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Aufzug der Juristen

Den großen heimischen Aufzugsfirmen droht Ungemach: Die Immofinanz AG fühlt sich durch das vermutete Aufzugskartell massiv geschädigt und will Bares zurück. Zu diesem Zweck wurde bei der Bundeswettbewerbsbehörde ein Kartellantrag eingebracht. Ziel ist es, künftig faire Marktpreise für die Wartung der rund tausend Aufzüge und Rolltreppen im Reich der Immofinanz-Tochter Immoaustria sowie der Wohnbaufirmen Buwog und ESG zu erlangen. Gefordert wird eine Reduktion der Wartungskosten um dreißig Prozent. Geht der Antrag durch, würden sich die jährlichen Betriebskosten für Wohnungsmieter je nach Wohnungsgröße um 40 bis 70 Euro verringern, erklärt der Buwog-Geschäftsführer Daniel Riedl. Allein bei Buwog und ESG sind 649 Aufzüge in Betrieb, deren Wartungskosten auf 12.500 Mieter verteilt werden. Er sieht im Kartellverfahren gegen die Firmen Otis, Kone, Schindler und Thyssen-Krupp den »wahrscheinlich größten in österreich jemals entstandenen Kartellschaden«. Laut Kartellbehörde besteht das Aufzugskartell seit den Achtzigerjahren, so gut wie sämtliche Wartungen, Neubauten und Modernisierungen sollen zu überhöhten Preisen angeboten worden sein. »Bei etwa 70.000 Aufzügen und Rolltreppen und 18 Jahren Kartelldauer könnte der Gesamtschaden 250 Millionen Euro betragen«, meint Raoul Hoffer von der mit dem Fall beauftragten Wirtschaftskanzlei Binder Grösswang.
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