Heimisches Know-how, international gefragt
- Written by Redaktion
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Ob die Berliner Reichstagskuppel, das Glasdach im British Museum in London, moderne Sportstätten in Deutschland
, innovative Bürogebäude in ganz Europa oder Flughäfen, Industrie- und Hotelanlagen in den Vereinigten Arabischen Emiraten: Das Know-how österreichischer Stahlbauunternehmen ist weltweit gefragt. Vor allem die Unger Steel Group und Waagner Biro haben sich international einen guten Namen gemacht. Bei Unger kommen rund 80 Prozent der 215 Umsatz-Millionen aus dem Exportgeschäft, Waagner Biro erwirtschaftet sogar 94 Prozent der 172 Millionen Euro Umsatz im Ausland.
In London wirkte Waagner Biro an der Realisierung dreier Prestigeprojekte rund um die Olympischen Spiele mit. Dazu zählt neben dem Stratford Shopping Center und der Olympic Central Park Bridge auch das jüngst eröffnete Konferenzzentrum »The Crystal«, das zu den grünsten Gebäuden Londons zählt. Es verbraucht 50 Prozent weniger Energie und stoßt damit 65 Prozent weniger Kohlendioxid aus als vergleichbare Bürogebäude. Der Leistungsumfang der Waagner-Biro Stahlbau umfasste die in viele splitterartige Einzelflächen aufgeteilte Fassade samt Stahlunterkonstruktion, in Summe rund 3.365 m². Zur Unterstreichung des kristallinen und spiegelnden Charakters wurde die Außenhaut möglichst flächig mit nass verfugten Scheiben und Paneelen ausgeführt. Im Gebäude befinden sich ein Auditorium, sowie auf 2.000 m² die weltweit größte Ausstellung zu den Themen nachhaltige Stadtentwicklung und urbane Infrastruktur der Zukunft. Betreiber des Zentrums ist Siemens.
Die Unger Steel Group wiederum realisierte eben für die Daimler AG bei laufendem Betrieb eine großflächige Produktionshallenerweiterung in Bremen. Ziel war es nicht nur, mehr räumliche Kapazität für die bestehende Produktion zu schaffen, vielmehr sollen nach erfolgter Fertigstellung auch die neuen Generationen von C-Klasse Limousinen, T-Modell und Coupé, vom derzeitigen Standort Sindelfingen nach Bremen übersiedelt werden. Insgesamt wurden 8.600 Tonnen Stahl verbaut, davon entfielen 6.000 Tonnen auf die Stahlhalle, 2.000 Tonnen auf den Anlagenstahlbau und 600 Tonnen auf die beiden Verbindungsbrücken zum Nachbargebäude und die Auffahrtsrampen. In Spitzenzeiten bewegten sich rund 80 Monteure auf der Baustelle, vier Montagetrupps arbeiteten an der Hauptstahlkonstruktion der Halle und sechs bis acht Trupps beim Anlagestahlbau und anderen Abschnitten. Täglich wurden bis zu zehn LKW-Lieferungen auf der Baustelle angeliefert und verbaut.