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Grazer Vorreiter

Eine lange Geschichte mit dem Energiespeicher Beton kann die Firma Roche Diagnostics vorweisen. Ihr ist auch der Durchbruch dieser Technologie zu verdanken.
Denn bereits im Jahr 2000 hat Architekt Ernst Giselbrecht das damals noch völlig neuartige Konzept in den Neubau des Grazer Standorts eingeplant. Unter der Voraussetzung der Neutralität der Gebäudekosten durfte er sich an die Umsetzung machen. Ein erster offensichtlicher Vorteil war das Fehlen von Heizkörpern, damit konnte zusätzliche Nutzfläche gewonnen werden.  Aber auch in Sachen Energieeffizienz hat sich das neue System bewährt. Seit 2005 konnten bereits mehr als 15 Prozent Energie eingespart werden. Möglich wird diese Einsparung durch das gut gedämmte Gebäude mit seinem Niedrigtemperatursystem und der intelligenten Beschattung der Fenster. Decken und Wände aus Beton werden genutzt, um thermische Energie zu speichern und damit Räume zu heizen oder zu kühlen. Um diesen Effekt zu erreichen, werden wassergefüllte Kunststoffrohre in Massivdecken verlegt. Das zirkulierende Wasser kann Wärme oder Kälte leiten und an die Bauteile übertragen.
Die Büronutzung hat zur Folge, dass alle Wärmequellen innerhalb des Gebäudes – Menschen, elektrische Geräte und Sonneneinstrahlung – synchron am Tage auftreten und ebenso synchron nachts entfallen. Roche hat sich diesen Effekt zunutze gemacht. In der Nacht speisen die Kühlanlagen der Reinräume ihre überschüssige Energie in die Bauteile aus Beton ein. Dank der Speicherfähigkeit des Baustoffes wird es so möglich, diese Energie tagsüber wieder an die Büroräume abzugeben. Das Thema Heizung entfällt für Roche nahezu vollständig. »Dank der Betonteilaktivierung konnten wir, bis auf den Eingangsbereich, auf Heizkörper völlig verzichten, da ein Großteil des Gebäudes über Wärmerückgewinnung und eine kontrollierte Raumlüftung beheizt werden kann«,  erklärt Andreas Stessl von Roche Diagnostics Graz.
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