Menu
A+ A A-

Die spinnen, die Schweizer

Die Damen und Herren von Greenpeace dürften nicht die einzigen sein, die über die Vorgehensweise der Andermatt Gotthard Sportbahnen den Kopf schütteln. \"Das absurde Projekt Gletscherfrischhaltefolie führt die Hilflosigkeit im adäquaten Umgang mit dem Klimawandel drastisch vor Augen. In einem Theaterstück könnte man lachen - doch in Anbetracht der Realität bleibt das Lachen im Halse stecken“, zeigt sich Alexander Hauri, Klimaexperte bei Greenpeace Schweiz, verärgert. Tatsächlich könnten sich die Schweizer Frischhalteexperten ein Beispiel an der Medizin nehmen, wo man mittlerweile erkannt hat, dass ein Bekämpfen der Symptome nur leidliche Erfolgsaussichten hat, ein übel zu beseitigen. Langfristig erfolgreich kann nur sein, den Ursachen auf den Grund zu gehen. \"Das Alpenland Schweiz muss handeln und den CO2-Ausstoss im Inland mittels Lenkungsabgaben massiv reduzieren. Frischhaltefolien, Schneekanonen und Verbauungen gegen rutschende Hänge können allenfalls kurzzeitig Symptome lindern. Doch unter dem Pflästerli blutet es weiter“, so Hauri weiter.

Warum es überhaupt zu den haarsträubenden überlegungen kommen konnte, ist rasch erklärt: In den vergangenen 15 Jahren hat sich der Gurschengletscher ab der Bergstation um rund 20 Meter abgesenkt. Ohne Kunstbauten sei es laut Andermatt Gotthard Sportbahnen nicht mehr möglich, zu Beginn einer Wintersaison ab der Bergstation Gemsstock die Pisten und Varianten auf dem abgesunkenen Gletscher zu erreichen.
Die Andermatt Gotthard Sportbahnen AG kündigen auf ihrer Website einen Versuch mit Start am 10. Mai 2005 an, vorerst eine Fläche von rund 2500 Quadratmetern mit Vlies einzukleiden. Mit diesem Vlies wird die ganze Abfahrtsrampe, Felspartien und Firn beim Abgang Nord des Gletschers abgedeckt werden. Im Herbst 2005 wird dieses Vlies wieder abgebaut und eingelagert um dieses im Sommer wieder einsetzen zu können.

More in this category: « Reiner Reseller On the Road again »
back to top