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Licht aus - ein Graus

Licht aus, lautet die Devise zur Rettung der Welt durch mehr Aktivitäten im Klimaschutz. Die Aktion wird hierzulande auch von Umweltminister Josef Pröll unterstützt, in Deutschland hat sich sogar die Bild-Zeitung dem Ausschalten verschrieben. Auch die Schweiz ist Ausschaltzone. \"Es gewinnen Umwelt und Haushaltsbusdget\", meint Bundeskanzler Alfred Gusenbauer der bereits veranlasst hat, dass im ganzen Kanzleramt das Licht abgedreht wird. Dass neben der Grünen Parteizentrale auch das Nobelrestaurant Steirereck finster sein wird erfährt man exklusiv in der Tageszeitung \"österreich\".
Für die Stromnetz- und Kraftwerksbetreiber ist der Spuk nicht ganz ohne, sie haben erhöhte Alarmbereitschaft. Das Problem ist, dass niemand abschätzen kann, wie viele Verbraucher tatsächlich kurzfristig wegfallen. Sind es sehr viele, muss Kraftwerksleistung zurückgenommen werden, im Notfall gehen einzelne Erzeuger vom Netz um die Stabilität zu halten. Nach fünf Minuten muss die Leistung aber sofort wieder vorhanden sein. Das geht nur mit Gaskraft- oder Speicherkraftwerken, die bei Umweltschützern nicht gerade den besten Ruf haben. Ingesamt ist die Aktion bei entsprechender Beteiligung aus der Sicht der Techniker eine Belastungsprobe für das europäische Stromnetz. Der Einspareffekt hingegen bleibt unter der Wahrnehmungsgrenze, jeder Tag hat schließlich 288 Einheiten mit fünf Minuten. Nachhaltiger Klimaschutz sieht anders aus. Tagtäglich die Stand-by-Geräte vom Netz zu nehmen erfordert zum Beispiel Konsequenz. Und die Umrüstung auf Energiesparlampen ist auch nicht in fünf Minuten erledigt. Dabei könnte man damit wirklich ganz heimlich die Effizienz erhöhen.
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