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Nachhaltigkeit zur erfolgswirksamen Vision machen

Gelesenes reflektieren und weiterdenken => den Vorschriften entsprechen => bruchstückhafte Abschwächung => Angleichung der Wertvorstellungen => Entwurf von umfassenden Systemen => Erneuerung des Geschäftsmodells => Transformation der Mission => Inhalte beschreiben => Inhalte durch Fragen zum Leben erwecken => Agieren in Leben transformieren. Von Johann Risak

Der kürzlich gelesene Beitrag von Alex Markevich in der MIT Sloan Management Review mit der Themenstellung »The Evolution of Sustainability« hat mich zum Schreiben dieser Glosse angeregt. In der Folge werden die sechs dort vorgestellten Perspektiven kurz beschrieben, die jeweils eine Evolutionsphase darstellen könnten.

>> Phase I: Den Vorschriften entsprechen: Hier geht es um die notwendige Pflichterfüllung. Werden diese Vorschriften als sinnvoll anerkannt, dann könnte aus der Pflichterfüllung ein Streben entstehen, das einen darüber hinausgehen lassen möchte (freiwillige Zusatzleistung).

>> Phase II: Bruchstückhafte Abschwächung: Es wird versucht, den Druck, der aus Unterlassungen und Unachtsamkeiten in der Vergangenheit entstanden ist, zu reduzieren.  Dieser soll Kostenreduktionen, Verminderungen von Risiken, aber auch eventuelle zusätzliche Einnahmen bewirken. Grundsätzlich kommt es in dieser Phase aber kaum zu Einstellungs- und nur zu mäßigen Verhaltensänderungen.

>> Phase III: Angleichung der Wertvorstellungen:  Nachhaltigkeit ist eine öffentlich anerkannte Wertvorstellung geworden. Unternehmen (Organisationen) versuchen zunehmend, die Mitarbeiter in die Erfüllung der Anforderungen, die aus diesen Wertvorstellungen resultieren, einzubinden sowie deren Kreativität und die Kommunikation mit anderen zu unterstützen. Die Beschäftigung mit der Nachhaltigkeit öffnet Unternehmen (Organisationen) nach außen und wird zunehmend wichtiger für diese.

>> Phase IV: Entwurf von umfassenden Systemen: Viele vorhandene Systeme der Infrastruktur passen mit den heutigen Maßstäben der Nachhaltigkeit nicht mehr zusammen, neue jedoch haben große Schwierigkeiten bei der Umsetzung. Es gibt manche Ansätze, wie z. B. für das grüne Bauen, für die intensive Nutzung des Sonnenlichts oder die Verwendung der Bodenwärme zur Schonung von nicht erneuerbaren Rohstoffen. Die Entwurfsfähigkeit liegt in dieser Phase jedoch noch sehr weit vor der Umsetzungsfähigkeit.

>> Phase V: Erneuerung des Geschäftsmodells: Um die Opportunitäten, die aus der Fähigkeit, umfassende Systeme zu entwerfen, entstehen, zu nutzen, bedarf es der Suche nach neuen Kunden, internen Prozessen, Lieferanten usw. Es geht um die umfassende Nutzung des Lebenszyklus von Produkten, Einrichtungen und Dienstleistungen sowie deren Verbindung, Einbindung, Trennung oder Wiederverwendung.

>> Phase VI: Transformation der Mission: In der höchsten Evolutionsphase des Nachhaltigkeitsmodells geht es um die Überwindung des Denkens, dass die wirtschaftliche Entwicklung selbst das ultimative Ziel darstellt. Diese Einstellung hat uns weit, aber auch in den Raum der nur mehr sehr schwer lösbaren Probleme gebracht. Es geht um die Wiedergewinnung der Lebenskraft in nachhaltiger Form.

>> »Wer aus einer Zukunftsvision handelt, lebt, statt nur zu agieren.« (Ibrahim Abouleish). Die Frage, die hier etwas bewegen soll, lautet: »In welcher Phase befinde ich mich, meine Familie, mein Unternehmen und die Gesellschaft?« Nach Beantwortung dieser kommt dann die Frage: »Welche Beiträge will ich zur Verbesserung der Nachhaltigkeit, in diesen vier Gestaltungsfeldern, im Jahr 2010 leisten?« Es mangelt nicht an Gestaltungsfeldern und Maßnahmenvorschlägen, sondern am Tun und Verzichten.

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