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Neuer Akteur am IT-Markt

\"TRIA-ManagementMit dem Beteiligungsnetz TRIA haben Damianos Soumelidis, Paul Haberfellner und Thomas Riedl einen neuen Player in der heimischen IT-Branche geschaffen. Der Fokus der Kooperation: klassische IT-Services, Cloud- und Outsourcing und Personalvermittlung. Zu TRIA gehören Hexa Business Services, ComSolution, today experts sowie die Softwareschmiede Code Force.

Report: Herr Soumelidis, was sind die Gründe für den Zusammenschluss?
Welche Unternehmen adressieren Sie?

Damianos Soumelidis: IT-Leiter suchen heute neue Wege bei der Auswahl ihrer Partner und Lieferanten. Üblicherweise haben große IT-Dienstleister ein breites Auftreten entlang ihres Portfolios bei den Kunden, das mitunter aber den Fokus auf einzelne Themen vermissen lässt. Wir sind überzeugt, dass unsere Partnerunternehmen mit den unterschiedlichen Marken und somit auch Fokussierungen wesentlich zielgerichteter agieren können. Gerade das Thema Innovation ist ein Schwachpunkt der Großen. Jedes unserer Schwesterunternehmen bleibt in seinem Kerngeschäft tätig und kann damit auch entsprechende Innovationsleistungen für den Kunden erbringen. Die TRIA-Gruppe  adressiert den österreichischen Mittelstand in Österreich, Unternehmen mit 250 bis 1.000 Mitarbeitern, die bislang nicht von den internationalen IT-Konzernen, sondern von lokalen Anbietern serviciert worden sind.

Report: Gerade beim Trendthema Cloud Computing herrscht vielerorts Verunsicherung. Unternehmen haben entweder die Sorge, diese Entwicklung in einer wichtigen Phase zu verpassen, oder aber, daran zu früh teilzunehmen und daraus Schaden zu erleiden.

Soumelidis: Ich würde die Unternehmen in Österreich in zwei große Gruppen teilen. Die einen haben nach dem ersten Hype das Thema Cloud bereits wieder ad acta gelegt. Sie sind Neuem prinzipiell weniger offen, was aus meiner Sicht falsch ist. Wir sind überzeugt, dass das Konzept des Cloud Computing eine fixe Richtung in der IT wird. Wer sich damit erst in einer späteren Phase beschäftigt, hat weniger Zeit, passende Lösungen zu wählen. Projekte werden dann unter Umständen teurer. Die andere Hälfte der Unternehmen hat erkannt, dass bestimmte Dinge rund um diesen Trend bereits gut einsetzbar sind und schon heute Sinn machen. Hier geht es um standardisierte, günstige, stabile Commodity-Services typischerweise etwa bei Collaboration, Kommunikationslösungen oder im Customer-Relationship-Management.

Für Infrastructure-as-a-Service gibt es in Österreich dagegen noch kaum Bedarf. Unternehmen betreiben immer noch lieber selbst ihre Server, bevor sie Rechnerleistung aus der Amazon-Wolke mieten – auch wenn die Server dann nur zu 30 Prozent ausgelastet sind. Diese Infrastrukturdienste sind offenbar noch zu abstrakt.

Report: In welcher Phase befindet sich der von TRIA angesprochene Mittelstand?

Soumelidis: Große Unternehmen beschäftigen sich bereits grundlegend mit Cloud Computing. Im Mittelstand dagegen vermisse ich noch den strategischen Aspekt. Dies ist natürlich auch eine Zeit- und Ressourcenfrage – wenngleich dies keine Entschuldigung sein kann.

Report:
Bedeutet der Bezug von IT-Services auf einem neuen Cloud-
Level gleichzeitig auch die Reduktion der Komplexität von IT für EDV-Abteilungen?

Soumelidis: Absolut. Für die Kunden bedeutet dies, reife und stabile Dienste um wenig Geld in Anspruch nehmen zu können. Es gibt bereits eine Vielzahl an Diensten, die nun nur gefunden werden müssen. Wenn wir den Personalbereich in Unternehmen betrachten, gibt es dort Standardprozesse wie beispielsweise Zeit- und Tätigkeitserfassung, die bislang selbstgebastelt waren oder auf Excel basieren. Diese Prozesse können auch mit fixfertigen professionellen Lösungen auf Mietbasis von außerhalb zugeschaltet werden. Auch eine Buchhaltung für 30- bis 50-Mann-Unternehmen kann über Cloud-Dienste, auf die auch traditionelle Softwarehersteller bereits aufgesprungen sind, abgewickelt werden. Die wachsenden Möglichkeiten rund um Software-as-a-Service gehen hin bis zur revisionssicheren Archivierung, kombiniert mit Dokumentenoutput. Wovon wir heute noch abraten, sind Abbildungen von Prozessen mit Cloudservices im Produktionsbereich, dem Kerngeschäft von Firmen, oder auch Datenanalysen, in denen große Datenmengen verarbeitet werden.

Report:
Was wollen Sie mit der Unternehmenskooperation erreichen?

Soumelidis: Die TRIA als Holding ist ein Querbalken über unterschiedlichste Prozesse in Projekten: Von der Hexa gibt es beispielsweise Prozess-Assessment und Cloudberatung, die ComSolution erbringt klassische IT-Integration und Codeforce liefert vielleicht ein Sharepoint-Portal. Wer dann auch noch den einen oder anderen Experten für sein Team sucht, dem kann today experts helfen. Wir glauben, dass die Zusammenarbeit kleinerer Unternehmen in einem Netzwerk wie diesem das Modell der Zukunft in der Wirtschaft ist.

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