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Fit für die Zukunft

Firmen brauchen Technologie und eine Strategie, diese in Geschäftsprozesse zu integrieren. Und es braucht Co-Creation. Firmen brauchen Technologie und eine Strategie, diese in Geschäftsprozesse zu integrieren. Und es braucht Co-Creation. Fotos: Fujitsu, Pressebüro Legat

Digital Co-Creation war das Motto des Fujitsu Forums im November 2017 in München. Ein neuer Weg, um das Business von Unternehmen fit für die Zukunft machen.

Von Karin Legat aus München.

Wieso Co-Creation? »Wir verbinden innovative Fujitsu-Technologien mit Know-how der Kunden, um neue Lösungen für deren Geschäftsanforderungen zu schaffen«, erklärt Duncan Tait, Corporate Executive Officer. Dieser Ansatz werde zur Geschäftsnorm in einer digitalen Gesellschaft, wie sie sich derzeit entwickelt. Jörg Hartmann, Vice President und Head of Category Management EMEIA, bewertet Co-Creation als völlig neuen, tiefgreifenden Ansatz.

Strategische Pfeiler
Den 12.000 Besuchern des Fujitsu Forums im November bot sich wieder ein dichtes Programm mit 600 Breakout-Sessions und Expertengesprächen. Im Mittelpunkt standen Fujitsus strategische Pfeiler: Cloud, IoT, Künstliche Intelligenz und IT-Sicherheit. »Es geht nicht um die Gestaltung des nächsten Laptop oder PCs, es geht um die Ausgestaltung«, stellt Jörg Hartmann gegenüber dem Telekom & IT Report fest. Großes Marktpotential sieht er im Bereich Hybrid IT. In den letzten 18 Monaten wurde der globale Cloud Service K5 auf den Markt gebracht. Dazu Wilhelm Petersmann, Geschäftsführer Fujitsu Österreich: »Hohe Datenströme machen jeden Business Case kaputt, es bedarf intelligenter Sammelstationen.« Die gibt es mittlerweile in Frankfurt, London, Madrid und in der Nähe von Helsinki. Weitere Standorte unter anderem in Singapur, Australien und in den USA sind geplant. Neue dedizierte private Speicherkapazitäten ermöglichen Kunden die lokale Speicherung ihrer Daten in Public- und Virtual-Private-Cloud-Umgebungen. Damit können Unternehmen behördliche Auflagen, wie die General Data Protection Regulation der EU einhalten.



Foto: Seit April werden im Fujitsu-Werk in Augsburg Roboter getestet, die mit Menschen zusammenarbeiten und auch bei sensiblen Elektronikbauteilen eingesetzt werden. Im Bild: Fujitsu-Manager Rolf Werner und Vera Schneevoigt.

Eng an die Cloud gebunden ist IoT. Mit Intelliedge bietet Fujitsu eine Lösung, die auf erlernten Informationen aus der Cloud basiert, Sensordaten sammelt und analysiert, daraus lernt und unterschiedliche digitale Herstellungsinformationen, vom Design über die Produktion bis hin zur Wartung verknüpft.

Zu Artificial Intelligence wurden in München Praxisbeispiele vorgestellt, so zum Beispiel das Qualitätskontrollsys­tem vom Windturbinenhersteller Siemens Gamesa. AI minimiert dabei die benötigte Zeit und entdeckt kleinste Fehler wie feine Haarrisse in den Rotorblättern. Kontrollen von bisher sechs Stunden werden in 90 Minuten durchgeführt.

Zum Pfeiler Sicherheit – ausschlaggebend für das Agieren in einer digitalen Welt: Fujitsu hat eine Global Cyber Security Organisation gegründet und bietet damit die Dienste Cyber Threat Intelligence und Cyber Threat Analytics. Angekündigt wurde das Projekt Protecting Digital Industries, das automatisiertes Risikomanagement von IoT-Systemen in kritischen Infrastrukturen ermöglicht. Es läuft von Januar 2018 bis Dezember 2020.

