Lauwarmer Grossofen
- Written by Redaktion_Report
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Es zählt zu unseren Grundprinzipien, unseren Kunden größtmögliche Kostensicherheit bieten zu können«, erklärte Roland Pumberger, Bereichssprecher für Fernwärme im Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmen (FGW) im Oktober des Vorjahres. »Fernwärme ist kostensicher«, wurde damals als Losung ausgegeben. Was vielfach stimmt, verursacht bei den Bewohnern der Osttiroler Stadt Lienz nur Kopfschütteln. Ihnen flatterte im Dezember 2005 eine üble Botschaft ins Haus. Die Stadtwärme Produktions- und Vertriebs GmbH, an der die Tiwag und die Steirische Gas Wärme zu je 48 Prozent beteiligt sind, erhöhte ihre Wärmepreise zu Jahresbeginn um gut 13 Prozent. Haushalte, die mit einem - dem Konsumentenschutzgesetz widersprechenden - Vertrag angeschlossen sind, mussten im Oktober 2005 rückwirkend für das ganze Jahr eine Erhöhung um fast neun Prozent hinnehmen.
Die Stadtwärme führte u. a. den deutlich gestiegenen Heizölpreis als Ursache für die Teuerung an. Zwar wird in Lienz in Spitzenzeiten öl verheizt, die Grundlast wird aber mit Hackschnitzeln abgedeckt. Mit der Bindung an den Verbraucherpreisindex für Beheizung und Beleuchtung ist die Biofernwärme trotzdem nicht unerheblich von der Entwicklung am Strom-, öl- und Gasmarkt abhängig. Und genau das macht dem Unternehmen neben den gestiegenen Brennstoffkosten auch zu schaffen, wie Hermann Unsinn, Geschäftsführer der Stadtwärme erklärt. »Der Biomassepreis liegt heute zwanzig bis 25 Prozent über jenem des Vorjahres«, beklagt er. Bei manchen Produkten habe es sogar eine Steigerung um vierzig Prozent gegeben. »Die Bauern wissen genau, wie sich das Rohöl in Rotterdam entwickelt und fahren mit dem Holzpreis hinauf«, meint ein Vertreter der Stadt Lienz. Er selbst heize mit öl und findet, dass die 13 Prozent »gar nix« seien und nur deshalb zustandegekommen wären, weil man vergessen habe, im Jahr davor die Preise anzupassen.
2001, als das »größte Biomasse-Fernheizkraftwerk mit der größten Solaranlage Tirols« feierlich in Betrieb ging und mit dem Energy Globe Austria für das interessanteste ökologische Energieprojekt prämiert wurde, war die Welt noch in Ordnung. Durch die damals inszenierte Liberalisierung des Strommarktes waren die Strompreise vergleichsweise niedrig und der Index rührte sich trotz der gestiegenen öl- und Gaspreise nicht vom Fleck. Von 2001 auf 2002 war sogar das Gegenteil der Fall. Der Grund: Strom ist im Index mit 46 Prozent deutlich übergewichtet, öl und Gas sind mit 13 Prozent vergleichsweise gering vertreten. Seit sich die Stromversorger wieder einig sind und die Großhandelspreise für Strom auch aufgrund der noch mehr erhöhten Gas- und ölpreise deutlich angezogen haben, ist das ganz anders. Die Stadt Lienz, selbst mit vier Prozent an der Stadtwärme beteiligt, wollte ihren Bürgern was Gutes tun und drängte auf die Bindung an den Index. Daran gestoßen hat sich in den Jahren der Preisstabilität niemand. Die jetzigen Erhöhungen sind hingegen ein gefundenes Fressen für die örtliche FPö, die ein bisschen Theaterdonner macht. Wiewohl auch Geschäftsführer Unsinn zugibt: »Der Index bildet nicht ab, was wir brauchen.«
Die Stadtwärme führte u. a. den deutlich gestiegenen Heizölpreis als Ursache für die Teuerung an. Zwar wird in Lienz in Spitzenzeiten öl verheizt, die Grundlast wird aber mit Hackschnitzeln abgedeckt. Mit der Bindung an den Verbraucherpreisindex für Beheizung und Beleuchtung ist die Biofernwärme trotzdem nicht unerheblich von der Entwicklung am Strom-, öl- und Gasmarkt abhängig. Und genau das macht dem Unternehmen neben den gestiegenen Brennstoffkosten auch zu schaffen, wie Hermann Unsinn, Geschäftsführer der Stadtwärme erklärt. »Der Biomassepreis liegt heute zwanzig bis 25 Prozent über jenem des Vorjahres«, beklagt er. Bei manchen Produkten habe es sogar eine Steigerung um vierzig Prozent gegeben. »Die Bauern wissen genau, wie sich das Rohöl in Rotterdam entwickelt und fahren mit dem Holzpreis hinauf«, meint ein Vertreter der Stadt Lienz. Er selbst heize mit öl und findet, dass die 13 Prozent »gar nix« seien und nur deshalb zustandegekommen wären, weil man vergessen habe, im Jahr davor die Preise anzupassen.
2001, als das »größte Biomasse-Fernheizkraftwerk mit der größten Solaranlage Tirols« feierlich in Betrieb ging und mit dem Energy Globe Austria für das interessanteste ökologische Energieprojekt prämiert wurde, war die Welt noch in Ordnung. Durch die damals inszenierte Liberalisierung des Strommarktes waren die Strompreise vergleichsweise niedrig und der Index rührte sich trotz der gestiegenen öl- und Gaspreise nicht vom Fleck. Von 2001 auf 2002 war sogar das Gegenteil der Fall. Der Grund: Strom ist im Index mit 46 Prozent deutlich übergewichtet, öl und Gas sind mit 13 Prozent vergleichsweise gering vertreten. Seit sich die Stromversorger wieder einig sind und die Großhandelspreise für Strom auch aufgrund der noch mehr erhöhten Gas- und ölpreise deutlich angezogen haben, ist das ganz anders. Die Stadt Lienz, selbst mit vier Prozent an der Stadtwärme beteiligt, wollte ihren Bürgern was Gutes tun und drängte auf die Bindung an den Index. Daran gestoßen hat sich in den Jahren der Preisstabilität niemand. Die jetzigen Erhöhungen sind hingegen ein gefundenes Fressen für die örtliche FPö, die ein bisschen Theaterdonner macht. Wiewohl auch Geschäftsführer Unsinn zugibt: »Der Index bildet nicht ab, was wir brauchen.«