Menu
A+ A A-

Das Ende von Hardware

Das Ende von Hardware Foto: Thinkstock

Die neuen Versionen von ­vSphere, Virtual SAN und vRealize, mit denen VMware seine Cross-Cloud-Architektur und damit die digitale Transformation vorantreiben will, standen im Mittelpunkt der VMworld in Barcelona. Der Report hat »Bienvenido Cataluña« gesagt.

Mit wilden Trommelschlägen hat die 9. VMworld Mitte Oktober in Barcelona ihre Pforten geöffnet. Und sie blieb turbulent – eine Ankündigung folgte der nächsten. Für CEO Pat Gelsinger bildet die VMworld mittlerweile einen Industrieevent. Peter Wüst von NetApp sprach im positiven Sinn sogar schon von einem »IT-Moloch«. Auf den Gängen der Fira Barcelona wurden die 10.000 Besucher aus 96 Ländern von Schlagworten wie »be connected«, »be everywhere« und »be free« angetrieben. Das Motto für den Weg: »be_tomorrow«. »Unsere Welt ändert sich sehr rasch. Diejenigen, die darauf reagieren, überleben. Die anderen verschwinden wie die Dinosaurier«, so Peter Trawnicek, Country Manager von VMware Österreich. Starre, unflexible IT-Architekturen werden durch sichere, dynamische Modelle ersetzt, die einen geschäftlichen Mehrwert einbringen. 2006 lag der Anteil der traditionellen IT noch bei 98 %, jener der Public Cloud bei zwei.

Die Private Cloud war noch nicht vorhanden. 2016 liegt die traditionelle IT bei 73 %, die Public Cloud bei 15 % und die Private Cloud bei 12 %. Bis 2030 wird erwartet: traditionelle IT 19 %, Public Cloud 52 %,Private Cloud 29 %. Eine bedeutende Rolle nimmt die Netzwerkvirtualisierung ein. »Mit der Servervirtualisierung haben wir dem Kunden die Freiheit von der Hardware gegeben. Nun gilt es, die Intelligenz aus der Hardware zu nehmen und teure, komplexe und unverwaltbare Netzwerkkomponenten zu beseitigen«, so Trawnicek.

Cross-Cloud

Wesentliches Thema auf der VMworld war die Cross-Cloud-Architektur, die Anwendungen über verschiedene Clouds und Geräte hinweg in einer gemeinsamen Betriebsumgebung – das Software-Defined Datacenter – ausführt, verwaltet, vernetzt und sichert. Bereitgestellt wird sie über die Cloud Foundation, die vRealize Management-Platform sowie Cross-Cloud-Services, die VMware zurzeit entwickelt. Die Cloud Foundation bildet dabei die Plattform, die vSphere, Virtual SAN und NSX in einem nativ integrierten Stack vereint und Kunden damit die Verwaltung und den Einsatz ihrer SSDC-Clouds erleichtert – sechs- bis achtmal schneller.

"Data driven" ist die Zukunft.

Entscheidender Teil von ­»be_tomorrow« ist der Datenschutz. Die General Data Protection Regulation, die Datenschutzverordnung der EU, mittlerweile im Landesrecht verankert, muss bis Mai 2018 umgesetzt sein. »Ich bin überrascht, wie viele Firmen davon noch nichts wissen oder es nicht wahrgenommen haben«, bemerkt Peter Wüst, Leiter Emerging Solutions & Innovation Group EMEA bei NetApp. Mit bis zu 20 Mio Euro oder 4 % vom Gruppenumsatz sind die Strafen bei Verstößen empfindlich.

