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Tipps: Desktop aus der Wolke

Wolfgang Traunfellner ist Country Manager des IT-Unternehmens Citrix. Wolfgang Traunfellner ist Country Manager des IT-Unternehmens Citrix. Citrix

Fünf Tipps für den Weg zum Desktop-as-a-Services von Wolfgang Traunfellner, Country Manager Citrix in Österreich.

Wenn es um flexibles Arbeiten geht, macht seit einiger Zeit ein neues Schlagwort die Runde: Desktop-as-a-Service (DaaS). Hinter dem Begriff verbirgt sich zunächst nichts anderes als die direkte Bereitstellung von Desktops aus der Cloud. Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen, ihre virtuellen Arbeitsplätze „schlüsselfertig” von einem externen Anbieter zu beziehen – jederzeit, überall und von jedem beliebigen Endgerät. Mittels DaaS meldet sich der Benutzer nur noch per Notebook oder Tablet an seinem Desktop über das Internet an – genauso wie er es etwa von seinem Online-Bankkonto gewohnt ist. Hier findet er seinen gewohnten PC-Desktop vor und kann aus seiner persönlichen Arbeitsumgebung heraus mit allen Applikationen arbeiten, die er benötigt. So hat beispielsweise ein reisender Manager stets seinen kompletten Arbeitsplatz zur Verfügung, ebenso der Vertriebsmitarbeiter im Außendienst oder der freiberufliche Berater. Es gibt also einige gute Gründe, sich das DaaS-Konzept einmal genauer anzusehen. Wie bei anderen Projekten, gilt aber auch hier: Eine detaillierte und vor allem rechtzeitige Analyse der eigenen Anforderungen ist unabdingbar, um am Ende mit der richtigen Lösung dazustehen. Die folgenden Punkte sollten dabei in jedem Fall beachtet werden, damit das eigene DaaS-Projekt zum Erfolg wird:

1. Eine Checkliste hilft bei der Wahl der richtigen DaaS-Lösung.

Ein gutes DaaS-Projekt beginnt mit der sorgfältigen Wahl des richtigen DaaS-Providers. Für die meisten Branchen ist das – vereinfacht gesagt – derjenige Anbieter, der sich auf den Markt des jeweiligen Unternehmens spezialisiert hat und dessen Bedürfnisse genauestens kennt. Die folgenden Punkte können Grundlage einer „Checkliste“ sein, um den jeweils passenden Provider zu ermitteln oder Dienstleister in die engere Wahl zu nehmen:

- Unterstützt der Anbieter personalisierte und mobile Desktops speziell für die eigene Branche? Lassen sich bestehende Daten integrieren?
- Müssen alle vorhandenen Daten in die Public Cloud des Anbieters abgelegt werden? Wenn ja, erfüllt der Anbieter die eigenen Compliance-Vorgaben?
- Besteht die Möglichkeit im Vorfeld mit Bestandskunden des Anbieters zu sprechen?

Antworten auf diese Fragen sollte jeder Anbieter sofort parat haben. Hat er das nicht, ist grundsätzlich Vorsicht geboten, auch wenn die Werbebotschaften noch so verlockend klingen.

2. Ein zweiter Blick auf das Preismodell lohnt sich.

Wer sich im nächsten Schritt auf die Suche nach den DaaS-Preismodellen macht, wird feststellen, dass einzelne Anbieter und Cloud Provider entsprechende Services schon ab umgerechnet 30 Euro pro Monat im Portfolio haben. Häufig handelt es sich bei derartigen Preisen jedoch lediglich um einen „leeren“ Standard-Desktop. Das heißt, mitunter wichtige Anwendungen und Funktionen sind nicht enthalten und schlagen extra zu Buche. Doch in bestimmten Branchen wie dem Gesundheitsbereich, der Finanzbranche oder auch im Maschinenbau sind spezialisierte Programme und abgesicherte Zugänge unerlässlich um mit einem Desktop überhaupt produktiv arbeiten zu können. Ein zweiter Blick auf die Preisstrukturen der Anbieter kann sich also im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen. Neben fehlenden Business-Anwendungen, sind in scheinbar günstigen Angeboten häufig auch die Kosten für das Speichern oder Übertragen von Daten nicht inklusive. Auch für Sicherheitsfunktionen, wie Anti-Viren-Programme, Patches oder Upgrades fallen oft zusätzliche Gebühren an. Gleiches gilt für den Support für Endanwender.

3. Begrifflichkeiten im Vorfeld klar abgrenzen: DaaS und VDI sind nicht das Gleiche

Ein gängiger Fehler bei der Planung von IT-Projekten besteht darin, dass Beteiligte verschiedene Vorstellungen von bestimmten Technologien haben oder ihre Definitionen weit auseinander gehen. Daher muss möglichst zu Beginn eine klare Abgrenzung der Begrifflichkeiten vorgenommen werden. In diesem Fall sollte daher allen klar sein: VDI (Virtual Desktop Infrastructure) und DaaS sind nicht das Gleiche. Auch wenn die Abgrenzung oft nicht leicht fällt: Bei VDI handelt sich um die Bereitstellung von virtuellen Desktops aus dem firmeneigenen Rechenzentrum – auch wenn dabei im Hintergrund auf Public oder Private Clouds zurückgegriffen wird. Mit DaaS hingegen werden Desktops „on demand“ direkt von einem externen Anbieter bereitgestellt. Trotz seines Namens, sollte die Definition DaaS dabei aber nicht nur den Desktop selbst umfassen. Denn neben der Bereitstellung von vollständigen Desktops, stehen hier auch einzelne Anwendungen, gehostete Datenspeicher und Mobility Management zur Verfügung.

4. Standardisierung von Desktops erleichtert Projektstart.

Eine weitere wichtige Voraussetzung um ein DaaS-Projekt zügig umzusetzen, liegt in der frühzeitigen Standardisierung der Desktop-Umgebung. Hat ein Unternehmen bereits vor Projektstart damit begonnen das Management und den Betrieb seiner Arbeitsumgebungen zu vereinheitlichen, bringt dies im weiteren Verlauf erhebliche Erleichterungen mit sich. Es sollte zum Beispiel genau definiert sein, welche Software und Tools bestimmte Benutzergruppen für ihre Aufgaben benötigen. Gleiches gilt für die Übersicht der jeweils verwendeten Endgeräte.

5. DaaS als Teil des großen Ganzen begreifen.

Egal ob nun DaaS, VDI, Anwendungs- oder Desktopvirtualisierung – unabhängig davon, für welche Technologie sich ein Unternehmen schlussendlich entscheidet: Wichtig ist, dass das Projekt in eine übergeordnete Mobilstrategie eingebettet ist. Hinter der virtuellen Bereitstellung von Desktops, sollte immer ein schlüssiges und vollständiges Enterprise Mobility Management (EMM) stehen. Dieses beinhaltet im Idealfall etwa ein zusätzliches Mobile Device Management (MDM), also die professionelle Verwaltung der verschiedenen Endgeräte. Denn der Trend hin zu individuellen Endgeräten mit unterschiedlichen Betriebssystemen steht gerade erst am Anfang. Auch in Zukunft werden immer mehr Nutzer mit ihren mobilen Geräten auf das Firmennetzwerk zugreifen. Ein neu eingeführtes EMM sollte  diesen wachsenden Anforderungen gerecht werden. Auf diese Weise leistet eine heute eingeführte Lösung auch mittel- bis langfristig noch wertvolle Dienste.

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