Das Wiener Magistrat für Straßenverwaltung und Straßenbau (MA 28) ist mit seinem Baustellenaufgrabungs-Management-Informationssystem zum Vorbild für E-Government geworden. Für die Entwicklung eines Aufgrabungszustimmungs- und Koordinierungsprogramms der MA 28 der Stadt Wien wurde der Unisys gemeinsam mit der Stadt Wien der »Multimedia & e-Business-Staatspreis« in der Kategorie E-Government und Bürgerservices verliehen. Eine unabhängige Jury des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend prämiert damit einmal im Jahr hervorragende Multimediaproduktionen und innovative E-Business-Lösungen. Das Gewinnerprojekt heuer, das Elektronische-Baustellenaufgrabungs-Zustimmungs-Verfahren – kurz EAZV genannt –, erfasst alle Baustellen in Wien, bereitet diese grafisch auf und stellt sie intern online zur Verfügung. Die MA 28 ist für die Straßenverwaltung und den Straßenbau in Wien zuständig und koordiniert in dieser Funktion die Zustimmung zu Aufgrabungen bei Bauvorhaben.Schneller und günstiger»Allein im vergangenen Jahr hat die MA 28 über 11.000 Zustimmungen zu Aufgrabungen erteilt und 562 Straßenbaustellen überwacht. Mit der Unterstützung von Unisys sind die damit verbundenen Zustimmungs- und Koordinationsprozesse jetzt weitgehend automatisiert. Das hat die Abwicklung der administrativen Belange hinsichtlich von Aufgrabungen beschleunigt und kostengünstiger gemacht. Nicht zuletzt verkürzt die optimierte Koordination mit den unterschiedlichen Bauträgern auch die Lärmbelästigung der Anrainer durch Baustellenarbeiten«, so MA28-Dienststellenleiter Bernhard Engleder. Überzeugt hat die Jury insbesondere die von Unisys in Zusammenarbeit mit der MA 14 entwickelte automatische Kollisionsprüfung in Kombination mit der grafischen Darstellung der einzelnen Bauvorhaben über einen Webbrowser. Diese Lösung überprüft automatisch, ob in einem Straßenbereich weitere Baumaßnahmen geplant oder aktiv sind und schlägt weitere Schritte für eine Zustimmungserklärung vor. Planen beispielsweise Telekommunikationsanbieter und Gaswerke Sanierungsarbeiten am selben Ort, werden diese in ihrem Ablauf koordiniert, damit Behinderungen für Verkehr und Anrainer so gering wie möglich bleiben.IT-Architektur ersetztDie technisch veraltete Host-Lösung der MA 28 wurde durch eine Client/Server-basierte Lösung ersetzt. Die neue Lösung basiert auf einer Standardtechnologieplattform, einem konfigurierbaren Framework, ermöglicht die automatische Generierung von Dokumenten und ist einfach zu warten. Über eine GIS-Anbindung stehen dem Erfasser einer Baumaßnahme außerdem zusätzlich geografische Informationen wie das gesamte Wiener Straßennetz mit ca. 2.800 km Länge oder eine Karte der Ver- und Entsorgungsleitungen mit über 42.000 km Länge zur Verfügung. Durch die integrierte geografische Orientierung kann der Bearbeiter die Lage der Baustellen via Webbrowser editieren. Die Baustelle kann so vor Ort an die realen Gegebenheiten angepasst werden. »Der neue Web-Client des EAZV kann von jedem beliebigen Webbrowser, also auch von jedem SmartPhone aus, von berechtigten Nutzern aufgerufen werden. In diesem auf Mobilität und Transparenz ausgerichteten Ansatz sehen wir die Basis für modernes E-Government«, erklärt Wolfgang Grundei, Account Manager öffentliche Verwaltung Unisys Österreich.