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Evolution der Werkzeuge

Andreas Muther, SAP. ''Reduzieren die Gesamtkosten von BI-Plattformen.''

Eine Nische ist zum Massenmarkt geworden. Business-Intelligence-Lösungen sind heute nutzerfreundlich, schnell und mobil.


Einst ein Nischenmarkt, hat sich Business Intelligence (BI) längst zu einem Massengeschäft entwickelt. Das Thema ist nicht mehr nur für Großunternehmen von Interesse. Heute versprechen Standardlösungen Firmen aller Art den Einblick in konsolidierte Datensammlungen. Die Lösungen werden genutzt, um die Unternehmensleistung zu verfolgen und zu steigern, Kundenverhalten und Produkte zu analysieren, Marketinganalysen durchzuführen oder das tägliche Geschäft des Unternehmens zu verbessern. Banken, bei denen Business Intelligence zum Einsatz kommt, können beispielsweise verdächtige Transaktionen identifizieren, die auf Geldwäsche hinweisen. Unternehmen können mittels BI verfolgen, wo und zu welchem Zweck verschiedene Ausgaben getätigt werden, oder wichtige Kunden identifizieren und deren Verhaltensmuster erkennen. Ein häufiges Bedürfnis ist es, eine umfassende Beschreibung der Unternehmensleistung zu erhalten und diese langfristig zu beobachten, Informationen zu extrahieren, die zur strategischen Entscheidungsfindung oder zum besseren Verständnis der Kunden und deren Verhaltensmuster erforderlich sind. Business Intelligence kann außerdem erfolgreich zur Identifizierung und Eliminierung verschiedener Kosten genutzt werden, die ansonsten verborgen blieben.

Durchdachte Architektur

Ein gelungenes Beispiel für den Einsatz von BI haben die beiden oberösterreichischen Unternehmen RISC Software und FAW im Vorjahr gezeigt. Für die Salinen Austria AG wurde eine Business-Intelligence-Lösung entwickelt, die eine unternehmensweite Planung und Steuerung entlang der wertschöpfenden Aktivitäten durchgängig abdeckt.

Der Kunde ist Österreichs führender Produzent von Produkten rund um Salz mit einer Jahreskapazität von über einer Million Tonnen. Entsprechend breit ist auch das Produktportfolio, die Anforderungen an die Planung und Steuerung variieren ständig. »Während der Bedarf an Speisesalz einigermaßen gut planbar ist, ist die Nachfrage nach Auftausalz naturgemäß saisonabhängig und wird kurzfristig stark von den Wetterbedingungen beeinflusst. Um auch hier plausibel planen zu können, arbeitet das von uns entwickelte System mit intelligenten Forecasts, die auf Erfahrungswerten basieren», berichtet Stephan Leitner, Projektmanager bei der RISC Software.

Als bedeutender Erfolgsfaktor für das Projekt erwies sich die auf die Bedürfnisse der Endanwender abgestimmte Projekt­organisation und Vorgehensweise. Hier galt es, die Anforderungen aus den Bereichen Lagerhaltung, Produktion, Logistik und Vertrieb und aus den Querschnittsfunktionen Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung zu erheben und zwischen diesen abzustimmen. Dies wurde von den beiden Partnern gut gemeistert, der Kunde ist zufrieden. »Ein konsequent gelebtes und unternehmensweit integriertes Planungs- und Steuerungssystem ist bei uns schon immer als wesentlicher Grundpfeiler des Unternehmenserfolgs betrachtet worden», bestätigt Dietmar Quatember, IT-Leiter bei der Salinen Austria AG.