Trio Nuevo

Die Implementierung von Cross-Cloud-Architekturen treibt VMware mit neuen Versionen von vSphere, Virtual SAN und vRealize Solutions voran. vSphere 6.5 bietet etwa integrierte Sicherheitsmechanismen, um moderne und containerisierte Anwendungen in Produktionsumgebungen zu betreiben. Mit Virtual SAN 6.5 ist eine hyperkonvergente Lösung vorhanden. Die neue Version, das fünfte Produkt-Update seit der Einführung vor drei Jahren, senkt den IT-Aufwand um weitere 50 %, unter anderem durch wegfallende Kosten für Netzwerk-Hardware für die Two-Node-Konfiguration von Remote Office/Branch Office-Umgebungen sowie die All-Flash-Hardware-Unterstützung. Sie bietet persis­tente Datenschichten für containerisierte Anwendungen über ­vSphere Integrated Containers. Aktualisiert wird das Virtual SAN Standard-Edition-Paket im vierten Quartal 2016. Ebenso neu in Barcelona: Erweiterungen für vRealize Automation und vRealize Log Insight für das Cloud-Management. vRealize Automation 7.2 wird einen Out-of-the-box-Support für Microsoft Azure und neue Management-Funktionalitäten für Container beinhalten wie auch Admiral, ein hochskalierbares und leichtgewichtiges Container-Management-Portal.

Workspace One

Weiters in Barcelona: Workspace One, mit dem digitale Arbeitsplätze standardisiert und diese auf alle Endnutzertypen und Einsatzmöglichkeiten unternehmensweit ausgeweitet werden. Zusätzlich profitieren Nutzer von Sicherheitsfunktionen zur Vermeidung von Datenverlusten für Office 365 sowie von einem verbesserten Endnutzer-Erlebnis durch einen mobilen Single-Sign-On für alle Enterprise-Internetanwendungen. Ein entscheidender Bestandteil der Workspace One-Plattform ist die vertiefte Partnerschaft mit Microsoft, die einen technologischen Ausblick auf die optimierte Bereitstellung von Skype for Business in VMware Horizon gibt. Verfügbar sein wird Workspace One noch 2016.

Profi-Infrastruktur Schwelle runtergesetzt

»Wir haben in Österreich einen starken Industriemittelstand, beispielsweise Zumtobel, Spar und KTM. Er schwimmt bereits gut auf der Globalisierungswelle und hat die Digitalisierung als Chance erkannt«, so VMware-Manager Peter Trawnicek. Die Kombination mit handwerklicher Tradition ermöglicht internationale Expansion. Die größten Vorteile durch die digitale Transformation ergeben sich laut Trawnicek für kleine Unternehmen. »Früher bestand eine große Eintrittsschwelle auf den Markt. Heute haben kleine Unternehmen die gleichen Möglichkeiten wie Großkonzerne. Benötigt werden nur eine Kreditkarte und ein Internetanschluss. Anderes steht als skalierbare Ressource zur Verfügung.«

VMware & Air

»Disaster Recovery as a Service« ist meist der Grund für den Wechsel in die Cloud. In Barcelona wurde daher die Betaversion der neuen vCloud Air Disaster Recovery-Lösung vorgestellt, die speziell auf Großunternehmen fokussiert ist. Sie verfügt über Sicherheits- und Isolierungsmechanismen für eine dedizierte Cloud-Umgebung in Kombination mit einer einfachen Replikationslösung, die direkt in vSphere integriert und für SD-WAN-Technologien optimiert ist. Ebenso neu die Betaversion des Cloud Foundation Service on vCloud Air, die in einem vollständig integrierten Service-Paket einen schnellen und einfachen Pfad zur Nutzung der kombinierten Leistungskraft von ­vSphere, Virtual SAN, NSX und SDDC Manager bietet. Mit AirWatch lässt sich der gesamte Lebenszyklus von Endpunkten für alle wichtigen Betriebssysteme über eine zentrale Managementkonsole verwalten. Angekündigt wurde auch vCloud Air Availability für vCloud Director.

VMware und Amazon Web Service

Für AWS, ein Tochterunternehmen von Amazon.com, plant VMware eine eigene Hybrid Cloud, die nahtlos integriert werden kann und auf Basis der weltweit verbreiteten Public Cloud von AWS betrieben wird. Kunden können damit auf bestehende VMware Software und Tools zurückgreifen und gleichzeitig von der globalen Präsenz und dem umfassenden Portfolio an Dienstleistungen, einschließlich Storage, Datenbank- und Analytics-Lösungen von AWS profitieren. VMware Cloud on AWS wird ab Mitte 2017 verfügbar sein.

Last modified onDienstag, 15 November 2016 10:54
back to top