Beton unter Strom
- Written by Redaktion
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In Karaganda, der zweitwichtigsten Industriestadt Kasachstan, wird derzeit ein großes Autohaus errichtet. Die größte Herausforderung: Der strenge kasachische Winter.
Das Autohaus mit einer Nutzfläche von 13.000 Quadratmetern wird als Flachgündung ausgeführt. Dabei werden die Bauwerkslasten direkt unterhalb des Bauwerks in den Untergrund geleitet. Für die Schalungsarbeiten zeichnet Paschal verantwortlich. Sowohl für die Fundament- als auch die Wandschalung wird die Raster Universalschalung eingesetzt. Auch sämtliche Unterzüge werden mit Raster erstellt. Die 32 Säulen des Skelettbaus werden mit einer klappbaren Säulenschalung erstellt, die in 5-cm-Schritten zwischen 20 und 60 Zentimetern verstellt werden kann.
Das größte Problem bei den Schalungsarbeiten ist aber die Kälte. Mit minus 15 Grad muss man schon rechnen, berichtet Frank Gerigk von Paschal aus Kasachstan. Dafür muss auch die Baustelle gerüstet sein. Deshalb werden die seitlichen Schalungs-Gefache der GRIP-Säulenschalung manuell mit Styroporplatten versehen. „Das hält die Hydratationswärme des Betons innerhalb der Schalung, sodass dieser ausreichend abbinden kann und die Betonqualität gesichert bleibt“, erklärt Gerigk. Für die Wandschalung fiel dieses „Fütterungs-Verfahren“ wegen des deutlich schlechteren Verhältnisses von Volumen zu Oberfläche von vorne herein flach. Stattdessen werden Drähte an die Bewehrung montiert. Durch diese fließt während des Abbindens Strom. Der elektrische Widerstand in den Drähten ist dabei jedoch so groß gewählt, dass sich die Drähte aufheizen und damit Wärme an den Beton abgeben. So gelingt es, die Abbindezeit ohne komplizierte oder teure Betonchemie so zu verlängern, dass der Beton bestens aushärtet. Der Draht bleibt verloren im Beton zurück.
Methoden wie diese mögen für europäische Verhältnisse exotisch wirken. In Kasachstan sind sie laut Gerigk aber ein Muss. Schließlich ist es gar nicht so selten, dass es schon im August nachts gefriert. Die Fertigstellung des vierstöckigen Rohbaus soll noch im Dezember erfolgen.