Weiter ostwärts
- Written by Redaktion_Report
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Wilhelm Reismann: Zuerst möchte ich darauf hinweisen, dass wir den Namen des Verbandes geändert haben. Wir heißen nun VZI = Verband der Ziviltechniker- und Ingenieurbetriebe. Dies ist mir besonders wichtig, da wir uns für die großen technischen Ingenieurbüros geöffnet haben. Wir vertreten Ingenieure und Architekten unabhängig von ihrer Kammerzugehörigkeit. Mit dieser breiten Basis können wir nun mehr Gewicht in unsere Anliegen bringen: Wertschätzung und Honorierung unserer Leistungen in der Gesellschaft, unsere Beiträge zum Export, nicht nur von Dienstleistungen, Interessensvertretung der großen Büros, Aufbau einer verbesserten Kommunikation, etc. Auch das Nachwuchsproblem ist uns ein großes Anliegen.
Viele Mitglieder des VZI sind mittlerweile in angrenzenden Ländern tätig. Haben österreichs Ingenieure und Architekten aus Ihrer Sicht die Chancen der neuen Märkte ausreichend genutzt und gibt es aus Ihrer Sicht noch Nachholbedarf?
Grundsätzlich glaube ich, sind wir sind gut aufgestellt und haben die Chancen durchaus erkannt. Gerade die Planer gehen mit Projektentwicklern und Investoren zuerst in ein Land, bereiten Projekte vor und planen. Dann folgen die Baufirmen und Lieferanten unseren Ausschreibungen. Da haben wir eine wichtige Vorreiterrolle, das wird gerne übersehen. Es gibt unterschiedliche Wege diese Expansionsmöglichkeiten zu nutzen. Einige haben eigene Büros gegründet, andere sind Kooperation mit lokalen Partnern eingegangen. Zu Ende ist diese Entwicklung sicher noch nicht, es gibt noch viele Chancen zu nutzen. Der Zug geht allerdings weiter nach Osten, von unseren direkten Nachbarländern nach Rumänien, Bulgarien, Westbalkan, Ukraine, Russland, Aserbaidschan, Kasachstan, ...
Stimmt Ihrer Ansicht nach die politische Unterstützung für den Gang ins Ausland?
Wenn wir nach Skandinavien, Holland, Frankreich oder Kanada schauen, dann sind wir schon oft neidig. Denn dort haben die Politiker seit langem verstanden, dass unser Berufsstand die Speerspitze für ganze Industriebereiche ist. Bei uns hat dieses Bewusstsein noch Entwicklungspotential. Ich glaube es ist auch damit verbunden, dass ein z.B. Planungsbüro nicht tausende Mitarbeiter hat. Das ist aber falsch, denn wie schon gesagt, wir sind die Speerspitze und bereiten den Boden für große Aufträge für die Industrie vor. Allerdings möchte ich auch nicht verhehlen, dass auch wir gefordert sind aktiver auf die Politik zu zugehen.
Ist es aus Ihrer Sicht notwendig und sinnvoll die Anliegen des VZI verstärkt nach Außen zu kommunizieren? (Wie ich gesehen habe, stammt der letzte News-Eintrag auf der VZö-Seite aus dem Jahr 2005).
Da wir nun die Homepage adaptieren, dürfte das Problem mangelnder Aktualisierung behoben sein. Trotzdem haben wir sicherlich Nachholbedarf. Im Internet sind wir noch unter www.vzoe.at zu finden, die neue Website unter www.vzi.at entsteht gerade.