Innovationen schützen
- Written by Redaktion_Report
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Dafür kann der höchste Patentschützer österreichs von einem wahren Boom bei Umweltpatenten berichten. Während im Jahr 2001 nur ein Drittel der Erfindungen zumindest in Teilen umweltrelevante und -schonende Verfahren aufweisen konnten, waren es 2006 knapp die Hälfte aller Anmeldungen. Angesichts der aktuellen Diskussionen rund um den Klimawandel ein durchaus erfreulicher Trend. \"Die österreichische Wirtschaft reagiert auf die Wünsche der Konsumenten nach umweltverträglichen Verfahren und Produkten\", weiß Rödler. Die führende Rolle nehmen die Sparten Wasseraufbereitung, Abwasserentsorgung, Abfallwirtschaft, nachhaltiges Bauen und erneuerbare Energien ein. Mit 5,6 Prozent weist die österreichische ökoindustrie eine doppelt so hohe Forschungsquote wie die restliche Sachgüterindustrie auf. Dass sich diese Investitionen auch wirtschaftlich lohnen, zeigt das Umsatzwachstum der Branche, das mit 7,3 Prozent deutlich über dem Durchschnitt liegt. Die frühe Spezialisierung auf Umwelttechnologie trägt auch im internationalen Vergleich Früchte. Im Bereich der Solarenergie etwa liegt österreich mit Deutschland und Griechenland an der europäischen Spitze.
Die innovativsten Unternehmen
Nach dem dritten Platz im Jahr 2005 hat die steirische AVL List im letzten Jahr kräftig zugelegt und liegt jetzt unangefochten an der Spitze. 94 Patente heimste der Vorzeigebetrieb aus der Automobilzulieferindustrie ein. Mit Respektabstand folgen Siemens und der oberösterreichische Schweißtechnik-Spezialist Fronius. Vorjahressieger Vöest ist weit abgeschlagen, selbst eine fusionierte Vöest-Böhler käme derzeit nur auf Rang sechs.
Nicht nur in österreich, auch international betrachtet war 2006 ein gutes Jahr für Patentschützer. 145.300 Patentanmeldungen verzeichnete die World Intellectual Property Organisation WIPO in Genf. An der Spitze stehen die USA, Japan, Deutschland, Südkorea und Frankreich. Bereits mehr als ein Viertel aller Anmeldungen kommt aus Nordost-Asien. Bei den Unternehmen führt wie im Jahr zuvor Philips vor Matsushita, Siemens, Nokia und Bosch. österreich findet sich in beiden Auflistungen nur unter \"ferner liefen\".
Trotz der bescheidenen 815 heimischen Anträge auf ein internationales Patent sieht Rödler österreich im Bereich Forschung und Entwicklung gut aufgestellt. \"Mehr als die Hälfte der Unternehmen sind im Bereich Innovation aktiv.\" Das ist auch nötig, wenn die Wirtschaft einen kräftigen Wachstumsschub hinlegen soll. Laut einer WIFO-Studie zeigt sich, dass zwei Drittel des Wirtschaftswachstums auf technische Neuerungen zurückgehen. Praktisch ausgedrückt: Ohne Forschung und Entwicklung wäre das Wachstum der vergangenen Jahre zwar konstant gewesen, dafür aber unter einem Prozent gelegen.
Wo die hellen Köpfe sitzen
Im Bundesländerranking liegt Oberösterreich wie schon im Vorjahr an der Spitze. Auf den Plätzen folgen Wien und die Steiermark. Setzt man die Erfindungsanmeldung in Relation zur Einwohnerzahl, zeigen sich interessante änderungen im Ranking. Die kreativsten Köpfe sitzen nach wie vor in Oberösterreich, dann folgt schon die Steiermark und - für viele überraschend - Vorarlberg auf Platz drei. Die Bundeshauptstadt wird in dieser Statistik auf Platz vier durchgereicht. Gänzlich unberührt von der Erhebungsmethode zeigt sich das Burgenland, das in beiden Fällen die rote Laterne trägt.