Ariba: Ein kleiner Riese macht Furore
- Written by Redaktion
- font size decrease font size increase font size
Wenn es um die Cloud geht, sind es nach wie vor die US-Technologieunternehmen, die international den Ton angeben. Amazon etwa wurde erst durch seine Cloud-Services zum weltweiten Innovationstreiber. Im Schatten des großen Bruders wächst ein anderer Riese heran, die cloud-basierte Beschaffungsplattform Ariba. Ein Gastkommentar von Andreas Dörner, CNT Management Consulting AG.
Als der deutsche Software-Konzern SAP den im kalifornischen Palo Alto ansässigen IT-Dienstleister Ariba im Jahre 2012 um 4,3 Milliarden US-Dollar übernahm, ging ein Raunen durch die Branche. Die Beschaffungsplattform war hierzulande unbekannt, viele stellten sich die Frage, was denn die auf ERP-Software spezialisierte SAP mit dem amerikanischen Procurement Solutions Anbieter anstellen wollte. Inzwischen wissen wir, es war ein außerordentlicher Schachzug – Ariba wächst und wächst zum weltweit größten B2B-Commerce-Netzwerk heran, unter dem Dach von SAP.
Beschaffungsplattform für Unternehmen
Aber was ist Ariba eigentlich? Und wofür ist die Plattform für heimische Unternehmen interessant? Einfach erklärt ist Ariba – ähnlich wie Amazon für den Endkonsumenten – ein digitaler Markt für Unternehmen und Händler, die hier ihre Einkäufe (Beschaffungsvorgänge) bis hin zur Abrechnung erledigen können. Ariba selbst spricht von drei Millionen Unternehmen weltweit mit einem Handelsvolumen von 1,25 Billionen US-Dollar, die sich heute auf der Plattform tummeln. 76% der Fortune-2000-Unternehmen sind bereits auf dem digitalen Marktplatz präsent.
Das Erfolgsgeheimnis: Ariba versteht sich als elektronische Drehscheibe für Unternehmen, die ihre Beschaffungsvorgänge über ihr eigenes ERP-System - in der Regel SAP - abwickeln wollen, vom Sourcing (Produktsuche) bis hin zur Zahlung. Für Lieferanten und Partner des jeweiligen Unternehmens besteht daher natürlich hohes Interesse, sich mit ihren Verkaufskatalogen an diesen digitalen Marktplatz anbinden zu lassen. Das verursacht zum Einstieg zwar Implementierungskosten, doch laufend lediglich Betreuungspauschalen.
Von der Ausschreibung bis zur Abrechnung
Einkäufer erhalten auf Ariba eine 360-Grad-Sicht auf ihre Beschaffungsprozesse, im Bereich Sourcing die bequeme Suche nach Anbietern von Produkten und Dienstleistungen sowie die Möglichkeit für Ausschreibungen und Vergleiche. Dazu können auch Lieferanten außerhalb des Ariba-Netzwerks eingeladen und eingebunden werden. Über Rahmenverträge können dann Kontingente und Preise mit den Lieferanten fixiert werden – ebenfalls auf Ariba erstell- und verwaltbar.
Ariba bietet so allen Beteiligten (Einkäufern wie Lieferanten) eine geeignete Lösung. Wie bei Amazon kann der Bedarf in bestimmten Sortimenten festgelegt und über definierte Freigabeprozesse in Bestellungen an den Lieferanten umgewandelt werden. Der laufende Überblick sichert Informations- und Preisvorteile für die Planung des strategischen Einkaufs. Denn wenn die Beschaffungskanäle konsolidiert sind, können daraus Rückschlüsse auf Ausgabenmanagement, Lieferantenbeurteilung, Beschaffungsströme, Produktvergleiche, Digitalisierung der Einkaufsprozesse und somit wesentliche Einsparungen erzielt werden.
Fazit: Unternehmen, die sich über Ariba ein B2B-Netzwerk von neuen Dimensionen erschließen möchten, sollten auf erfahrene Lösungsarchitekten und Berater setzen. Egal, ob als Einzellösung wie Ariba Contracts Management oder komplette Commerce-Plattform – mit dem neuen digitalen Marktplatz winken gewaltige Geschäftspotenziale.
Über den Autor
Andreas Dörner ist Vorstand der CNT Management Consulting AG. Die Beratung und Anbindung von Unternehmen an Ariba ist inzwischen ein wesentlicher Geschäftsbereich des Unternehmens, das mit rund 250 Mitarbeitern zu den führenden SAP-Beratungshäusern in der DACH-Region zählt. www.cnt-online.com