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Trends auf der Spur

Die zentrale Aussage der Veranstaltung lässt sich relativ einfach herausfiltern: Die neuen Werkstoffe haben Zukunft und sind klare Technologietreiber in der Medizintechnik. \"Wir setzen ganz klar auf den Wachstumsmarkt Medizintechnik, der mit vorsichtig geschätzten Wachstumsraten von sieben Prozent ein immenses Potenzial hat. Diese Veranstaltung war ein wichtiger Meilenstein, weitere Aktivitäten werden folgen“, erklärt Maximilian Kolmbauer, der Leiter des Gesundheits-Clusters. Den Beginn der Vortragsreihe machten die internationalen Referenten Brian Nourse und Edwin Verhorst von GE Plastics und GE Advanced Materials. Ihr überblick über den Einsatz von Kunststoffen in der Medizintechnik zeigte, dass Kunststoffe bereits jetzt häufige Verwendung in der Medizintechnik finden: Chirurgische Instrumente, klinische Diagnostik und Laborprodukte bis hin zu medizinischen überwachungseinheiten. Auch die Implantate aus Kunststoff gehen in eine völlig neue Richtung, weg von Langzeitimplantaten, hin zu Applikationen, die nicht länger als 29 Tage im menschlichen Körper verweilen.

Verträgliches Silikon
Im Anschluss an Nourse und Verhorst ließ Johannes Pichler, F\"E-Abteilungsleiter Starlim Spritzguss GmbH, seinen Gedanken zum Thema Silikon freien Lauf. Der geruchs- und geschmacksneutrale Werkstoffe biete zahlreiche Vorteile für Produktion und Anwendungsmöglichkeiten, insbesondere dadurch, dass Silikon über fast gleich bleibende mechanische Eigenschaften sowie gutes Rückstellverhalten im Temperaturbereich zwischen - 40 Grad Celsius und + 200 Grad Celsius verfügt. Zudem ist Silikon schwer brennbar, wasserabweisend, lebensmittelecht und hautverträglich. Aus diesen Gründen soll Silikon in Zukunft neben Bereichen wie Automobilindustrie und Telekommunikation auch in der Medizintechnik zum Einsatz kommen.

Zirkon, täuschend echt
Dass Zirkon das älteste bekannte Material der Erde ist, dürfte nur den wenigsten bekannt sein. Ebenso die Tatsache, dass der Einsatz von Zirkonoxid bei Dentallegierungen dazu geführt hat, dass alleine in Deutschland 20 Tonnen weniger Gold für die Legierungen verarbeitet wurde. In diese Geheimnisse der Materialwissenschaften führte Christian Richter, Geschäftsführer von Richter Innovative Zahntechnologie, die interessierten Zuhörer ein und zeigte auch die Vorteile der sauerstoffhaltigen Verbindung Zirkonoxid auf: Bioverträglichkeit sowie hohe Widerstandsfähigkeit gegen chemische, thermische und mechanische Einflüsse. Aber auch im Bereich der ästhetik soll Zirkon anderen Materialien überlegen, sehen doch die Zahnversorgungen aus Zirkonoxid täuschend echt aussehen.

Alles Nano, oder was
Geht es um neue Werkstoffe in der Medizintechnik, darf natürlich die Nanotechnologie nicht fehlen. Das dachte sich auch Wolfgang Lacom vom Forschungszentrum Seibersdorf und referierte über kleine Dimensionen, die große Effekte erzielen sollen. So zum Beispiel nanokristalline Diamantschichten, die bei Bio-Sensoren, in der Gewebetechnologie und der Implantologie zum Einsatz kommen. Auch ARC Seibersdorf research GmbH arbeitet mit Nanobeschichtungen bei Biochips, weshalb Lacom auch zur überzeugung gelangte, dass die Nanotechnologie aus der Medizintechnik nicht mehr wegzudenken sei.

Das letzte Wort hatte standesgemäß Gastgeber Kolmbauer, der ein zukunftsweisendes Resümee zog: \"Unser Fokus liegt ganz deutlich auf der Medizintechnik. Hier werden wir maßgeschneiderte Angebote für unsere Firmen setzen, um ihnen so den Einstieg in diesen Zukunftsmarkt zu erleichtern. Denn die Medizintechnik hat Zukunft, passt genau zu unseren Unternehmen und auch die erforderlichen Technologien sind bereits vorhanden!“

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