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Marktplatz Asien

 

Asienexperte Hugh Young, Aktienvorstand Aberdeen Asset Management, über Chancen und Risiken für Investoren am asiatischen Markt.

Das Jahr 2011 wird für Investoren eine Herausforderung. Von daher wirken gerade solide Daten und Nachrichten aus Asien zu Staat, Unternehmen und  Privathaushalten unterstützend. Natürlich ist Asien nicht ohne Probleme und die Reaktion der Regierungen und Zentralbanken, gerade was das kritische Thema Inflation betrifft, wird ausschlaggebend sein. Die asiatische Inflation wird besonders durch steigende Lebensmittelpreise getrieben. Die politischen Entscheidungsträger in der Region sind durchaus bereit, ihre Währungen aufzuwerten; sie steuern diese Entwicklung jedoch aktiv. Zinssteigerungen und eine restriktivere Kreditmarktpolitik sind positiv. Sie zeigen, dass die Verantwortlichen in der Lage sind zu agieren. Darüberhinaus sind asiatische Zinsen noch relativ niedrig angesetzt und jegliche Erhöhung kann als Normalisierung gewertet werden.  Steigende Zinsen werden zu einem moderateren  wirtschaftlichen Wachstum führen, die  absoluten Ergebnisse werden aber weiterhin zufriedenstellend ausfallen. Aufgrund der niedrigen Staats- und Privatschulden sind die Asiaten zudem nicht mit den gleichen Problemen wie ihre westlichen Nachbarn konfrontiert.

Gewinne asiatischer Firmen steigen 2011 um rund 15 Prozent

Asiatische Firmen wie etwa Jardine Strategic Holdings sind in guter Verfassung, da sie ihre Finanzen diszipliniert handhaben und fähige Vorstände haben. Jardine ist ein diversifizierter Konzern, der in der gesamten Region im Immobilienbereich, Handel und in der Automobilbranche tätig ist. Ein weiteres Beispiel ist die Oversea-Chinese Banking Corp – ein gut geführtes Banken- und Versicherungsunternehmen, das von Singapur aus seine regionale Expansion vorantreibt. In diesem  Jahr werden die Ergebnisse asiatischer Unternehmen insgesamt um rund 15 Prozent steigen. Aberdeen erwartet, dass Barmittel weiterhin an Anleger ausgezahlt werden, anstelle Unternehmen in Bereiche zu diversifizieren, die nicht den Kerngeschäften entsprechen. Übrigens eine Strategie, die sich in der Vergangenheit als problematisch erwiesen hat.

Trotz einiger Herausforderungen bleibt der Gesamtausblick für die asiatische Wirtschaft und viele ihrer Unternehmen gut. Der Ausblick für den Aktienmarkt ist hingegen schwieriger vorherzusagen.  Die Unterschiede zwischen den einzelnen asiatischen Aktienmärkten sind enorm: so ist Chinas Wirtschaft zwar am schnellsten gewachsen, die chinesische Börse hat aber am schlechtesten abgeschnitten. Länder wie Sri Lanka, Thailand und Malaysien haben 2010 im Vergleich zum MSCI Index teils bis zu 80 Prozent Rendite (in US-Dollar) erwirtschaftet. Asiatische Aktienwerte werden weiterhin durch das robuste regionale Wirtschaftswachstum und die lockere Geldpolitik der entwickelten Welt gestützt. Aber die Euro-Krise und eine anfällige US-Wirtschaft halten Investoren beschäftigt und könnten zu einem drastischen Rückgang bei Anlagen in risikoreichere Assetklassen führen. Weltweit wird es von daher wahrscheinlich zu Verkäufen an den Aktienmärkten kommen.

Aberdeens bewährter Investmentansatz unverändert

Aberdeens Investmentstrategie bleibt unverändert: der Fokus liegt weiterhin auf der Identifikation von soliden Unternehmen mit robusten Bilanzen und starken Geschäftsmodellen mittels Fundamentalanalyse. Bewertungen sind nicht mehr besonders günstig wie es vorher der Fall war; sie sind aber auch nicht besonders teuer. Wie immer nutzt Aberdeen Einbrüche an den Aktienmärkten, um Positionen in bevorzugten Unternehmen langfristig aufzustocken. Die Portfolios sind weiterhin eher auf Firmen ausgerichtet, die von der Binnennachfrage profitieren, wie etwa der  Handel und Banken.

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