Handling großer Datenmengen

Waren BI-Werkzeuge vor Jahren noch bei den Anwendern als Spezialistenlösungen verschrien, punkten sie heute mit Transparenz, Offenheit und Nutzerfreundlichkeit. Da können unterschiedliche Datenstämme einfach per Drag & Drop verknüpft werden und für die Auswertung von Ergebnissen vergehen auch bei Riesendatenmengen nicht mehr Stunden, sondern bestenfalls Sekunden. Dass der Businesssoftwareprimus SAP selbst zu einem der größten BI-Anbieter geworden ist, spricht für den Wandel des ehemaligen Nischenmarktes in die Breite. Die jüngst vorgestellte Lösung aus dem Softwarehaus ist »High-Performance Analytic Appliance», kurz HANA. »Die Firmen haben gesehen, dass sie ihr Business ändern müssen, aber sie wussten nicht wie, weil sie die nötigen Entscheidungsgrundlagen entweder gar nicht oder erst mit monatelanger Verzögerung zur Verfügung hatten», erklärt SAP-Österreichchef Andreas Muther. Unter diesem Aspekt komme der schnellen Analyse großer Datenmengen – Stichwort In-Memory-Technik – besonders große Bedeutung zu. SAP HANA sorgte bereits beim ersten Testkunden HILTI für Geschwindigkeitsrekorde. »Für die Auswertung von neun Millionen Kundendaten in den 70 Marketingorganisationen weltweit brauchten wir bislang zwei bis drei Stunden, mit SAP HANA jedoch nur mehr zwei bis drei Sekunden», bestätigt Hiltis Finance-Manager Christian Ritter. Auch die Abbildung des potenten BI-Werkzeugs im Netz passt für Hilti. »Der WebIntelligence-Client ist leicht zu bedienen und kann mit Bedienfehlern spielend umgehen», so Ritter. Für sein Unternehmen erwartet er in den Fachabteilungen eine höhere Produktivität und Planungseffizienz.

»Überall dort, wo man schnell auf neue Situationen reagieren muss, bringt In-Memory große Vorteile. Außerdem reduziert es die Gesamtkosten von BI-Plattformen massiv», fasst Muther die Vorteile zusammen.

Marktübersicht

Der Business Intelligence Markt ist stetig in Bewegung und bietet immer umfangreichere Tools für fast alle Anforderungen und Unternehmensgrößen an. Dabei den Überblick zu behalten ist für Unternehmen schwierig. Daher hat der in Österreich, Deutschland und der Schweiz operierende IT-Dienstleister Trivadis gemeinsam mit IDS Scheer, einem Unternehmen der Software AG, eine Studie zur Evaluierung von BI-Suites erstellt. Für die Studie wurden acht Suiten der Hersteller SAP, MicroStrategy, ARIS, QlikView, Cognos, Oracle und Microsoft im Hinblick auf insgesamt 187 Funktionen verglichen. »Unsere Studie soll Unternehmen helfen, den Weg zur richtigen BI-Suite zu ebnen, doch kann eine Software allein nie eine fertige Business-Lösung liefern. Fachmännische Beratung, Umsetzungskompetenz sowie die erforderliche Akzeptanz bei den Fachabteilungen sind entscheidend», ergänzt Wolfgang Laaber, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters. Dies sei auch der Grund, warum Trivadis in Österreich bereits eine Vielzahl erfolgreicher BI-Projekte realisiert hätte. Die Studie kann bei Trivadis bezogen werden.

Mobile Anwendung

Der letzte Schritt aber in der Evolution von BI-Lösungen war schließlich die Mobilisierung der Anwendungen. »Mobile BI ist der entscheidende Faktor für den Erfolg der nächsten Jahre. Genauso wie heute keine Organisation mehr ohne das Internet auskommt, so werden Unternehmen, die es versäumen, ihren Mitarbeitern Informationen auf fundierter Basis mobil bereitzustellen, in Zukunft massive Schwierigkeiten haben», meint MicroStrategy-Manager Wolfgang Mayer. Die Möglichkeit der Datenanalyse am Smartphone und Tablet sei »kein Gadget, sondern ein wesentliches Element der Überlebensstrategie» von Unternehmen. »Wir erleben in diesem Bereich eine unglaubliche Dynamik, mit erstaunlichen neuen Ideen.»

Last modified onMontag, 05 Dezember 2011 17:28
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