in der OGM-Befragung mit zwölf Prozentpunkten Unterschied den Sprung von \"unterdurchschnittlich\" auf \"überdurchschnittlich\". Diese positive Entwicklung zeigen auch der Global Competitiveness Report (GCR) sowie der von Roland Berger herangezogene KPI, hier tritt die Verbesserung jeweils noch klarer zutage. Erklären lässt sich diese Dynamik wohl durch die Tatsache, dass österreichs Postunternehmen unter den ersten in Europa sind, die über die Börse privatisiert wurden.
Imageproblem für österreichs Schiene. Auffallend bei der Verkehrsinfrastruktur ist die Divergenz in der Beurteilung des Bereichs Schiene in österreich: \"Die von uns befragten Manager geben der heimischen Schiene mit einem Negativsaldo von minus 28 Prozent im internationalen Vergleich eine denkbar schlechte Note. Dem gegenüber steht der GCR, der ihr auf Basis von Hard Facts eine überdurchschnittliche Position attestiert. Das lässt auf ein Imageproblem der österreichischen Schiene schließen\", erklärt Studienautor Hajek.
Verbesserungspotenzial von 10 Mrd. Euro. österreichs Infrastruktur zeigt sich also insgesamt relativ wettbewerbsfähig, birgt jedoch erhebliches Verbesserungspotenzial in sich. So gaben heimische Manager in der diesjährigen OGM-Befragung an, die Produktivität ihrer Unternehmen um vier Prozent steigern zu können, wenn die Infrastruktur dem internationalen Benchmark entsprechend ausgebaut wäre. \"Auf rund zehn Milliarden Euro beläuft sich der Verlust - und damit das Verbesserungspotenzial. Initiativen wie Future Business Austria dienen dazu, dieses Potenzial zu diskutieren und die Entwicklung geeigneter Maßnahmen zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes österreich anzustoßen\", meint Ungar-Klein abschließend.
Wirtschaftkammer begrüßt Förderabsichten. \"Faktum ist, dass eine funktionierende Infrastruktur auf allen Ebenen für Wirtschaft eminent wichtig ist\
Der Infrastrukturreport bestätige weiters die Schlüsselrolle des Verkehrsinfrastruktur-Bereiches für die Gesamtentwicklung unseres Landes, \