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Unified Communication ist für alle da

\"''StellenDie Kolumne zu moderner Unternehmenskommunikation. Thomas Schmutzer, Geschäftsführer HMP, über die Breitenwirksamkeit von UC-Lösungen. Die Kolumne zum Thema Geschäftskommunikation und Zusammenarbeit.

Immer wieder komme ich mit anderen Unified-Communication-Experten und -Spezialisten zusammen, so zum Beispiel auf diversen Fachvorträgen und Veranstaltungen. Mir fällt dabei überdeutlich auf, dass zum größten Teil immer noch über Features und Produktdetails – verpackt in praktische Nutzenbeispiele – gesprochen wird, stets mit sehr technischem Background. Und immer wieder kommt das einleuchtende Beispiel des »Asien-reisenden Managers, der sich x-tausend Euro an Reisekosten erspart«. Mit diesem Bild will man hauptsächlich die Top-100-Unternehmen ansprechen. Nun gibt es in Österreich eine durchaus erkleckliche Anzahl an solchen international oder sogar global agierenden Unternehmen, allerdings stellt dieses Beispiel den Nutzen für lokal fokussierte Unternehmen in den Hintergrund. UC wird mit diesem Argument zu einem Thema für »die ganz Großen« gemacht. Das finde ich immer sehr schade. Denn das Potenzial, das mit modernen Lösungen bei lokalen Unternehmensgrößen zu heben ist, ist ebenfalls beachtlich.

Überlegen Sie nur, wie viele Mitarbeiter es gibt, die österreichweit zwischen verschiedenen Standorten pendeln. Gründe für diese Bewegungen gibt es einige: Etwa personelle Verantwortung, weil die zugeordneten Mitarbeiter aufgrund einer Regionalstruktur verstreut sind, oder weil es auf Mitarbeiter­ebene regelmäßigen Abstimmungsbedarf gibt. Ich kenne genug Leute, die hier oftmals mindestens eineinhalb Stunden täglich unterwegs sind (und ich spreche dabei nicht von Sales-Leuten, die sicherlich mehr Zeit mit Distanzüberbrückungen verbringen). Sie sind zum Großteil keine Manager und haben meist auch keinen Firmenwagen. Der Nutzen von UC hört somit nicht unterhalb der Chefetage auf – ganz im Gegenteil. Die wirklichen Potenziale liegen in den anderen Ebenen. »Wirklich« im Sinne von breitenwirksam, da Unified-Communication-Lösungen nicht nur Einzelpersonen, sondern ganze Gruppen von Personen und Unternehmenseinheiten effizienter machen können.

Der nächste Effizienzgewinn steht an, wenn man gedanklich die Unternehmensgrenzen verlässt und in Richtung Partner, Lieferanten, Kunden und weitläufige Kommunikation mit diesen Stakeholdern denkt. »Aber braucht dazu der Lieferant nicht dasselbe UC-Equipment, wie ich es im Einsatz habe, damit wir uns optimal abstimmen können?«, werden nun vielleicht Gegenstimmen laut. Die Antwort lautet: Nein. Natürlich wären dies optimale Umstände, aber in Wahrheit gibt es einfache Mittel, um große Investitionssummen zu vermeiden.

Oftmals ist Document-Sharing schon völlig ausreichend, oder der Einsatz von Collaboration-Werkzeugen. Der Trick ist, sich in einem ersten Schritt im Detail anzusehen, welche Mitarbeiter, Unternehmenseinheiten, Partner etc. überdurchschnittlich viel kommunizieren und wo hier Effizienz liegenbleibt. In einem zweiten Schritt gilt es zu überlegen, welche Werkzeuge den größten Nutzen bringen könnten, wie die jeweilige Kommunikationsschnittstelle »enabled«, beschleunigt, verbessert werden kann.

Hände weg vom Gießkannenprinzip! Eine spezifische Lösung auf das gesamte Unternehmen auszurollen bringt vielfach deutlich weniger Effizienzgewinn, als nach Lösungen zu suchen, die die individuelle Kommunikationssituation der Abteilung, des Bereiches verbessern. Unified Communication entfaltet sich erst dann zu seiner vollen Pracht, wenn man erkennt, dass seine Kraft und sein Potenzial in unterschiedlichen kleinen  Lösungen stecken.

> Thomas Schmutzer ist Geschäftsführer von HMP Beratungs GmbH. Das Unternehmen ist auf Unternehmensberatung mit Fokus auf Kommunikation, Organisation, Prozesse und Technologie spezialisiert.

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