Mobilize the Enterprise
Verbesserungspotenzial sieht Fujitsu beim Arbeitsplatz. In der klassischen Form besteht er aus PC, Bildschirm und einem Foto. Immer mehr Arbeitsplätze werden aber mobil und in einem anderen Umfeld eingesetzt. Sie benötigen Konnektivität, Security und angepasste Technologien. Die Fujitsu-Lösung: Mobilizing the Enterprise. Das passt auch zum Workplace 2025. »Es handelt sich hierbei um kein abgeschlossenes Projekt«, so Hartmann. Es sei eine weltweite Reise mit unterschiedlichen Zeitabläufen, ein Nord-Süd-Gefälle sei erkennbar. Führend sind die nordischen Länder. Estland hat bereits unter anderem eine digitale ID eingeführt, mit der ein Bankkonto eröffnet werden kann und ebenso Wahlregistratur möglich ist. Österreich und Deutschland befinden sich im unteren Mittelfeld.

Digitale Chancen erkannt
Kaum ein Unternehmen würde heute die Bedeutung der digitalen Transformation infrage stellen, die Umsetzung ist jedoch oft noch ein Problem. Das hat eine Studie von Fujitsu unter weltweit 1.625 Führungskräften ergeben. Probleme bestehen mit den vier strategischen Kernelementen: Mitarbeiter, Prozesse, Kollaboration und Technologie. Einige Zahlen:
25 % der Unternehmen sind innerhalb der letzten zwei Jahre bereits mit einem digitalen Projekt gescheitert, 70 % der Unternehmen klagen über fehlende digitale Kompetenzen. 84 % glauben, dass ihre Kunden einen höheren Digitalisierungsgrad fordern. »Unsere Studie zeigt, dass Unternehmen die Chancen der Digitalisierung erkannt haben und bereit sind, in entsprechende Projekte zu investieren«, erklärt Central-Europe-Chef Rolf Werner. »Damit diese Investitionen auch langfris­tig Früchte tragen, benötigen sie nun die passende Technologie und eine Strategie, wie sie diese in ihre Geschäftsprozesse integrieren. Und es braucht Co-Creation.«

Produktive Partnerschaften
Überzeugt hat Fujitsu in München wieder durch seine zahlreichen Kooperationen. NFLEX Converged Infrastructure ist etwa die gemeinsam entwickelte Lösung von Fujitsu und NetApp, welche die Implementierung und den Betrieb von virtualisierten Umgebungen massiv vereinfacht. Die neue Lösung umfasst die aktuellsten High-Density Primergy CX400 M4 x86 Server von Fujitsu sowie die unternehmenseigene ServerView Infrastructure Manager-Software. Mithilfe des Fujitsu Enterprise Service Catalog Managers und NetApp Data Fabric kann NFLEX direkt in Cloud und Hybrid-IT-Umgebungen eingesetzt werden. Das Programm, verfügbar ab Anfang 2018, eignet sich laut Fujitsu besonders für mittlere und große Unternehmen.

Das neue Cyber Threat Intelligence Service schützt vor Cyber-Angriffen, bietet ein Frühwarnsystem, um schnellstmöglich über neue IT-Sicherheitsbedrohungen informiert zu werden. Zudem erhalten Kunden Prognosen über potenzielle Schäden durch neue Cyber-Bedrohungen sowie einfache und effektive Sicherheitsempfehlungen. Der Dienst ist ab sofort verfügbar. Ebenso aktuell sind die Enterprise Resource Planning Systeme, die auf SAP basieren. Dank der SAP-Inves­tition implementiert Fujitsu SAP Ariba als Cloud-Variante und ersetzt damit fünf bislang getrennte Beschaffungslösungen. Sie ist damit das weltweit größte Business Commerce Netzwerk.

Eine weitere Neuerung: Mit Lenovo und der Development Bank of Japan wird ein Joint Venture errichtet, um das Wachstum, das Volumen und die Wettbewerbsfähigkeit im PC-Geschäft in Japan und weltweit zu fördern.



Foto: Zum Personalabbau bei Fujitsu in Österreich erklärt Geschäftsführer Wilhelm Petersmann: »Die Reorganisation unserer Backoffices bedingt die Reduktion einiger Arbeitsplätze.« Die Shared Service Centers sind unter anderem in Tschechien, Ungarn und Polen konzentriert. »Es hängt nicht mit der Auftragslage zusammen, sondern hat rein Effizienzgründe. IBM und HP haben das schon vor Jahren getan.«

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