Komplementärer Ausbau
- Written by Redaktion_Report
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Andreas Russwurm: österreich ist diesbezüglich ein noch relativ ruhiger Markt. Wir haben aber mit vielen Initiativen auf europäischer Ebene zu tun. In der Region EMEA hat WiMAX viel Momentum bekommen. Wir sehen dies an einer Reihe von Pilotprojekten und kommerziellen Starts und sind weiters bereits mit einer großen Anzahl an Betreibern in Gesprächen. Ein wesentlicher Indikator sind auch die Fachkongresse zum Thema WiMAX, deren Besucherzahlen merkbar steigen. Diese Technologie ist nicht mehr exotisch, das Interesse ist ganz klar da. Für Festnetzbetreiber ist das drahtlose Breitbandangebot mit WiMAX eine großartige Chance, den Mobilfunkern bei mobilem Breitband die Stirn zu bieten.
Ist der Markt in österreich durch den Mobilfunk und den Breitbandausbau durch HSDPA nicht bereits zu ausgiebig erschlossen?
Im Gegenteil, ich sehe HSDPA sogar als logische Voraussetzung für einen technologieübergreifenden Breitbandausbau in einem Land. Die Frage hier stellt sich nicht mit »entweder - oder« sondern mit »sowohl als auch«: HSDPA stimuliert den Markt und hilft neuen Technologien, auch auf etabliertem Grund Fuß zu fassen. Im Breitbandbereich ist die Zielgruppe im Mobilfunk durch HSDPA ähnlich wie bei WiMAX. Mit den entsprechenden Endgeräten, die den Mobilstandard bei WiMAX unterstützen, ist es der »nomadic user«, der mobil und unabhängig sein möchte. An dieser Stelle kommt übrigens auch das breite Netzportfolio bei Motorola zum Tragen: Unsere Vision ist die »seamless mobility«. Die Botschaft ist, dass der Kunde mit dem Internetzugang dort abgeholt werden muss, wo er gerade im Moment ist. Dies ist völlig unabhängig von der eingesetzten Technologie zu sehen. Motorolas Konzept »MOTOwi4« setzt auf den drahtlosen Breitbandzugang über Festnetz, nomadische und mobile Netzwerke. Dies können dann sogar Technologien wie Point-to-point, Point-to-Multipoint oder Breitband über die 220V-Stromleitung sein. Motorola spricht mit seinem Portfolio unterschiedliche Kundensituationen an, etwa Business-to-Customer- und Business-to-Business-Anforderungen. All diese Technologien werden nicht in Konkurrenz zueinander auftreten, sondern sich komplementär verhalten. Ich sehe bestenfalls überlappungen in bestimmten Bereichen.
In der jüngsten Vergangenheit habe einige Outsourcingpartnerschaften bei den Mobilfunknetzen für Aufsehen gesorgt. Wie sieht es bei solchen Managed Services bei Motorola aus?
Es gibt bei Netzbetrieb und Netzwartung schon einige Verträge, auch im Bereich der Netzoptimierung wurden bestehende Netze bereits an Motorola verlagert, um mit unseren Methoden und Tools ein Optimum an Qualität und Kapazität aus den Netzen zu bekommen. Dass von heute auf morgen aber ganze Netze ausgelagert werden sollen, sehe ich nicht als generellen Trend.
Welche Rolle spielt die übernahme des IT-Spezialisten Symbol Technologies heuer im österreichgeschäft?
Wir haben mit der Anfang 2007 abgeschlossenen Akquisition von Symbol Technologies auch die Vertriebsverantwortung für die Region übernommen. Aus Produkt- wie auch aus Mitarbeitersicht ist der Kauf ein spannendes Thema, da wir Mitarbeiter auch in österreich integrieren und einen neuen Zugang zu Kunden bekommen haben, die traditionellerweise nicht bei Motorola beheimatet gewesen wären. Die konsolidierte Gruppe Motorola Enterprise Mobility Business bietet nun einen verstärkten Fokus auf Services zu WiFi, Handheld-Lösungen, Barcode-Scannern, RFID-Equipment und bietet sowohl Netzwerkdesign also auch Netzwerkmanagement im Enterprisebereich.