Nach der übername des zweitgrößten Internetprovides UTA durch Tele2 ist nun die Konsolidierung am österreichischen Markt um eine weitere Facette reicher. Der Internet- und Telefonieprovider eTel, derzeit rund 125.000 Kunden stark, hat den burgenländischen Internetprovider yc net:works gekauft. Damit wandern knapp über 5000 ADSL-Kunden zu eTel-Group-Chairman Bernard Somers, der mit diesem Schritt den Unternehmensfokus auf Daten- und Internetwachstum unterstreichen will. \"Mit der übernahme von yc net:works integrieren wir erneut ein Unternehmen mit einer guten Geschäftskundenbasis und einem hochmotivierten Team\", erklärt auch eTel-österreichchef Achim Kaspar. yc net:works erwirtschaftete 2004 mit 25 Mitarbeitern einen Umsatz von vier Millionen Euro. Die ycn-Produkte, das Team und die Marke sollen komplett erhalten bleiben. Für die Kunden des kleineren Providers bedeutet die übernahme ein erweitertes Produktportfolio der eTel Austria. \"Sie können nun auch Sprach- und Mobiltelefonie sowie Datendienste aus einer Hand beziehen\", wirbt Kaspar. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Im letzten Jahr hatte eTel den Internetprovider Comquest übernommen.
Etwas überraschend kam die übernahme des burgenländischen \"Nachbarn\" (eTel und yc net:works haben beide Firmenstandorte im Eisenstädter Technologiezentrum) dennoch. Bei einer bislang ausgeglichenen Bilanzierung sprach ycn-Geschäftsführer Wolf Wiedermann zuletzt von dem Vorteil unabhängiger ISPs, \"an niemanden berichten zu müssen\"(Interview im Report). Unternehmenskreisen zufolge sieht aber das Management bei ycn nun ebenfalls die Chance, mit einem \"größeren Portfolio\" operieren zu können.
Laut Somers visiert eTel weitere Zukäufe in österreich an, in Osteuropa werde ebenfalls mit Firmen verhandelt. Mindestens zwei Telekomanbieter sollen noch 2006 übernommen werden. Zufrieden zeigte sich Kaspar mit dem Mobilfunkgeschäft. Dort hätte eTel als Wiederverkäufer für One bereits knapp 100.000 Mobilfunkkunden gewinnen können.