Moderne Steuerung
- Written by Redaktion_Report
- font size decrease font size increase font size
Die übersicht über die zunehmende Datenflut in den Unternehmen zu bewahren, ist freilich alles andere als leicht. In manchem Großunternehmen hat sich die Applikationsvielfalt alleine in den Bereichen Administration, Verkauf und Personalmanagement in den letzten Jahren auf bis zu 150 unterschiedliche Programme verzehnfacht - mit ein Grund, warum die relativ junge IT-Sparte »Business Intelligence« vor allem in gesättigten Märkten stark wächst. BI-Anbieter wie MicroStrategy möchten wieder übersicht in die Infolandschaft der datengebeutelten Betriebe bringen. Wolfgang Mayer, der seit letztem Oktober das österreichgeschäft des BI-Herstellers leitet, sieht die Unternehmen teils planlos in den zunehmend komplexen Märkten navigieren. Dabei seien die Lösungen bereit, auf die Infohaufen losgelassen zu werden. Die richtigen Visualisierungswerkzeuge bereiten die Datenwelt vorstandstauglich auf, teils sogar auf animierter Flash-Basis und auf mobilen Endgeräten, und werden regelrecht zu Navigationsgeräten. So ein Business-Navigator sieht nicht nur gut aus (die Daten selbst werden dadurch nicht besser), sondern hilft, Entscheidungen besser und schneller zu treffen.
»Wir wollen den Unternehmen helfen«, zielt Mayer auf gesättigte Märkte wie den Mobilfunk ab. Selbst dort wird bald die persönliche Sicht auf den Einzelkunden wichtiger, um sich vom Massenmarktverhalten der Konkurrenz abgrenzen zu können. Das heißt etwa: Das Telefonieaufkommen in ländlichen Regionen ist geringfügig anders als das Nutzerverhalten in einer Stadt. Diese Nuancen in spezifischen Angeboten an den Endkunden und auch mit Provisionen für den Händler umzusetzen, ist eine der Herausforderungen für die Mobilfunker - und BI.
Zielgerichtet und Verbreiterung. Seit knapp über einem Jahr erst sind die Microstrategen in österreich mit einer eigenen Geschäftsstelle präsent. Mit seiner Mannschaft bringt Mayer neue Ordnung in den Informations- und Datenschatz von Unternehmen wie Nationalbank, EVN, Raiffeisen Capital Management oder Austrian. Ziel für 2008 ist, sich weiter zu verbreitern. Die jüngsten Entwicklungen am Markt sprechen nach den Achterbahnfahrten der Börsenkurse in der goldenen Dotcom-ära nun für ein neuerliches Durchstarten des BI-Urgesteins. Innerhalb nur eines Jahres ist MicroStrategy die direkte Konkurrenz komplett weggefallen. Die deutsche SAP riss sich Business Objects unter den Nagel, zuletzt akquirierte IBM den Corporate-Performance-Management-Spezialisten Cognos. Wenn auch nicht jeder Kunde nun mit einem Mal die installierte Business-Objects- und Cognos-Basis aufgrund von Interessensüberschneidungen mit der IBM- und SAP-Welt aus der Unternehmens-IT kippen wird: Fokus hat MicroStrategy allemal gewinnen können. Wolfgang Mayer und sein Team sind nun alleiniger, unabhängiger Marktführer und Nummer eins im Business-Intelligence-Geschäft geworden. »Wir verkaufen nichts anderes. Wir bewerben nichts anderes. Wir tun nichts anderes«, ist sich Mayer des zielgerichteten Auftritts seiner BI-Palette sicher.